Samstag, 30. Mai 2009

Hai-Geschichten - Teil 4 und "engine-problems"

Standort der SAWADI: vor Anker in den East Lemon Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°34,00 W 078°51,00

Hi all,
wenn auch etwas verspätet, hier kommt der vorerst letzte Teil meiner Hai-Geschichten!
Die letzten Tage war es zuerst zu heiss um eMails zu schreiben und dann war es wieder total bewölkt, sodass ich mit meinem Strom etwas haushalten musste und den Computer nicht zu lange laufen lassen wollte.
Ich bin mittlerweile in den East-Lemon Cays vor Anker, nachdem ich vorgestern von den zentralen Holandes-Cays rübermotort bin nach Porvenir, um bei "meinem" Immigration-Officer Ricardo mein abgelaufenes Dreimonats-Visum zu verlängern.
Als ich vor drei Wochen bei ihm war, hat er mir den "Tipp" gegeben, offiziell aus Panama auszuchecken, mir ein Zarpe zu besorgen (Anm. der Red.: Ein Zarpe ist eine Art von Reisegenehmigung, die man braucht, wenn man von Panama in ein anderes Land segelt oder auch wenn man innerhalb von Panama grössere Strecken zurücklegen will) und nach ein paar Wochen wieder bei ihm aufzukreuzen mit "Motorproblemen".
Auf jeden Fall war ich wieder bei Ricardo und habe ihm von meinem fehlgeschlagenen Versuch (wegen "Problemen mit dem Motor"), nach Cartagena zu segeln, berichtet. Jetzt meinte er jedoch plötzlich, er kann mich nicht einfach wieder in Panama einchecken, dazu müsste ich nach Panama-City zur Zentralen Immigration-Behörde. Na toll, genau diese zeit- und geldaufwendige Reise wollte ich mir eigentlich ersparen.
Anyway, am kommenden Montag fahre ich mit dem Jeep durch den Dschungel nach Panama-City und bekomme dann hoffentlich meine nächsten drei Monate für Panama!

Nun aber zur Hai-Geschichte.
Glaubt es oder nicht, aber ich habe einen Hai gesteichelt!
Als ich noch in den zentralen Holandes-Cays (in der sog. "Shark-Alley") lag, kam ein Hai an der Oberfläche ganz nah an die SAWADI ran. Ich bin schnell ins Dingi geklettert, und als er wieder mal an den Finnen meines Aussenborders rumknabberte, habe ich den Ammenhai auf dem Rücken gestreichelt! Uaaahhhhh, hatte naturalmente total Schiss und eine Gänsehaut, aber es war schon cool. Seine Haut fühlt sich an wie Sandpapier und ist ganz und gar nicht fischig-schleimig!

Ich hatte kurz zuvor einen grossen Fisch von der SAWADI aus geangelt, einen Horse-Eye-Jack, ca. einen halben Meter lang! Das hat wohl auch die zwei Ammenhaie auf die Bühne gelockt.
Na, und dann habe ich etwas Übermütiges und auch Doofes gemacht.
Der Horse-Eye-Jack lag noch in meinem Dingi und ich dachte mir, ich halte den Fisch ein bisschen ins Wasser und spiele mit dem Hai.
Er war auch ganz angetan von meinem Fisch und kam immer wieder langsam ran und versuchte den Fisch zu schnappen.
Dieses Rumgeplänkel ging einige Zeit, bis er den Fisch fest am Kopf packte und verständlicherweise nicht mehr loslassen wollte.
Ich hielt den Fisch am Schwanz fest aber nach kurzem Tau- bzw. Fischziehen hat der Hai gewonnen und zog sein neues Abendessen über die Siegerlinie unter Wasser.
Er hat mich mit seiner Schwanzflosse noch kräftig nassgespritzt und ist dann mit heftigem Kopf-hin-und-her-werfen samt meinem Horse-Eye-Jack abgetaucht!

Na, immerhin hat mir dieses Intermezzo die Fisch-Filetierungs-Arbeit erspart und mal wieder ein rein vegetarisches Abendessen ist auch nicht schlecht.
Aber das Beste ist, dass die Kim von der Anthyllide alles mit der Videokamera aufgenommen hat, yeahhh!
Das Video kann ich dann irgendwann mal meinen noch ungeborenen Enkelkindern vorspielen, jou!

