Sonntag, 27. September 2009

Robinson Flecky

Standort der SAWADI: vor Anker in den westl. Coco Bandero Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°31,00 W 078°39,00

Hi all,

hier mal wieder eine kurze Zusammenfassung, was in den letzten sieben Tagen so passiert ist:

-zuerst das Wichtigste: ich habe die SAWADI bewegt. Sogar zweimal! Vor einigen Tagen habe ich die extrem lange Strecke von den Holandes-Cays nach Nargana zurückgelegt (12 Seemeilen!). ;-) Mir ging so langsam wirklich alles aus. Kein Mehl mehr, nur noch eine kleine Zwiebel, ein Päckchen Spaghetti, halbes Päckchen Reis, zwei schrumpelige Kartoffeln, kaum noch Sprit fürs Dingi, usw. Ich habe sozusagen meinen Aufenthalt in den abgelegenen centralen Holandes bis auf die letzte Minute vor dem Hungertod ausgereizt, yeah!
In Nargana konnte ich mich wieder mit Lebensmittlen versorgen, aber leider beschränkte sich das frische Gemüse- und Obstangebot auf Tomaten, Gurken und Äpfel.
Na ja, besser als nichts und irgendwann werde ich schon mal wieder das Gemüseboot von Heraldo treffen.

-mein zweiter Törn war nicht ganz so lang. Am nächsten Tag bin ich von Nargana raus auf die Coco Banderos motort. Fast 8 Meilen!) ;-)
Leider sind die westlichen Coco Bandero Cays ziemlich rollig und die SAWADI schaukelt munter auf und ab und hin und her. Würg!! Dafür ist ausser mir nur noch ein anderes Boot hier, die beiden Inselchen sind menschenleer und das Wasser ist kristallklar!

-Flecky wurde bei der Jagd auf eine Biene in die Pfote gestochen. Nach einem Tag Rumhumpeln (Anm. der Red: Das ist ja ein seltsames, lustiges Wort, Rumhumpeln, grinzzz) geht es ihm mittlerweile wieder prächtig!

-Flecky hat gestern seinen ersten Landausflug seit seiner Geburt gemacht! Ich habe ihn kurzentschlossen auf eine kleine Insel mit drei Palmen drauf mitgenommen. Die Insel ist ca. 20 Quadratmeter gross, und trotzdem ist der arme Kerl nie weiter als zwei oder drei Meter von mir weggegangen. Er hat zwar interessiert rumgeschnüffelt und sogar einen kleinen Sandkrebs ausgebuddelt, aber alle paar Sekunden hat er gecheckt, ob ich noch da bin. Er dachte wohl, ich will ihn als Robinson Flecky aussetzen. Grinzzz.

Beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Sonntag, 20. September 2009

Heisser B=?ISO-8859-1?Q?=FC?=chertipp und scharfe Rezepte

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,

ich muss Euch enttäuschen, aber in den letzten vier Tagen habe ich leider keine ultraspannenden Abenteuer erlebt.

Vor zwei Tagen war es total windstill und selbst ausserhalb des Riffs war das Meer spiegelglatt. Daher haben Jim und ich uns aufgemacht, die Unterwasserwelt ausserhalb des schützenden Riffs zu erforschen.
Wir waren darauf vorbereitet, dort draussen riesigen Fischen, zähnestarrenden Haien und weiteren Seeungeheuern zu begegnen, aber nix wars.
Bis auf ein paar dösende Ammenhaie am Meeresgrund sahen wir nichts Spektakuläres. Aber schön war es allemal.

Uaaaahhh, und ich habe mein Buch zu Ende gelesen.
Die letzten Wochen war ich nämlich total im Lesefieber von Tad Williams' Fantasy-Trilogie "Memory, Sorrow and Thorn" (Diese beinhaltet die Bücher "The Dragonbone Chair", "Stone of Farewell" und "To Green Angel Tower").
In den letzten Tagen wurde das Buch so spannend, dass ich schon vor dem Frühstück angefangen habe mit Lesen - das Mittagessen liess ich in meinem Lesewahn ganz ausfallen und abends legte ich das Buch nur widerwillig beiseite um ein paar Stunden zu schlafen.
Also, wer gerne richtig gute Fantasy-Literatur liest, dem kann ich das Buch nur allerwärmstens empfehlen!!!
Ich habe die Trilogie auf englisch gelesen - ich glaube es gibt sie aber auch in einer deutschen Übersetzung.

