Sonntag, 19. April 2009

Fred Feuersteins Insel und Kiteboarding-Tag Nr. 3

Standort der SAWADI: vor Anker westl. v. Nabadup / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°29,00 W 078°43,00

Hi all,
ich habe die SAWADI bewegt!
Nach drei Wochen vor Anker auf Salardup konnte ich mich endlich aufraffen und den Anker hochziehen.
Die Segelyacht Wonderland und Anthyllide brachen einen Tag vorher auf und ich folgte gestern nach.
Obwohl der eigentliche Trip nur eineinhalb Stunden gedauert hat, sind die Aufbruchs-Vorbereitungen und die Ankomm-Nachbereitungen die Dinge, die mich immer vom Weitersegeln abhalten.
Da muss
-das grosse Sonnensegel, das über die halbe Sawadi gespannt ist, abgebaut, zusammengelegt und irgendwo sinnvoll verstaut werden
-der schwere Dingi-Aussenborder muss mit Hilfe des Besanbaumes und einem Flaschenzug an Bord gehievt werden und an der Heckreling verstaut werden (denn obwohl es nur ein paar Meilen sind, ist es immer schlechte "Seemannschaft", wenn man das Dingi MIT Aussenborder hinterherzieht)
-die Solarpanels, die an der Reling aufgestellt sind, unter Deck verstaut werden
-die grosse PanaGas-Propangasflasche muss abgestöpselt werden und an Deck festgezurrt werden, da ich ansonsten nicht an den Ankerkasten rankomme
-unter Deck alles schaukelsicher verstaut werden und ausserdem hasse ich es, wenn beim Segeln schmutziges Geschirr im Spülbecken lautstark hin- und herschaukelt
-die Schleppangel bereit gemacht werden und ein vielversprechender Köder (diesmal wars ein pink-blauer Octopus mit Edelstahl-Doppelhaken) ausgewählt werden
-das Navigationsprogramm "MaxSea" angeschaut werden und eine Route festgelegt werden
-zu guter Letzt ins Wasser gesprungen werden und mit der Bürste der Propeller von Bewuchs gereinigt werden und das Sumlog (das ist ein kleines Flügelrädchen, welches einem die Geschwindigkeit durchs Wasser anzeigt) gängig gemacht werden. (Anm. der Red.: Hmmm, dieser Teil der Vorbereitung ist eigentlich ganz erfrischend!).

Jou, da sind gleich mal zwei Stunden rum, bevor man überhaupt daran denken kann, die schwere Kette und den Anker aus Ermangelung einer elektrischen Ankerwinsch bzw. einer starken Freundin per Hand hochzuziehen (Anm. der Red.: Jawohl, echte Segler ziehen ihren Anker noch per Hand hoch, grinzzz).

Das Segeln selbst ist dann eigentlich ganz nett und entspannend, aber sobald der Haken am neuen Ankerplatz im Wasser ist, kommen die Ankomm-Arbeiten dran (siehe obige Liste).

Anyway, jetzt bin ich seit zwei Tagen hier auf dem idyllischen Nabadup und ich kann mir nicht helfen, für mich klingt der Name wie der Lustschrei von Fred Feuerstein (NabbaDabbaDuuu). ;-)

Seit heute nacht ist auch der Nordost-Wind zurück und bläst mit herrlichen 15-20 Knoten! Ideal zum Kiteboarden!
Heute morgen nach dem Panama-Netz (welches täglich um 8:30 Uhr auf der Frequenz 8107 kHz von Seglern für Segler zu hören ist) ging's also zusammen mit Jim, meinem treuen Assistenten, an den Nabadup-Strand und wir bauten zusammen meinen Kite auf.
Dieses Mal war der Wind definitiv stark genug und ich bin rasant hin- und hergekitet.
Nur mit dem "Höhe-Laufen" klappts noch nicht so ganz. Folglich bin ich immer weiter von unseren geankerten Yachten abgetrieben und nach ca. zwei Stunden munterem Kiteboarden war ich fast zwei Kilometer unterhalb unserer Boote, schon ziemlich nahe am Festland.
Langsam liessen meine Kräfte nach und ich überlegte mir schon, wie ich mir mit dem Kite ein Zelt für die Nacht im Festlands-Dschungel bauen könnte, aber da kam auch schon mein Retter Jim im Dingi angedüst und hat mich wieder zurückgeschleppt zur SAWADI.

Danach war ich sooo platt, dass ich erstmal eine ausgiebige Siesta abhalten musste. Eine zweite Runde Kiten am Nachmittag musste ich leider ausfallen lassen.
Aber macht nix, Zeit spielt ja keine Rolle. Morgen ist auch wieder ein Tag, oder?

In diesem Sinne,

Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky

Mittwoch, 15. April 2009

Weiterer Kiteboardversuch und algig schmeckende Fische...