Soviel für heute,

besitos aus dem Paradies,

Steffo y Flecky

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Sonntag, 24. Mai 2009

Neue Handynummer f. die SAWADI: 00507-60738776

Standort der SAWADI: vor Anker in den zentralen Holandes-Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
ich habs Euch noch gar nicht erzählt, aber letzte Woche wurde mir mein Handy gestohlen.
Wir waren alle beim Free-Diving unterwegs und als wir mittags zu unseren Booten zurückkamen, musste ich feststellen, dass jemand in der Zwischenzeit an Bord gewesen war und mir mein Handy gestohlen hat.
Die SAWADI war zwar abgeschlossen, aber dummerweise hatte ich das Handy im Cockpit liegen lassen.

Jetzt hat mir Jim sein Zweithandy ausgeliehen und ich habe meinen Ersatz-Chip (diesmal von dem Provider DigiCel) eingesetzt.

Meine neue Nummer lautet ab sofort:

00507-60738776

Ich freue mich auf Eure Anrufe!

Bis denne aus der Shark-Alley,

Steffo y Flecky, 24.05.09

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Mittwoch, 20. Mai 2009

Hai-Geschichten - Teil 3 - Der ultimative H=?ISO-8859-1?Q?=F6?=hepunkt

Standort der SAWADI: vor Anker in den zentralen Holandes-Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
vorgestern erlebten wir eine Hai-Show der Spitzenklasse!
Jim und ich waren mittags beim Free-Diving mit der Harpune und ich erwischte zwei mittelgrosse Schoolmaster-Snapper und Jim erlegte einen riesigen, 4 kg schweren Hammel-Snapper.
Nach dem Filetieren trafen wir uns alle zur Haifütterung auf der Anthyllide.
Zuerst schütteten wir die Fischinnereien und das mit Fischblut gesättigte Eimerwasser ins Meer - und dann warteten wir. Zwei Bier später entdeckten wir die ersten zwei Ammenhaie, wie sie gemächlich am Meeresgrund ihre Kreise zogen.
Dann band Scott die zwei kleineren Fischkadaver an eine dicke Leine und liess diesen Köder auf den Meeresgrund sinken. Gemächlich kreisten die Haie näher heran, Scott zog den Köder langsam zur Oberfläche und - welch Freude - die Ammenhaie folgten nach.
Sobald die beiden Ammenhaie an der Oberfläche waren, kamen das Foto-Shooting und die ersten Videoaufnahmen. Die Ammenhaie schlürften den Fischköder in ihr Maul und Scott konnte mit der Leine die Haie halb aus dem Wasser herausheben. Ultra-cool.

Und dann kam der Superstar, Mr. Reefshark, auf die Bühne.
Die Ammenhaie hielten respektvoll Abstand, als der schlanke, ca. zwei Meter grosse Riffhai langsam und vorsichtig den Fischköder umkreiste (Anm. der Red.: wir hatten mittlerweile den grossen Hammel-Snapper-Kadaver an die Leine gebunden).
Nach drei oder vier Umkreisungen, die ihn jedes Mal näher an den armlangen Köder heranbrachten, schnappte er sich mit einer schnellen Bewegung den Kadaver und wollte abhauen.
Bei laufender Kamera zog Scott ein bisschen an der Leine aber das mochte unser Hai überhaupt nicht. Mit einem schnellen Sprint und unter viel aufspritzendem Wasser machte er sich aus dem Staub, den Köder samt Leine immer noch im Maul.
Als das Ende der zwei Zentimeter dicken Leine erreicht war, spannte sich die Leine mit einem Ruck; die Aluminium-Reeling, an der die Leine festgebunden war, bog sich bedenklich nach aussen und mit einem Knall riss die Leine und der Hai samt Köder war verschwunden.

