Mittwoch, 2. September 2009

...schon wieder neue Hai-Begegnungen...

Standort der SAWADI: vor Anker in den Central Holandes Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Ach herrje,
jetzt sind schon wieder fast zwei Wochen vergangen ohne dass ich einen Website-Blog geschrieben habe.
Dabei kann ich mittlerweile durchaus von einigen neuen Abenteuern berichten.

Vorletzten Sonntag kamen unsere beiden Yachten GENESIS und SAWADI hier in den zentralen Holandes-Cays an. Ich liege wieder fast an der gleichen Stelle wie damals vor vier Monaten, als das Hai-Video entstand.

In den letzten Tagen gab es immer wieder kleinere Hai-Begegnungen.
Der haireichste Tag war aber zweifelos unser zweiter Tag hier in der Shark-Alley.
Wolfgang von der SY GENESIS und ich waren beim Spearfischen. Wir hatten mein Dingi vor unserem kleinen Haus-Riff geparkt, ca. 300 Meter hinter der SAWADI.
Mittlerweile hatte ich schon zwei leckere Mojarras im Fischeimer und hatte gerade einen erlegten Yellow-Jack zurück zum Dingi gebracht.
Ich hatte mich gerade wieder ins Wasser gleiten lassen, um nach einem letzten Fischopfer Ausschau zu halten, als plötzlich wie aus dem Nichts dieser grosse Riff-Hai vor mir auftauchte.
Ungefähr drei Meter entfernt schaute er mich an, ich schaute ihn an, und beide wussten wir nicht so genau, was wir jetzt tun sollten.
(Geheime Anm. der Red.: Leute, glaubt mir, hätte der Steffo nicht gerade erst Pipi gemacht, spätestens jetzt hätte er ins Wasser gepinkelt vor Schreck, ***grinzzz***)
Ich erinnerte mich an einen Tipp von Scott, der meinte, man solle sich quer zum Hai ausrichten, damit der Hai sieht, wie gross dieses seltsame "Harpunen-Tier" ist.
Doch irgendwie beeindruckte das den Hai nicht im geringsten, da er doch mindestens genauso gross wie ich war.
Er entschied sich also, noch ein bisschen näher heranzukommen und ich entschied mich im selben Moment, dass ich jetzt irgendetwas tun musste. Ich drehte meine Harpune (die noch nicht wieder gespannt war) um und versuchte, den Hai mit dem Griff meiner Harpune auf Distanz zu halten. (Anm. der Red.: Warum ich die Harpune umdrehte, weiss ich bis heute nicht, vielleicht deshalb, weil Jim mal erzählte, er fände es cool, auf dem Holzgriff seiner Harpune den Bissabdruck eines Haies zu haben).
Anyway, der Hai hat meine seltsame Handlungsweise wohl auch nicht ganz verstanden - er kam bis auf ein paar Zentimeter an meinen Harpunengriff ran und drehte dann zum Glück wieder ab.
Ich nutzte die Gelegenheit und schwamm langsam zurück zum in der Nähe geankerten Dingi. Als ich das Dingi erreicht hatte, stellte ich kurzerhand einen neuen Weltrekord im "Schnell-ins-Dingi-klettern" auf! ;-)
Ich rief Wolfgang zu, dass sich ein Riffhai in der Nähe aufhält und er blieb daraufhin in der flachen Gegend des Riffs.
Der Hai umkreiste noch zweimal das Dingi (Anm. der Red.: Wahrscheinlich hat er auch meinen Haiwitz in meinem Websiteblog gelesen), aber nachdem sich keines der seltsamen "Harpunen-Tiere" leerschiss, zog er sich wieder in tiefere Gewässer der Shark-Alley zurück.
Puhhh!!!

