Donnerstag, 29. April 2010

...kurz davor, Wurzeln zu schlagen

Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
es sieht so aus, als ob die SAWADI schon Wurzeln geschlagen hätte.
Denn die Ankerkette läuft wie eine fette, überwucherte Wurzel hinab zum Meeresgrund und verschwindet im Sand.
Den Anker selbst sieht man schon lange nicht mehr. In den letzten sechs Wochen hatte er genügend Zeit, sich tief in den Ankergrund der West-Lemon-Cays einzugraben.

Aber das wird sich nächste Woche ändern!
Die Gwen aus Deutschland kommt für ein paar Wochen zu Besuch und dann wird wieder wild herumgesegelt. ;-)
Sie macht gerade ihre Segelscheinprüfung und will noch massenweise Segelmanöver üben (Wenden, Halsen, Reffen, Beidrehen, "Katze über Bord"-Manöver, etc.).
Ich hoffe mal nur, wir bekommen den Anker wieder aus dem Sand raus - und hoffentlich zerbröseln die Segel beim Setzen nicht zu Staub, immerhin hab ich heute morgen erstmal ein Wespennest aus dem zusammengelegten Besansegel entfernen müssen. :-o

Und was geschah bisher?
Also, nicht wirklich viel. Ich habe hier und da anderen Seglern bei ihren Computerproblemchen geholfen, zwischendurch immer mal wieder ein paar Fische erschossen und fast täglich Beachvolleyball gespielt und das Internet auf Alberto's Insel genutzt.

So, aber jetzt muss ich Schluss machen und die SAWADI ein bisschen aufräumen und herrichten, denn der Countdown für Gwens TakeOff in Deutschland steht schon auf "T - 3".

In diesem Sinne,

beste Gruesslies aus dem Indianerland,

Steffo y Flecky ;-)

Fotos des Tages: Steffo repariert drei Computer gleichzeitig und Stilleben mit Steffo, Hogfisch und Barracuda

Sonntag, 18. April 2010

Oh nein, nicht schon wieder...

Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
erinnert ihr Euch noch an den Blog "Wenn Katzen träumen, dass Fische vom Himmel fallen...", in welchem ich von dem Cero erzählt hatte, der eines Sonntag morgens in meinem Cockpit landete?

Nun, es ist mir schon wieder passiert!
Vor einigen Tagen war ich abends zum Sundowner und Abendessen auf der SY Samanta-Nova eingeladen.
Wir hatten einen sehr lustigen und fröhlichen Abend und ziemlich spät, so gegen 23 Uhr (Anm. der Red.: Sailors-Midnight ist normalerweise schon um 20 Uhr), kletterte ich leicht angesäuselt in mein Dingi - welches am Heck der Samanta-Nova angebunden war - und wollte nach Hause fahren.

Aber war das überhaupt mein Dingi?
Denn es hatte so einen seltsamen, schwarz-weiss gefleckten Teppich drinliegen. Bei näherer Betrachtung stellte sich der vermeintliche Teppich als ein Adler-Rochen heraus, der wohl beim spätabendlichen Weitsprung-Üben - wie kann es auch anders sein - in MEINEM Dingi gelandet ist.
Leider kam für den Rochen (Anm. der Red.: auf englisch heisst er "spotted eagle ray") jegliche Hilfe zu spät.
Wir konnten nicht genau feststellen, ob er sich nun beim Aufprall in meinem Dingi das Genick gebrochen hat oder ob er erstickt ist, auf jeden Fall war er mause- bzw. rochentot.
Ich habe ihn dann noch rüber auf die Kunainsel gefahren, in der Hoffnung, dass die Kunas den Rochen als Abendessen haben wollten, aber am nexten Tag fand ich den armen Rochen - unverspeist - am Strand liegen. :-(

Seit diesem zweiten, extrem seltenen Ereignis beginne ich mich zu fragen, was wohl als nächstes auf mein Boot springen mag - ein Delfin oder eine Meerjungfrau?
Vielleicht sollte ich zur Sicherheit beim Dingifahren jetzt immer einen Helm tragen - oder was meint ihr? ;-)

In diesem Sinne,
beste Gruesslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky

Foto des Tages: Dieser Adlerrochen sprang mir des nachts ins Dingi. So ein HeiniBeini!!



Montag, 5. April 2010

...wieder mal ein Neun-Pfünder!!!

Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
vorgestern ist mir beim Speerfischen am südlichen Drop-Off der Riffkante mal wieder ein fetter Fisch vor den Speer gekommen.
Ich hatte den Dog-Snapper (Anm. der Red.: auf deutsch heisst er Hunde-Schnapper, kommt in Tiefen zwischen 10-45m vor, wird bis zu 90 cm gross, und schmeckt sehr, sehr lecker) bereits beim Schnorchelgang tags zuvor entdeckt und wusste also schon, wo sein Haus wohnt. ;-)
Zusammen mit David, einem sehr netten, jungen Franzosen, gingen wir also zur Jagd.
Kaum hatten wir das Dingi an der Riffkante geankert, rief ich David zu, dass ich mal schnell nach "meinem" Dogsnapper tauche, um zu sehen, ob er zu Hause ist.
Und tatsächlich lümmelte er vor seiner Höhle in ca. 12 Metern Tiefe rum und schaute mich neugierig an.
Leider war das dann auch sein letzter Blick, denn kurz darauf entlud sich meine Harpune und - von drei gespannten Gummis beschleunigt - bohrte sich mein Speer direkt hinter seinem grossen Kopf ins Fleisch und zerfetzte seine Wirbelsaeule.
Das war auch gut so, denn erstens war er sofort tot (mei, er hatte immer noch diesen neugierigen Blick in seinen Augen) und zweitens ging mir schnell die Luft aus und ich weiss nicht, ob ich einen knapp viereinhalb Kilogramm schweren, wild um sich zappelnden Snapper ohne Schwierigkeiten an die Oberfläche hätte schleppen können.
So jedoch landete ich meine Beute sicher im Dingi und unser Jagdausflug war schon nach 10 Minuten beendet. Wer will schon einen zweiten Fisch, wenn man schon einen grossen im Dingi hat. ;-)

Zurueck auf der SAWADI war es dann wie beim Sex: Zuerst hatte ich 10 Minuten Harpunen-Spass und anschliessend fast zwei Stunden lang Arbeit mit dem Filetieren des grossen Snappers auf meinem dafür zu kleinen Filetier-Tischchen. ;-) (Anm. der Red: Also ich will jetzt damit nicht sagen, dass ich nach dem Sex meine Partnerinnen filetiere, sondern vielmehr, dass man beim folgenreichen Sex auch nur kurz Spass und dann 18 Jahre lang Arbeit hat, höhöhö) (Anm. der Red.: Ach egal, vergesst einfach die letzte Anm. der Red., der Vergleich hinkt schon ein bisschen, oder?) ;-)

Anyway, Ende gut - alles gut, seit zwei Tagen mampfen David, seine Freunding Lindey, Flecky und ich ultraleckere Dog-Snapper-Filets. Yummy-yummy!!!

In diesem Sinne,
beste Gruesslies aus den WestLemon Cays,

Steffo y Flecky

Fotos des Tages: Das Leben dieses neun Pfund schweren Dog-Snappers fand in ca. 12 Metern Wassertiefe ein jähes Ende. ;-)