Standort der SAWADI: vor Anker auf Salardup / westl. Naguargandup-Chain / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°30,00 W 078°48,00
Hi all,
wir sind endlich wieder vor Anker in klarem Wasser mit Palmeninsel-Aussicht.
Die vergangenen vier Wochen waren ja geprägt von Wilma-krank-machenden Chicha-Ritualen auf Isla Tigre und von sieben Tagen Krankenhaus in Panama-City.
Letzten Freitag gings dann wieder zurück auf die SAWADI. Dies war gar nicht so einfach, da alle Plätze im Flugzeug schon ausgebucht waren. Morgens um 4 Uhr fuhren wir zum Flughafen und haben versucht, einen Standby-Platz zu ergattern. Nach bangem Warten konnte ich dann mit AirPanama fliegen und Wilma erhielt in letzter Minute einen Platz in der AeroPerlas-Maschine.
Leider hat es der Rucksack von Wilma irgendwie nicht geschafft, hier anzukommen. Da war die Aufregung bei der Wilma natürlich gross und vier Tage lang saßen wir in Nargana fest und haben versucht, herauszufinden, wo denn nun der Rucksack verblieben ist.
Zuerst hat man uns erzählt, dass der Rucksack bei der Zwischenlandung in Playa Chica versehentlich ausgeladen wurde.
Also sind wir am nächsten Morgen mit dem Dingi wieder zum Flughafen gedüst, warteten fast zwei Stunden auf das Flugzeug, aber natürlich kam der Rucksack nicht mit an.
Dann hiess es, der Rucksack wurde mittlerweile wieder zurück nach P-City geflogen und am nächsten Tag käme er an.
Pfffft, naturalmente war unser Dingitrip zum Flughafen am nächsten Morgen wieder erfolglos.
Am dritten Tag hieß es, man wisse nicht, wo der Rucksack sei, aber man werde sich darum kümmern und versuchen rauszufinden, wo er denn nun wirklich abgeblieben ist.
Am vierten Tag war dann klar, dass der Rucksack wohl für immer verschwunden ist. Shit.
Also sind wir endlich nach fünf Tagen vergeblichem Warten losgesegelt und sind jetzt wieder auf Salardup, einer wunderhübschen kleinen Insel mit, na was was wohl, Palmen drauf. ;-)
Vorgestern unternahm ich mit drei Freunden von anderen Booten (Jim von der Wonderland und Kim und Scott von der Segelyacht Anthyllide) eine Rivertour in den Rio Diablo.
Irgendjemand erzählte uns, hoch oben am Rio Diablo gebe es einen Wasserfall, man müsse nur ein Stück den Fluss hochfahren und beim ersten Bambus-Baum links dem Pfad folgen, nach ca. zwei Stunden Fussmarsch käme man dann zum Wasserfall.
Wir sind dann also guter Dinge morgens um sechs Uhr losgezogen, während Wilma auf der SAWADI zurückblieb und noch rucksacktechnisch hoffnungsvoll auf die Ankunft des täglichen Flugzeuges aus P-City wartete.
Wir sind den Rio Diablo bis zu den ersten Stromschnellen hochgetuckert, ohne einen Bambus-Baum zu entdecken. Dann zogen wir die Dingis über die ersten Stromschnellen und sind noch ein Stück weiter den Fluss hochgefahren.
Als es mit den Dingis überhaupt nicht mehr weiterging, liessen wir sie zurück auf einer Sandbank und gingen zu Fuß weiter flussaufwärts, immer noch ohne einen Bambus-Baum entdeckt zu haben. :-/
Mittlerweile war es schon zehn Uhr und ich fragte bei den anderen schon mal vorsichtig an, ob wir denn nicht lieber umkehren wollen, denn wir brauchen ja auch wieder vier Stunden zurück.
Aber die anderen waren immer noch voller Hoffnung, den Wasserfall zu finden und wollten noch um "eine oder zwei Flussbiegungen" weitergehen.
Nach weiteren zwei Stunden Flusswaten - der Fluss war mittlerweile flach genug, um knie- bis bauchnabeltief darin zu waten - war immer noch kein Wasserfall weit und breit zu sehen, in der Ferne verlor sich der Fluss im weiterhin flachen Dschungel. Krokodile gibt es übrigens nur am unteren Teil des Flusses, wo das Wasser noch brackig ist und die Flussufer von Mangroven und Sandbänken gesäumt sind.
Irgendwann um ein Uhr mittags waren auch Kim, Scott und Jim bereit zuzugeben, dass man die Abzweigung beim Bambus-Baum wohl irgendwie verpasst hatte.
Ich hatte am Abend zuvor der Wilma gesagt, dass wir voraussichtlich so gegen ein Uhr wieder zurück wären und hoffte dass sich sich nicht zu viele Sorgen über unsere Verspätung machte.
Kurz nach halb fünf waren wir wieder mit den Dingis auf dem Rückweg. Da kam uns plötzlich ein vertraut aussehendes Dingi um eine Flussbiegung entgegen, und kurz darauf erkannte ich mein eigenes Dingi mit Wilma und einem Kuna-Indianer an Bord.
Wilma hatte mittlerweile das ganze Dorf in Aufregung versetzt, weil wir noch nicht von unserer Tour zurück waren und es mittlerweile schon recht spät war und eine Dschungel-Fluss-Tour durchaus diverse Gefahren beherbergen kann.
Jeder im Dorf teilte Wilmas Sorgen und kurzerhand schickten sie Louis zusammen mit Wilma los, um uns "Verschollenen" zu suchen, bevor es dunkel wurde.
Na, glücklicherweise war ja nix passiert und wir alle waren abends um sechs, kurz vor der Dämmerung, wieder zurück auf unseren Segelbooten.
Nur leider, leider, haben wir den mysteriösen Wasserfall des Rio Diablos immer noch nicht gefunden. ;-)
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