Aber die Geschichte geht noch etwas weiter.
Wir haben dann die erlegten Fische auf der Genesis ausgenommen, filetiert und dabei extra gut aufgepasst, dass keine Fischabfälle oder Blut ins Wasser gelangten.
Aber vielleicht sind doch ein paar Blutstropfen über Bord gespült worden, denn nach weniger als einer Minute war schon der Riffhai wieder zur Stelle. Wir entdeckten sogar noch einen zweiten, etwas kleineren Riffhai!
Aber nachdem wir die Fischabfälle mit dem Dingi weit entfernt von unseren Booten versenkten, wurde den Haien das Umkreisen der Genesis schnell langweilig und sie verschwanden wieder.

In der gleichen Nacht fing ich ca. um 10 Uhr abends einen mittelgrossen HorseEye-Jack mit meiner Handleine, einem einfachen Haken und einem kleinen Fischstückchen dran.
Mist, jetzt musste ich mitten in der Nacht auch noch den Jack verarbeiten und seine sterblichen Überreste weit weg von der SAWADI entsorgen.
Nach einer halben Stunde war die Arbeit erledigt und als kleine Belohnung tauchte ein kleiner (vielleich ein Meter langer) Ammen-Hai auf und umkreiste die SAWADI direkt unter der Wasseroberfläche (Anm. der Red.: auch die Ammenhaie kennen mittlerweile den Trick mit der Haiflosse-rauskucken-lassen und dem Leerscheissen)
Ich kletterte schnell in mein am Heck angebundenes Dingi und wartete, bis der Hai wieder mal vorbeidümpelte. Dann streckte ich meine Hand aus und habe ihn auf dem Rücken zwangs-gesteichelt. Er blieb davon jedoch ziemlich unbeeindruckt. Wie ich schon wusste, fühlt sich die rötlich-braune Haut eines Ammenhaies wie feines Schmirgelpapier an. Ultra-cool!

Sodele, das wars mal wieder für heute.
Die nächsten Tage werde ich versuchen, häufiger einen kurzen Blog zu schreiben (Anm. der Red.: man munkelt sogar von täglichen Blog-Uploads). Aber irgendwie man kommt ja zu nichts hier im Paradies! ;-)

In diesem Sinne,

beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

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Samstag, 22. August 2009

Nur kleine Abenteuer im August...

Standort der SAWADI: vor Anker in den East Lemon Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°34,00 W 078°51,00

Hi all,
wie schon der Juli ging auch der grösste Teil des Augusts ohne schreibenswerte Erlebnisse vorüber.
Hier in den East Lemon Cays liegen zur Zeit noch drei weitere deutsche Segelboote - die Vonnie-T, die Genesis und die Vagabund.
Also endlich mal ein Ankerplatz an dem die Lagerfeuersprache deutsch anstatt englisch ist. ;-)

Da Wolfgang u. Beate von der Genesis auch schwäbische Urprünge haben, gab es vor einigen Tagen selbstgemachte Käsespätzle!
War zwar 'ne anstrengede Arbeit, für sechs Personen Spätzle zu schaben, aber dafür hat es dann auch geschmeckt wie zu Hause bei der Oma!

Weitere Abwechslungen, wenn auch keine der kulinarischen Art, bieten die sporadisch auftretenden Chocosanas.
Ein Chocosana ist ein starker Wind, der in der Regenzeit auftritt, meist aus Südost bis Südwest kommt und mit bis zu 50 Knoten für kurze Zeit blasen kann.

Das ist dann immer sehr lustig, da die meisten Boote beim üblichen, schwachen Nordwind in die East Lemons kommen und daher so ankern, dass sie genügend Platz nach Süden hin haben.
Wenn aber wie aus dem Nichts die Chocosana-Böen auftreten, der Wind innerhalb von Sekunden von 10 auf 40 Knoten zunimmt, alle Boote um 180 Grad herumschwenken und plötzlich mit dem Heck nach Norden zeigen - ja, dann bricht hier am Ankerplatz die grosse Panik aus. Denn meist haben die Boote nach Norden hin nicht genügend Abstand zum Riff und innerhalb von Sekunden liegt die Yacht auf dem Riff auf.
Beim letzten Chocosana hier in den East Lemons wurden gleich drei Yachten aufs Riff gespült.
Dann kommt immer die deutsche Sondereinsatz-Katastrophen-Kommando-Truppe zum Einsatz: Sobald die Chocosana-Böen ein wenig nachlassen, springen die beiden Wolfgangs von der Vonnie-T und der Genesis in ihre Dingis und auch ich ziehe mir meine Sondereinsatz-Katastrophen-Kommando-Regenjacke an, und gemeinsam mit unseren drei Dingis schleppen wir die gestrandeten Yachten heldenhaft wieder vom Riff herunter. :-)

