Sonntag, 22. November 2009

SAWADI steht an Land

Standort der SAWADI: an Land in Marina FerroAlquimar in Cartagena / Kolumbien
GPS-Position: N 10°22,00 W 075°30,00

Hi all,
beim zweiten Versuch hat es glücklicherweise geklappt, die SAWADI steht sicher an Land.
Der erste Versuch vor drei Tagen schlug leider fehl, da mir auf halbem Wege zwischen Ankerplatz und der Werft der Motor ausgefallen ist! :-(
Wir (Ingo vom Katamaran Vagabund und Holger vom Katamaran Vela) passierten gerade die enge Fahrrinne in der Bucht von Cartagena, haben noch lustig einem riesigen Kreuzfahrtschiff zugewunken, welches uns in ca. 30 Meter Abstand überholte, als plötzlich meine Motordrehzahl zu schwanken anfing und kurz darauf der Motor ganz ausging.
Startversuche blieben erfolglos und es näherte sich schon der nächste Riesenfrachter!
Der erste Gedanke war, die Coast-Guard anzurufen, um uns zum Ankerplatz zurückschleppen zu lassen, aber dann fiel uns wieder ein, dass wir ja eigentlich ein SEGELboot haben!
Also setzten wir die Segel und kreuzten im engen Fahrwasser zurück zum Ankerplatz.
Geankert haben wir dann auch unter Segel, so richtg lehrbuchmaessig, yeahh!

Aber dann ging die Fehlersuche los. Nachdem ich die Maschine entlüftet hatte, lief sie wieder probeweise eine Stunde einwandfrei.
Der nächste Werfttermin war jetzt für Freitag morgen angesetzt, aber als ich am Donnerstag abend nochmal den Motor testweise startete, lief er genau 5 Minuten und dann starb er wiederum ab.
Also habe ich alle Dieselleitungen untersucht, den Motor nochmal entlüftet, aber wieder das gleiche Ergebnis.
Mittlerweile war es 23 Uhr abends und ich wollte schon meiner Crew Bescheid geben, dass es wieder nichts wird, als ich einen letzten Versuch machte, indem ich die Dieselleitung am Tank abschraubte und den Ansaugschlauch direkt in einen 20-Liter Kanister reinsteckte.
Und siehe da, mein Volvo Penta schnurrte plötzlich wieder wie mein Flecky nach einem leckeren Fisch-Abendessen. :-)

Also sind wir am nächsten Morgen ohne Probleme bis zur Werft motort und seit zwei Tagen steht die SAWADI auf dem Trockenen.

Aber, oh weh, die vier Wochen im schmutzigen Cartagena-Wasser haben meinem Unterwasserschiff gar nicht gut getan, es war über und über mit pfenniggrossen Barnickels (Anm. der Red.: ich glaub auf deutsch heissen die Seepocken) überwuchert.
Die Werft hat keinen Hochdruckreiniger, um die Schiffe sauber zu spritzen, daher ging gleich mal der erste Tag damit drauf, das ganze Unterwasserschiff halbwegs sauberzukratzen.
Und da ich ja Schwabe bin, habe ich mir vorgenommen, die dreihundert Dollar fürs Abschmirgeln des alten Antifoulinganstriches und Aufpinseln von neuem Antifouling zu sparen und alles selber zu machen.
Leute ich sags euch, ich habe meine Geizigkeit heute schon einige Male bereut. Das Abschleifen der alten Antifoulingfarbe ist eine fett anstrengende und giftige Angelegenheit!
Uaahhhhhhh!!!!

Na mal sehn, ob ich mir am Montag nicht doch noch eine menschliche Abschleifmaschine besorge und mich mit der Überwachung des Arbeiters begnüge. ;-)


In diesem Sinne,
beste Grüsslies aus der Anrifouling-Hölle,

Steffo y Flecky, der mir munter vom Boot aus beim Abschleifen zukuckt und mir ständig ÄtschiBätschi-Grimassen dreht! ;-)


Foto des Tages:
Die SAWADI hängt am Travellift und wird zu ihrem Standplatz gefahren.

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