Donnerstag, 11. November 2010

von leckenden Pumpen, Brezeln, Macheten u. Nutten

Standort der SAWADI: vor Anker GunBoat-Island / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°29,00 W 078°52,00

Hi all,
endlich mal wieder ein Newsletter von der SAWADI.
Die letzten vier Wochen war's einfach zu heiss und ich war zu faul, um unter Deck zu sitzen und einen Blog zu schreiben.
Passiert ist eh nicht viel.
Die SAWADI lag nichtsnutzig in den West Lemon Cays und der Anker war mittlerweile zu einem kleinen, bewachsenen Riff mutiert.
Ein paarmal war ich zwischendurch beim Speerfischen, aber es gab keine weiteren Zwischenfälle mit Barracudas oder sonstigen Räubern, die "Aquaman" seine Beute streitig machen wollten.

Vor kurzem hatte ich mal wieder ein Großstadt-Abenteuer in Panama-City.
Die Hydraulik-Pumpe meiner Hydrauliksteuerung war schon seit Monaten undicht und jedes Mal wenn ich rumsegeln wollte, musste ich zuerst neues Hydraulik-Öl einfüllen.
Das Leck reparierte sich diesmal nicht von selber, sondern wurde eher noch schlimmer.
Also machte ich mich zusammen mit Henry vom Katamaran Ashanty auf den Weg nach Panama-City.
Der erste Großstadt-Tag ging komplett drauf mit mehr oder weniger planlosem Rumdüsen in Taxis, um einen neuen Simmerring für die Hydraulikpumpe zu finden.
Nach ca. 5 Stunden gaben wir auf und fuhren völlig durchgeschwitzt und frustriert zurück ins Hotel.
Dafür erlebten wir abends einen sehr entspannten und lustigen Abend mit den beiden Holländern Joanneke und Jan, die vor kurzem den Absprung von KunaYala geschafft haben und jetzt auf der Pazifikseite rumdümpeln. Ebenfalls beim Abendessen mit dabei waren Georg von der COOL-RUNNING und last but not least Osiris, die Ex-Rezeptionistin vom Hotel Discovery (Anm. der Red.: mehr sog I net). ;-)
Am nexten Tag machte ich mich allein auf die Suche nach Simmerringen und plötzlich lief es wie geschmiert.
Ich fand einen Automatikgetriebe-Ersatzteilladen (Anm. der Red.: die Segler, die's interessiert, Bayano ist der Name des Ladens, mehr Infos bei Bedarf via eMail), der kistenweise O-Ringe und Simmerringe auf Lager hatte und schliesslich fanden wir einen passenden. Leider war er ein bisschen zu gross, aber der Besitzer des Ladens gab mir einen heissen Tipp, wo ich eine Dreherei finden könnte, die mir dann innerhalb von 20 Minuten und für schlappe 10 US die Bohrung meines Pumpengehäuses vergrösserten und den neuen Simmerring mehr oder weniger fachgerecht einpassten. Jippiehh!

Abends gings dann zur Feier des Tages ins VENETO-Casino. Der Eintritt ist frei und die Drinks werden kostenlos serviert (Anm. der Red.: die Palette reichte von normalem Wasser über Coca-Cola, Bier, Wein bis zu Cola-Rum, alles for-free und serviert von bildhübschen Mädels. Da soll sich einer noch auf die Black-Jack Karten konzentrieren können, tsts).
Lustig wars gleich zu Beginn, als Henry und ich reinlatschten und uns an der Bar sieben oder acht wunderhübsche Mädels zulächelten. Ich lächelte naturalmente gleich zurück und zwinkerte ein bisschen mit den Augen und klimperte mit der Hüfte - bis mich dann Henry darauf hinwies, dass diese Mädels professionelle Mädels seien. Und ich dachte schon, sie lächeln mich an, weil ich "Aquaman" bin. Mist. Wir versprachen uns, dass, falls wir gewinnen sollten, wir die eine oder andere später zum Essen und so ausführen würden. ;-)
Aber wie kanns anders sein, wir verloren beide ratz-fatz unser Geld am Poker- und BlackJack-Tisch und damit fiel auch die Model-Begleitung flach. (Anm. der Red.: Anyway, damit kann ich auch noch anfangen, wenn mal alt und hässlich bin, oder?)
Aber trotzdem, die waren soooooo hübsch, echt 'ne Augenweide. ;-)

Spannend wurde es dann nochmal am nexten Vormittag, als wir fast von einem durchgedrehten Taxifahrer erschlagen wurden.
Wir nahmen ein Taxi vom Hotel zu einer nahegelegenen deutschen Bäckerei um uns 30 tiefgefrorene und vorgebackene Brezeln zu besorgen. Nach zehn Minuten Fahrt erreichten wir unser Ziel und begannen, unser Gepäck aus dem Taxi zu laden.
Henry entlohnte den Taxifahrer mit drei Dollar, was eh schon dem doppelten Tarif entsprach. Aber da wurde unser taxiste total pampig und wollte vier Dollar haben.
Der Streit wurde immer hitziger und dummerweise war meine heilige, reparierte Hydraulikpumpe noch im geschlossenen Kofferraum des Taxis.
Schliesslich gaben wir nach und warfen dem Taxifahrer noch einen Dollar zu. Er öffnete daraufhin endlich den Kofferraum und, glaubt man's, warf die, zum Glück gut verpackte Hydraulikpumpe auf den Gehsteig!
Da wurde ich dann auch sauer und fing mit dem Taxiste zu schimpfen an (Anm. der Red.: ich glaub, es war sogar auf schwäbisch).
Das war der Moment, als die Situation eskalierte und der verrückte, nicht schwäbisch sprechende Taxifahrer tatsächlich eine mächtige, rostige Machete aus dem Kofferraum zieht und, das riesige Messer beidhändig über seinem Kopf schwingend, auf uns losgehen will.
Uaahhhhh, zum Glück griff in diesem Moment die umstehende Menge ein und beruhigte den aufgebrachten Taxifahrer mit "tranquilo"-Rufen.
Puhh, als er sich wieder beruhigt hatte, bekamen wir unser restliches Gepäck und kurz darauf auch unsere wohlverdienten Brezeln.
Die Brezeln waren übrigens saulecker. Wir haben sie am nächsten Tag an Bord der Ashanty fertiggebacken und ein bayrisches Weisswurstfrühstück gemacht mit warmen Brezeln, einer Bratwurst, süssem Senf und zwei Dosen Balboa-Bier. ;-)

Mittlerweile liege ich mit der SAWADI vor meiner Trauminsel, GunBoat-Island, mit einer perfekten Küchenfenster-Aussicht und lass mir die Sonne aufs Bauchi scheinen.

In diesem Sinne,

all the best,
Steffo y Flecky ;-)

Fotos des Tages:
Bei so 'ner Aussicht macht der Abwasch fast schon wieder Spass, oder?


Steffo mit Tiger vor Leoparden-Bettwäsche ;-))