Die Fotos und das Video sind spitzenklasse geworden; sobald ich wieder Internetzugang habe, werde ich die besten Hai-Fotos und auch das Video auf meine Website stellen! Freut Euch schon mal drauf!
Bis dahin kann ich zur Einstimmung nur empfehlen, in die Videothek zu gehen und den Film "Deep Blue Sea" auszuleihen. Aber nehmt die "frei ab 18 Jahren"-Version, damit ihr die blutigsten Szenen in voller Länge und unzensiert geniessen könnt. ;-)

In diesem Sinne,

beste Grüsslies aus den zentralen Holandes-Cays,

Steffo y Flecky ;-)

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Samstag, 16. Mai 2009

Hai-Geschichten - Teil 2

Standort der SAWADI: vor Anker in den zentralen Holandes-Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
es gibt neue Hai-Erlebnisse auf der SAWADI.
Vorgestern kam ich mit einem mittelgrossen Yellow Jack vom Fischen zurück. Aus Respekt vor den Haien war ich ausnahmsweise mit dem Dingi und einer Handleine unterwegs.
Kurz zuvor erzählte uns nämlich ein Einheimischer, Eduino, dass es vor einigen Jahren hier einen Haiunfall (Hauptdarsteller waren ein Riff-Hai und ein Kuna-Indianer) gegeben habe. Der Kuna habe harpuniert und dann kam der Riff-Hai und verwechselte wohl den blutenden, zappelnden Fisch mit den Armen des Kunas. Auf jeden Fall habe der Hai ihm den Arm am Ellbogen abgebissen. Der Kuna konnte noch mit seinem ausgehölten Baumstamm-Kanu bis zum nächsten Dorf paddeln (Anm. der Red.: wohl eher segeln, denn wie soll man mit nur einem Arm paddeln, hä?) und wurde dann nach P-City geflogen.

Auf jeden Fall hab ich nachmittags meinen Yellow Jack filetiert und die Fischabfälle über Bord geschüttet. Kaum zehn Minuten später war mein neuer Freund, der Riffhai, bei der SAWADI und umkreiste sie langsam. Leider war das Licht zu schlecht, um erkennbare Beweisfotos zu schiessen.
Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende, denn ca. zwei Stunden später, vom Hai war weit und breit nix mehr zu sehen, ging ich an meiner Badeleiter ins Wasser zum Duschen. Ich hatte sicherheitshalber meine Taucherbrille auf, und als ich mich, am Heck der Sawadi hängend, umschaute, kuck mir doch der Riffhai ungeniert in ca. vier Metern Entfernung beim Duschen zu.
Leute, glaubt mir, ich flog förmlich die Badeleiter hoch und stand dann nackt, laut fluchend und noch halb eingeseift an Deck.

Aber die Hai-Erlebnisse gehen noch weiter. Abends hatte ich meine Angelleine über Bord hängen, in der Hoffnung, einen Snapper beim Grundangeln zu erwischen. Aber es tat sich nicht viel und spät abends hatte ich total vergessen, dass die Angelleine noch im Wasser hängt.
Kurz vor acht Uhr abends, es war schon stockdunkel, schlug meine Angelrute an, und die Leine spulte sich wie rasend ab. Ich schaffe es gerade noch rechtzeitg, die Angelrute zu ergreifen und die Leinen-Bremse langsam zuzudrehen. Es war eine wahnsinnige Spannung auf der Leine und sie gab Geräusche wie eine hohe Gitarrensaite von sich. Aber ganz langsam konnte ich die Leine Meter um Meter aufrollen und nach ca. zehn schweisstreibenden Minuten trennten mich noch fünf Meter von dem Fisch. Mit meiner kleinen Stirn-LEDlampe konnte ich jetzt im dunklen Wasser die Umrisse eines Ammenhais erkennen. Also nix mit Snapper zum Abendessen.
Noch bevor ich die Angelleine weiter einrollen konnte, um die Leine möglichst nahe am Hai zu durchtrennen, machte der Hai eine lässige Kopfbewegung, die Leine riss direkt am Haken und der Hai entschwand - jetzt wie ich im Mund gepierct - zurück in die Dunkelheit.

Grüsslies aus Shark-City,

Steffo y Flecky, ;-)

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Dienstag, 12. Mai 2009

Hai-Geschichten

Standort der SAWADI: vor Anker in den zentralen Holandes-Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
Jim ist aus Panama-City zurück und mit ihm kamen 72 Tafeln RitterSport-Schokolade, eine grosse Kugel Edamer-Käse und viele weitere Leckerlies an Bord!
Juhuuuu, der Schokoladen-Notstand ist offiziell beendet!