Standort der SAWADI: vor Anker auf Salardup / westl. Naguargandup-Chain / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°30,00 W 078°48,00

Hi all,
trotz schwacher Winde hab ich es vor zwei Tagen wieder einmal gewagt, mit dem Kite aufs Wasser zu gehen.
Es wehte eine nette Brise von ca. 15 Knoten und das reicht normalerweise für meinen 12qm grossen Kite aus, um mit dem Board ins Gleiten zu kommen.
Es klappte auch ganz gut und ich konnte ein paar Dutzend Meter dahingleiten, bevor der Wind wieder schwächer wurde und ich samt meinem Board langsam wieder ins Wasser zurücksank. Mist. Danach ging nix mehr, der Wind wollte nicht mehr und ich kam nur noch bis auf Kniehöhe aus dem Wasser raus. Dann wurde der Wind so schwach, dass sogar der Kite nicht mehr fliegen wollte und langsam auf die Wasseroberfläche niedersank.
Mittlerweile war ich ziemlich weit abgetrieben worden und Jim musste mich mit dem Dingi rausfischen und zurück zur Insel bringen.
Na, anyway, ich weiss jetzt dass es klappt und sobald der Wind wieder stark genug ist, werde ich wieder mit den Rochen um die Wette sausen.

Gestern war ich endlich auch einmal beim Spearfischen erfolgreich. Zumindest hat sich Flecky sehr gefreut, als ich mit zwei mittelgrossen Chobs (keine Ahnung, wie die Fische auf deutsch heissen, sehen aus wie 'ne Mischung aus Grunzer und Schnapper) nach Hause kam.
Getroffen hab ich die beiden in ca. 12 Metern Tiefe am Aussenriff vor Salardup.
Mir wurde es schon langsam kalt im Wasser und da kam gerade in rechten Augenblick dieses Rudel von Chobs vorbei. Zu der Gruppe hatten sich auch ein paar leckere Jacks (Stachelmakrelen) gesellt, auf die ich es eigentlich abgesehen hatte. Aber als ich dann endlich auf 12 Metern ankam, waren die Chobs die einzigen, die mich neugierig umkreisten. Die Jacks hielten sich auf Distanz.
Tja, unter Wasser kann zu grosse Neugierde den spontanen Harpunen-Tod bedeuten. So geschehen mit den beiden unglücklichen Chops.
Ich hab sie dann schön filetiert und mir abends ein kleines Stück in der Pfanne angebraten. Aber so richtig lecker schmeckten sie nicht, eher ein bisschen algig und grünlich.
Also nicht unbedingt der beste Speisefisch, aber Flecky mag die Chobs und somit steht Fleckys Speisekarte für die nächsten Tage fest: Frühstück: Chob ; Mittagessen: Chob ; Abendessen: Chob.

Soviel für heute,

Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky

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Mittwoch, 8. April 2009

Easy-going auf Salardup

Standort der SAWADI: vor Anker auf Salardup / westl. Naguargandup-Chain / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°30,00 W 078°48,00

Hi all,
und wieder sind fast zwei Wochen vergangen seit meinem letzten Blog.

Was bisher geschah:
Da die Wilma wieder eine leichte Diahrroe bekam, sind wir vorletzten Sonntag vorzeitig nach Carti gesegelt. Wilma nahm dann am Montag früh einen Jeep nach Panama-City, um einen abschliessenden Bluttest im Krankenhaus machen zu lassen und auch um wieder ihre eigenen Wege zu gehen.
Am Montag bin ich, nachdem ich in Carti meine Wassertanks aufgefüllt habe, einhand zurückgesegelt nach Salardup.
Jim und Scott hatten mittlerweile einige Fische geschossen, sodass es am Montag abend ein kleines Geburtstags-Abendessen auf der Wonderland gab. Lecker!
Die letzten Tage standen dann ganz im Zeichen von Relaxen, Spearfischen, Boot aufräumen und viel Schlafen.

Gestern kam der Veggie-Man vorbei und ich konnte mit ein paar Äpfeln, Tomaten, zwei Ananas und Eiern meinen Obst- und Gemüsevorrat aufstocken.

Heute weht mal wieder ein schöner Wind, nachdem es die letzten Tage eher windstill war. Wobei die Windstille den Vorteil hat, dass das Meer ebenfalls glatt wird und man leicht am Aussenriff schnorcheln und harpunieren kann.
Die heutige Brise hat ein österreichisches Seglerpärchen mit ihrem Kiteboard an den Strand gelockt. Er versucht gerade, ihr das Kiteboarden beizubringen. Sehr lustig! Na, mal sehn ob ich mich mit meinem Kite endlich auch mal aufs Wasser wage. ;-)

Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky, 08.04.09

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