Mein zweiter Büchertipp ist ebenfalls von Tad Williams: "Otherland" (insgesamt vier dicke Bücher) ist ein genialer ScieneFiction-Computer-VirtualRealitiy-Roman!
Selbst Wilma, die normalerweise nix mit Sciene-Fiction und solchen Sachen am Hut hat, war von dem Buch begeistert! ;-)


Desweiteren habe ich meinen Vorrat von "Spaghetti con aglio, olio e peperoncini"-Gewürz aufgestockt.
Vier Knollen Knoblauch habe ich geschnitten und in der Sonne getrocknet, dann vermischt mit kleingeschnittenen, scharfen Chilie-Schoten, grob gemahlenen Pfefferkörnern, Oregano und Kräuter der Provence.
Mit dieser Mischung schmecken die "Spaghetti-aglio-olio" genausogut oder sogar noch besser wie beim Italiener nebenan. Probierts mal aus! ;-)

In diesem Sinne,
beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Mittwoch, 16. September 2009

Handy aufladen fuer eine Kokosnuss

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
folgendes geschah in den letzten drei Tagen:

-ich habe fünf Motorräder und ein Motorrad mit Beiwagen gesehen. Wo? Na hier zwischen zwei Palmeninseln.
Nein, ich hatte keine Halluzinationen oder schlechte Drogen geraucht - vielmehr sah ich die Motorräder auf dem Katamaran "Fritz-the-Cat".
Fritz ist ein Österreicher, der mit seinem ca. 14 Meter grossen Katamaran Rucksackreisende zwischen Cartagena/Kolumbien und SanBlas/Panama hin- und herschippert.
Er nimmt bis zu 14 "Backpacker" pro Trip mit und manchmal eben auch deren Motorräder. Verrückt, verrückt! Ich glaube, er hat auch eine Website: www.fritz-the-cat.com

-vorgestern habe ich mit meinem kleinen Dingi mein bisher grösste Tour unternommen.
Ich musste dringend zwei DVD's zur SY Genesis bringen. Das Problem: Die Genesis lag in den ca. 9 Seemeilen (ca. 17 km) entfernten East-Lemon-Cays und ich lag mit der SAWADI in den Holandes Cays. Und da ich mal wieder zu faul war, die SAWADI segelfertig zu machen und den Anker hochzuhieven, schnappte ich mir am frühen morgen kurzentschlossen das Dingi und düste los.
Der Trip dauerte hin und zurück ca. 1 1/2 Stunden und führte mich auch für ein paar Meilen raus aufs offene Meer. Zum Glück war gerade Windstille und das Meer entsprechend glatt. Puhh! Aber für einen eventuellen Notfall hatte ich ein UKW-Handfunkgerät, ein GPS-Gerät, eine Detail-Seekarte, ein Handy, einen Liter Wasser und ein Käsebrot dabei.

-gestern kam eine Kunafamilie in Ihrem Einbaum angepaddelt und wollte Ihre beiden Handys aufladen haben. Null problemo, dafür bekam ich bei der Abholung der vollen Handys prompt zwei Kokosnüsse geschenkt. ;-)


beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Sonntag, 13. September 2009

Unter Deck...

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
und wieder gingen drei Tage ins Land, ohne dass ich irgendwelche grösseren Abenteuer erlebte. ;-)
Hätte ich Nachbarn, hätten sie mich höchstens ein paarmal kurz an Deck gesehen, wenn ich zum Abkühlen ins Meer springe oder für eine kurze Cappucinopause auf dem Vordeck sitze.
Die übrige Zeit verbrachte ich bei schönstem Sonnenschein unter Deck vor meinem Computer und meiner Videokamera.

Ich versuche gerade, das ganze Videomaterial der letzten Jahre zu sichten, schneiden, zensieren, zusammenstückeln, wieder auseinanderreissen, sichern, löschen, usw.

Und es ist noch kein Ende in Sicht. Puhhh!

In diesem Sinne,
beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Samstag, 12. September 2009

Hollywood auf der SAWADI...

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
tut mir leid, aber heute gibt es nichts zu berichten, da absolut nichts "blogwürdiges" geschehen ist.
Bis auf meine mittäglichen Schwimmrunden durch den Ankerplatz habe ich die SAWADI nicht verlassen.
Wegen des vielen Sonnenscheins und des damit einhergehenden Stromüberflusses habe ich damit begonnen, einen Teil meiner Videoaufnahmen von der Videokamera auf meinen Computer zu übertragen und das angehende Meisterwerk "Das Leben des Steffo" zu schneiden. ;-)

Keine Sorge, ihr alle bekommt VIP-Karten für die Kinopremiere! ;-)

Beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Freitag, 11. September 2009

Viel Sonne - viel Strom - viel Fernsehen...

