Sonntag, 15. August 2010

Fünf Jahre Weltumseglung - und kein Ende in Sicht

Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00
Standort vom Steffo: irgendwo unterwegs in Deutschland

Auf den Tag genau vor fünf Jahren (Anm. der Red.: Na ja, um pedantisch zu sein: heute ist schon der 19. August, also eigentlich vor fünf Jahren und 4 Tagen) sind wir - Ingo und ich - in Italien losgesegelt auf die grosse, spannende Reise um die Welt!

Damals gab es sogar noch einen Plan, welcher besagte, dass wir kurz mal in zwei Jahren um die Welt segeln. ;-)

Bis in die Ost-Karibik waren wir sogar noch fast im Zeitplan, obwohl uns damals der Hurrikan Epsilon auf den Kanarischen Inseln um einige Wochen im Zeitplan zurückgeworfen hatte.

Dann kam die Entdeckung der Langsamkeit - nach unserer Ankunft im karibischen St. Vincent/Grenada/Trinidad kristallisierte sich für mich immer mehr heraus, dass eine schnelle, zweijährige Weltumseglung mit den viel zu kurzen Zwischenstopps in den diversen Ländern nicht so ganz meiner Vorstellung vom gemütlichen Fahrtensegelns entsprach.
Der Weg wurde das Ziel und wo es schön ist, bleibt man eben einen oder zwei MONATE länger. Ab dafür!

Daher wurden aus den geplanten acht WOCHEN in der Ostkaribik schnell 16 MONATE und auch aus den geplanten vier WOCHEN in Venezuela wurden, mittlerweile zusammen mit Gwen, schnell eineinviertel JAHRE! Denn unsere anfängliche Angst vor Venezuela mit seinen Piraten und sonstigen Bösewichten stellte sich als ziemlich übertrieben heraus, besonders wenn man einfach die gefährlichen Küstenstreifen meidete und sich mehr auf die ultraschönen Offshore-Inseln Los Testigos, Blanquilla, Tortuga und den einmaligen Los Roques-Archipel konzentrierte.
Tortuga ist übrigens die Geburtsinsel von Flecky, den ich dort vor ca. zweieinhalb Jahren als ca. 10-wöchiges Wollknäuel mit an Bord nahm! ;-)
Der nächste längere Stopp, mittlerweile wieder als Solosegler, waren dann die niederländischen Antillen mit Bonaire, Curacao und Aruba.
Auch dort plante ich nur einen vierwöchigen Tauch-Stopp ein (Anm. der Red.: Bonaire gehört zu den Top-10 Tauchgebieten der Welt!), aber wie eben das Leben so spielt, lernte ich am ersten Abend Wilma aus Holland kennen und ratz-fatz wurde aus einem Monat ein halbes Jahr. ;-)

Danach ging die Reise, jetzt mit Wilma als erstem Offizier an Bord, entlang der kolumbianischen Grenze weiter nach Cartagena - übrigens UNESCO-Weltkulturerbe - und von dort relativ zügig (Anm. der Red.: diesmal nur zwei Monate Aufenthalt) weiter ins Paradies
- nach KunaYala in Panama (Anm. der Red.: nur Gringos nennen das Gebiet SanBlas, die Kuna-Indianer sprechen von KunaYala).

Und das Paradies, wer kanns mir verdenken, hat es mir angetan.
Seit fast zwei Jahren geniesse ich nun schon das glasklare Westkaribik-Wasser, die freundlichen Kuna-Indianer und die unzähligen Palmeninseln, wie man sie von den klassischen Südsee-Postkarten kennt.

Aber wer weiss, irgendwann in den nächsten ein oder zwei Jahren wird's mir in meiner Hängematte vielleicht zu langweilig - und dann gehts weiter Richtung WESTEN. Immerhin warten noch ca. 3/4 der Welt auf meine Entdeckung. ;-)

Besitos, Steffo




Wer's braucht, hier noch ein paar Zahlen und Fakten:
-gesegelte Seemeilen: ca. 9000 sm (= 16650 Kilometer)
-besuchte Länder: 15
-Ausgaben seit Okt. 2007 für LeMi und Basics: ca. 3.400 EUR
-Ausgaben seit Okt. 2007 für Boot-Instandhaltung und Marina-Aufenthalte: 14.700 EUR
-Ausgaben seit Okt. 2007 für Luxus-Sachen (Zigaretten, Restaurants, Landausflüge,...): 1.700 EUR
-Ausgaben seit Okt. 2007 für Sonstiges (Taxi, Internetgebühren, Auslandskrankenvers., Handy-Gebühren,...): 5.300 EUR
-selbstproduziertes Trinkwasser (mit Wassermacher): ca. 4.500 Liter
-Grippe und sonstige Erkältungen: 0
-via Kurzwellenradio versendete eMails: ca. 2500 (also ca. 2,5 eMails pro Tag)
-Überlebte Hurricanes: 1
-Nicht überlebte Hurricanes: 0
-Hai-Begegnungen: 73
-Haiangriffe: 0

Foto des Tages:
Abschiedsfoto am Vorabend des Rückfluges - Ma, Pa, und Steffo

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