Vor zwei Tagen haben wir die Insel gewechselt und liegen jetzt knapp unterhalb des Aussenriffes in den zentralen Holandes-Cays.
Die ganze Gegend hier auf den Holandes-Cays ist ein einziges grosses Riff-System. In den östlichen Holandes-Cays gibt es zwei schöne Ankerplätze, aber da ist es immer ziemlich voll (meistens hängt dort die ganze amerikanische, pensionierte Seglergemeinde rum und macht Barbeque's und HappyHour-Treffs auf der östlichsten Insel; tatsächlich heisst die Insel mittlerweile Barbeque-Island!).
In den zentralen Holandes-Cays gibt es nur einen Ankerplatz, aber wenn man sich traut (so wie Anthyllide, Wonderland und die SAWADI), kann man ca. 2 km weit in das Riffgebiet reinfahren (naturalmente vorsichtig, denn überall ist es nur ca. 2-6 Meter tief und es gibt viele flache Stellen mit Korallenköpfen, die bis an die Oberfläche ragen) und dann kann man direkt hinter dem Aussenriff in glasklarem Wasser ankern. Und weit und breit keine andere Menschenseele. Einfach wunderbar.

Das einzig doofe an diesem Platz ist, dass es den Haien hier auch gut gefällt.
Bisher habe ich bei jedem Tauch- oder Schnorchelgang Haie gesichtet.
Meistens sind es "nur" die harmlosen Ammenhaie, obwohl die auch eine respekteinflössende Grösse von mayximal vier Metern erreichen können!
Gestern sind wir mit dem Dingi einen der "Kanäle" hier hochgefahren bis direkt ans Aussenriff und wollten dort ein bisschen mir der Harpune jagen. Aber immer wenn ich einen leckeren Snapper entdeckt hatte und zum Schuss ansetzen wollte, waren auch zwei Ammenhaie in meiner Nähe und haben mich interessiert beobachtet. Ich habe dann lieber doch kein Fischblutbad angerichtet und abends gabs dann eben kein Fisch, sondern nur Pasta mit schmackhafter Zucchini-Knoblauch-Zwiebel-Tomaten-Sauce!

Gestern abend hat Scott und Kim versucht, mit Fischabfällen Haie anzulocken. Hat auch prompt geklappt. Sie hatten eine alte Socke mit Fischresten gefüllt, an ein Seil gebunden und es kurz vor Sonnenuntergang ins Wasser geworfen. Prompt ist ein grosser Hai aufgetaucht (sie meinten, es war definitiv KEIN Ammenhai, wahrscheinlich ein Bullen-Hai) und hat sich den Socken geschnappt und wild daran gezerrt. War sehr amüsant anzusehen, wir Scott an Bord steht und am einen Ende des Seils zieht und der Hai am anderen Ende des Seils zerrte. Aber es zeigt einem auch, dass man spätnachmittags lieber nicht mehr ganz so sorglos im Wasser rumschwimmen sollte. :-O

Gerade eben kam ich von meinem Mittagsschnorchelgang zurück, und ich habe tolle Sachen gesehen.
Kaum bin ich vom Dingi ins Wasser geglitten, sehe ich zwei (so richtig) grosse Tarpons vorbeischwimmen. Der eine hatte locker eine Länge von zwei Metern! Tarpons sind aber harmlos, sie sehen nur ziemlich fies aus mit ihrem grossen, oberständigem Maul!
Kaum dreissig Meter weiter (ich hatte das Dingi an der Hand und liess mich von der Strömung durchs Wasser treiben) sehe ich zwei dösende Ammenhaie unter einem einzelnen Felsbrocken liegen und direkt daneben einen ca. 1,5 m grossen Zackenbarsch (vielleicht war es sogar ein Judenfisch, die bis zu 2,4 Meter erreichen können).
Und wenige Minuten weiter strömungs-abwärts sehe ich das Highlight meines Schnorchelgangs: wie aus dem Nichts taucht aus dem diffusen Blau direkt unter der Oberfläche ein bläulich-grauer Schatten auf und umkreist langsam das treibende Dingi und mich. Bei seiner zweiten Umkreisung ist der Hai schon deutlich näher und ich identifiziere ihn als einen ausgewachsenen Schwarzspitzen-Hai. Obwohl der lt. meinem Fisch-Buch als gefährlich angesehene Hai bestimmt nur neugierig auf mich ist, ziehe ich es jetzt doch lieber vor, zurück ins Dingi zu krabbeln und meine Hai-Watching-Tour für heute zu beenden. ;-O

Soviel für heute, ich hoffe, ich habe beim nächsten Blog noch alle Gliedmassen dran.