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
und wie verbringt Ihr Eure Montagmorgen? Also ich habe heute früh schon wieder meine Nähmaschine ausgepackt und in drei Stunden anstrengender "Hausfauen"-Arbeit ein neues, seitliches Sonnensegel genäht.
Ich bin total stolz auf mich, dass mein Verhältnis zu meiner Singer-Nähmaschine mittlerweile so harmonisch und produktiv ist. ;-)

Mittags ging es mit Jim zum Spearfischen ans Aussenriff. Da ich noch zwei Mojarra-Filets im Kühlschrank hatte, wollte ich gar nicht viel Jagen. Daher blieben diesmal alle Fische, bis auf einen kleineren Abendessens-Jack, vom mysteriösen "Harpunen-Tier" verschont.

Den ganzen Tag brannte heute die tropische Sonne vom strahlend blauen Himmel herab, so daß ich abends gleich drei Folgen von Raumschiff Enterprise ankucken musste, damit meine übervollen Batteriern nicht explodierten. ;-))


Beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Mittwoch, 9. September 2009

Sonntags-Blog

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
wie verbringt Ihr Eure Sonntagmorgen? Also ich habe heute morgen um sechs Uhr schon am Motor rumgebastelt und meinen Keilriemen nachgespannt. ;-)

Um die Mittagszeit kam dann Jim mit der SY Wonderland hier an. Er rief mich über UKW-Funk an, als er noch ausserhalb des Riffgebietes war und ich fuhr ihm mit meinem Dingi entgegen um ihn sicher um alle Untiefen und Sandbänke herumzugeleiten.

Jim brachte mir aus Nargana neues Milchpulver und eine ganze Staude Bananen mit. Dafür habe ich ihn abends zu selbstgemachtem schwäbischen Kartoffelsalat und mit Knoblauch angebratenen Fischfiltes à la SAWADI eingeladen. Yummy-yummy! ;-)


Beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Dienstag, 8. September 2009

Wieder frischer Fisch auf dem Tisch...

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
heute morgen nach dem Frühstück habe ich nochmals meinen einzigen und zudem sehr weit entfernten Nachbarn besucht. Die Segelyacht Cherokee-2 liegt ca. zwei Kilometer entfernt von mir ebenfalls in den zentralen Holandes Cays.
Danach ging es endlich wieder auf die Jagd.

In der "Fischabteilung" war das Angebot so zahlreich, dass ich mir genau raussuchen konnte, welchen Fisch ich heute abend auf dem Teller haben wollte.
Das ist das Gute beim Harpunieren, dass man nur genau den Fisch tötet, den man auch haben will. Nicht wie manchmal beim Angeln, wo man manchmal einen zu kleinen Fisch wieder ins Wasser zurückwirft - oftmals ist der Fisch aber durch den Angelhaken verletzt und verendet dann trotzdem.

Anyway, nach drei mittelgrossen Mojarras und einem nice-size Snapper wurden die Nursesharks doch zu aufdringlich und ich hatte eh genug Fisch für die nexten zwei, drei Tage.

Für den Rest des Tages war Siesta angesagt und abends gab es im Bordkino noch zwei Folgen von Raumschiff Enterprise ((Anm. der Red.: Wer's genau wissen will, es lief StarTrek - The Next Generation - Season 2 - Folge 1 und 2).


Beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Montag, 7. September 2009

220V-Ersatz-Konverter kaputt

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
uaaaahhhh, auch mein Ersatz-220V-Konverter gibt den Geist auf!
Nachdem schon vor zwei Monaten mein grosser Sterling-Sinus-Konverter kaputt ging, ist nun auch mein kleiner Reserve-Konverter hinüber.
Mittem beim Überspielen meiner Videoaufnahmen von der VideoCam auf meinen Laptop fiel der Konverter aus und damit auch mein Laptop (der Akku meines Computers ist schon seit längerem tot).
So ein Mist!
Aber die Rettung kam in Form eines sehr netten, amerikanischen Seglerpärchens, die mit ihrem Segelboot Cherokee-2 ebenfalls in den zentralen Holandes vor Anker liegen.
Ich fragte bei Ihnen an, ob ich meinen Laptop an Ihrem Stromnetz für ein paar Stunden betreiben dürfe, und sie haben mir prompt Ihren Reserve-Konverter angeboten! Sehr nett!!!
Ich habe den neuen Konverter gleich eingebaut und jetzt habe ich wieder Wechselstrom an Bord. Es sind jetzt zwar nur 110V anstatt der bisherigen europäischen 220V, aber die meisten Netzgeräte laufen auch mit einer Spannung von 110V.

Da es heute wieder ziemlich wolkig und regnerisch war, habe ich den ganzen nachmittag mit Videoszenen schneiden und zensieren verbracht. :-)

Aber morgen muss ich dringend mal wieder zum Jagen gehen, Flecky verlangt seinen täglichen frischen Fisch! ;-)


Beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Sonntag, 6. September 2009

Regentag = N=?ISO-8859-1?Q?=E4?=hmaschinentag

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
heute habe ich ausnahmsweise mal keine neuen Haigeschichten für Euch.
Den ganzen Tag über war es regnerisch und kalt und ich habe doch tatächlich von "ganz nackt" auf "nackt mit T-Shirt" wechseln müssen. Brrrr.

Und ich habe endlich wieder einen Nähmaschinen-Tag eingelegt.
Von der SY Anthyllide habe ich mir die Idee "geklaut", einen Treibanker fürs Dingi zu nähen.
Nach drei Stunden Näharbeit war der Treibanker fertig und zur Belohnung gab es anschliessend einen richtig leckeren Cappucino mit viel Milchschaum und Kakaopulver obendrauf.
Den Rest des Tages verbrachte ich mit eMails schreiben und Unter-Deck-Aufräum-Arbeiten.

Mehr ist heute nicht passiert.

Beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Donnerstag, 3. September 2009

Erster Unterwasser-Direkt-Kontakt mit einem Hai...

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
heute vormittag hatte ich meinen ersten Unterwasser-Direkt-Kontakt mit einem Hai.
Ich schnorchelte vor der SY Genesis, um ihnen beim Anker-auf-gehen zu helfen. Ihr Anker hatte sich um einen Felsbrocken gewickelt und wir wollten mit der Ankerkette nicht den Korallenbewuchs beschädigen.
Vermutlich durch den aufgewirbelten Sand und die Schab-Geräusche der Ankerkette auf dem Felsbrocken wurden drei grosse Adler-Rochen angelockt. Sie schwebten in perfekter Formation heran und umkreisten majestätisch den Ort des Geschehens. Sehr schön anzusehen!

Kurz darauf wurde auch ein Ammenhai neugierig und umkreiste ebenfalls den aufgewirbelten Meeresgrund.
Aber anders als die Rochen bemerkte der Hai das komische "Harpunen-Tier-ohne-Harpune", welches da an der Wasseroberfläche trieb und tauchte zu mir herauf.
Er hielt direkt auf mich zu und machte keinerlei Anstalten abzudrehen. Als er noch vielleicht zwei Meter weg war, hob ich meinen Fuss an und zeigte ihm die Unterseite meiner gelb-schwarzen Flossen. Aber der doofe Ammenhai schwamm einfach weiter und bumste dann mit seinem breiten Kopf gegen meine Flosse.
Nach der Kollision verlor er schnell das Interesse an mir und liess sich zurück auf den Meeresgrund sinken.

Ich vermute mal, es war ein ziemlich alter Hai mit sehr schlechten Augen - darum kam er auch so nahe an mich ran und hat mich angerempelt, oder??? ;-)


Beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com

Mittwoch, 2. September 2009

...schon wieder neue Hai-Begegnungen...

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Ach herrje,
jetzt sind schon wieder fast zwei Wochen vergangen ohne dass ich einen Website-Blog geschrieben habe.
Dabei kann ich mittlerweile durchaus von einigen neuen Abenteuern berichten.

Vorletzten Sonntag kamen unsere beiden Yachten GENESIS und SAWADI hier in den zentralen Holandes-Cays an. Ich liege wieder fast an der gleichen Stelle wie damals vor vier Monaten, als das Hai-Video entstand.