In diesem Sinne,

Besitos aus den Holandes-Cays,

Steffo y Flecky ;-)

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Freitag, 8. Mai 2009

Schokoladen-Notstand und Begegnung mit einem alten Feind...

Standort der SAWADI: vor Anker auf den westl. Lemon-Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
auf den Lemon-Cays ist der Schokoladen-Notstand ausgebrochen.
Vor zwei Wochen habe ich meine letzte Tafel Ritter-Sport aufgegessen und seitdem ist die SAWADI schokoladen-frei, uaaahhh!
Aber Nachschub ist in Sicht, denn Jim von der Wonderland ist zur Zeit in Panama-City zum Einkaufen und um seine Aufenthaltsgenehmigung um weitere drei Monate zu Verlängern.
Vor einer Woche hat er mir die Beaufsichtigung der Wonderland übertragen und ist mit dem Jeep von Carti nach Panama-City und von dort mit dem Überlandbus weiter zur Grenze nach Costa-Rica gereist. Normalerweise muss man das Land für mind. 72 Stunden verlassen, um bei der Wiedereinreise eine dreimonatige Verlängerung des Visums zu erhalten, aber mit ein bisschen Schmiergeld an der Grenze (80 US) lässt sich die ganze Prozedur lt. Jim auf 20 Minuten verkürzen. ;-)
Jetzt zieht er gerade kreuz und quer durch Panama-City um seine, meine und Anthyllide's lange Einkaufslisten abzuarbeiten.
Und auf meiner Liste stehen ganz oben "60-80 Tafeln Ritter-Sport", dicht gefolgt von Olivenöl und Duschgel!

Meine Aufenthaltsgenehmigung für Panama ist gestern auch abgelaufen, aber Ricardo, der Immigration-Officer auf Porvenir, sagte mir letzte Woche, dass ich diese Woche nochmal vorbei kommen soll und dann kann er mir "helfen". D.h. ich kann mir hoffentlich das lästige und zeitraubende "Land verlassen" ersparen.
Ich habe ihm in meinem besten spanisch eine herzerweichende Story erzählt, dass ich ja alleine auf dem Boot sei, eine sensible Katze an Bord habe und niemanden kenne, der auf die SAWADI aufpassen kann.
Besonders die Katzen-Geschichte hat ihn wohl berührt und er meinte, ich solle in ein paar Tagen wiederkommen, dann seien weniger Leute um ihn herum und dann könne er mir meinen Stempel in meinem Ausweis geben.
Na hoffentlich geht das heute alles glatt. In ein paar Stunden werde ich nach Porvenir rüberfahren und Ricardo treffen.

Mein alter Feind, die SINGER-Nähmaschine wurde gestern auch wieder mal ausgepackt. Seit einiger Zeit habe ich 10 laufende Meter Sunbrella-Stoff an Bord und damit muss ich mir dringend ein neues Sonnensegel nähen, da sich mein altes Cockpit-Sonnensegel mittlerweile auflöst und auch nicht mehr dicht ist.
Daher bekam ich gestern abend einen ersten "Nähmaschinen-Anfängerkurs für Dummies und Männer" von Susi (von der SY Geisha) und jetzt kann ich immerhin schon den Ober- und Unterfaden einfädeln, kenne den Unterschied zwischen einer Raupennaht und einer geraden Naht und die Begriffe "Kettenstich", "Spulenkapsel" und "Presserfussdruck" klingen nicht mehr wie klingonisch.

Besitos aus dem Paradies,

Steffy y Flecky :-)

PS: Aus Verzweiflung habe ich vorgestern mein heiliges Nutella-Glas geöffnet und gönne mir jetzt jeden abend zwei (oder auch drei) Löffel voll Nutella! ;-)

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