In den letzten Tagen gab es immer wieder kleinere Hai-Begegnungen.
Der haireichste Tag war aber zweifelos unser zweiter Tag hier in der Shark-Alley.
Wolfgang von der SY GENESIS und ich waren beim Spearfischen. Wir hatten mein Dingi vor unserem kleinen Haus-Riff geparkt, ca. 300 Meter hinter der SAWADI.
Mittlerweile hatte ich schon zwei leckere Mojarras im Fischeimer und hatte gerade einen erlegten Yellow-Jack zurück zum Dingi gebracht.
Ich hatte mich gerade wieder ins Wasser gleiten lassen, um nach einem letzten Fischopfer Ausschau zu halten, als plötzlich wie aus dem Nichts dieser grosse Riff-Hai vor mir auftauchte.
Ungefähr drei Meter entfernt schaute er mich an, ich schaute ihn an, und beide wussten wir nicht so genau, was wir jetzt tun sollten.
(Geheime Anm. der Red.: Leute, glaubt mir, hätte der Steffo nicht gerade erst Pipi gemacht, spätestens jetzt hätte er ins Wasser gepinkelt vor Schreck, ***grinzzz***)
Ich erinnerte mich an einen Tipp von Scott, der meinte, man solle sich quer zum Hai ausrichten, damit der Hai sieht, wie gross dieses seltsame "Harpunen-Tier" ist.
Doch irgendwie beeindruckte das den Hai nicht im geringsten, da er doch mindestens genauso gross wie ich war.
Er entschied sich also, noch ein bisschen näher heranzukommen und ich entschied mich im selben Moment, dass ich jetzt irgendetwas tun musste. Ich drehte meine Harpune (die noch nicht wieder gespannt war) um und versuchte, den Hai mit dem Griff meiner Harpune auf Distanz zu halten. (Anm. der Red.: Warum ich die Harpune umdrehte, weiss ich bis heute nicht, vielleicht deshalb, weil Jim mal erzählte, er fände es cool, auf dem Holzgriff seiner Harpune den Bissabdruck eines Haies zu haben).
Anyway, der Hai hat meine seltsame Handlungsweise wohl auch nicht ganz verstanden - er kam bis auf ein paar Zentimeter an meinen Harpunengriff ran und drehte dann zum Glück wieder ab.
Ich nutzte die Gelegenheit und schwamm langsam zurück zum in der Nähe geankerten Dingi. Als ich das Dingi erreicht hatte, stellte ich kurzerhand einen neuen Weltrekord im "Schnell-ins-Dingi-klettern" auf! ;-)
Ich rief Wolfgang zu, dass sich ein Riffhai in der Nähe aufhält und er blieb daraufhin in der flachen Gegend des Riffs.
Der Hai umkreiste noch zweimal das Dingi (Anm. der Red.: Wahrscheinlich hat er auch meinen Haiwitz in meinem Websiteblog gelesen), aber nachdem sich keines der seltsamen "Harpunen-Tiere" leerschiss, zog er sich wieder in tiefere Gewässer der Shark-Alley zurück.
Puhhh!!!

Aber die Geschichte geht noch etwas weiter.
Wir haben dann die erlegten Fische auf der Genesis ausgenommen, filetiert und dabei extra gut aufgepasst, dass keine Fischabfälle oder Blut ins Wasser gelangten.
Aber vielleicht sind doch ein paar Blutstropfen über Bord gespült worden, denn nach weniger als einer Minute war schon der Riffhai wieder zur Stelle. Wir entdeckten sogar noch einen zweiten, etwas kleineren Riffhai!
Aber nachdem wir die Fischabfälle mit dem Dingi weit entfernt von unseren Booten versenkten, wurde den Haien das Umkreisen der Genesis schnell langweilig und sie verschwanden wieder.

In der gleichen Nacht fing ich ca. um 10 Uhr abends einen mittelgrossen HorseEye-Jack mit meiner Handleine, einem einfachen Haken und einem kleinen Fischstückchen dran.
Mist, jetzt musste ich mitten in der Nacht auch noch den Jack verarbeiten und seine sterblichen Überreste weit weg von der SAWADI entsorgen.
Nach einer halben Stunde war die Arbeit erledigt und als kleine Belohnung tauchte ein kleiner (vielleich ein Meter langer) Ammen-Hai auf und umkreiste die SAWADI direkt unter der Wasseroberfläche (Anm. der Red.: auch die Ammenhaie kennen mittlerweile den Trick mit der Haiflosse-rauskucken-lassen und dem Leerscheissen)
Ich kletterte schnell in mein am Heck angebundenes Dingi und wartete, bis der Hai wieder mal vorbeidümpelte. Dann streckte ich meine Hand aus und habe ihn auf dem Rücken zwangs-gesteichelt. Er blieb davon jedoch ziemlich unbeeindruckt. Wie ich schon wusste, fühlt sich die rötlich-braune Haut eines Ammenhaies wie feines Schmirgelpapier an. Ultra-cool!

Sodele, das wars mal wieder für heute.
Die nächsten Tage werde ich versuchen, häufiger einen kurzen Blog zu schreiben (Anm. der Red.: man munkelt sogar von täglichen Blog-Uploads). Aber irgendwie man kommt ja zu nichts hier im Paradies! ;-)

In diesem Sinne,

beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

----------
radio email processed by SailMail
for information see: http://www.sailmail.com