Heute ist vermutlich mein vorerst letzter Tag in den East Lemons.
Morgen wollen die Genesis und ich unsere Anker lichten und für einige Zeit rüberwechseln in die zentralen Hollandes-Cays. Wahrscheinlich wieder in die Shark-Alley, dort wo auch das Hai-Video entstanden ist. ***freu***
Dann gibt es hoffentlich wieder regelmässig frischen Fisch auf den Tisch und auch wieder diverse Abenteuer oberhalb und unterhalb der Wasserlinie zu erleben!

Bis dahin,

beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky ;-)

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Dienstag, 21. Juli 2009

Klasse Hai-Witz...

Standort der SAWADI: vor Anker auf den Coco Bandero Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°31,00 W 078°37,00

Hi all,
den darf ich einfach nicht für mich behalten:

Sagt Papa-Hai zu seinem Sohn: "Sodele, nun tauchen wir soweit auf, dass nur die obere Hälfte unserer Rückenflosse zu sehen ist und drehen zwei, drei Runden um die Schwimmer!"
Gesagt, getan!
Papa-Hai: "Und jetzt machen wir das Ganze nochmal, lassen dieses Mal aber die ganze Rückenflosse rausschauen!"
Also drehen sie nochmals ein paar Runden um die Schwimmer und tauchen dann wieder ab.
Vater Hai: "Sodele, mein Sohn, und jetzt von unten ran und fressen!"
Und das machen sie mit Genuss. Alle Schwimmer werden gefressen und die beiden Haie dümpeln sattgefressen so vor sich hin...
Da fragt der Sohn: "Aber warum haben wir zweimal diese Runden um die Schwimmer gezogen, wir hätten sie doch problemlos gleich fressen können??"
Antwortet Papa-Hai: "Ganz einfach: Leergeschissen schmecken sie besser!"


Es grüssen aus Panama:

Steffo, Flecky und die lokale Hai-Population ;-)

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Montag, 20. Juli 2009

Ruhiger Juli...

Standort der SAWADI: vor Anker auf den Coco Bandero Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°31,00 W 078°37,00

Hi all,
hier mal wieder ein kurzes Lebenszeichen von der SAWADI.
Die letzten vier Wochen gingen mehr oder weniger abenteuerlos vorüber.

Vorige Woche war Wilma nochmal zu Besuch auf der SAWADI, bevor sie in ein paar Tagen zurück nach Holland fliegt. Sie war die letzten drei Monate mit dem Rucksack in allen vier Ecken von Panama unterwegs, hat viel gesehen und erlebt und spricht mittlerweile besser spanisch als ich! ;-)
Die Woche mit Wilma war sehr schön und relaxt und ging leider viel zu schnell vorüber.

Momentan liegt die SAWADI auf den hübschen Coco Bandero Cays vor Anker. Hier werde ich wohl noch eine Woche bleiben, bevor ich wieder zurück zu den Lemon-Cays segle, um auf die Wonderland aufzupassen, während Jim für ein paar Tage in die USA fliegt.

Sodele, jetzt gibtz erstmal Frühstück und dann fahr ich mir dem Dingi zur der kleinen, unbewohnten Insel nebenan zum Wäsche waschen. Dort gibt es nämlich einen Süsswasser-Brunnen und genügend Kokospalmen, um die Wäscheleine über die ganze Insel zu spannen. ;-)

In diesem Sinne,

beste Grüsslies aus Panama,

Steffo y Flecky

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Donnerstag, 25. Juni 2009

8 von 72

Standort der SAWADI: vor Anker in Chichime / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°35,00 W 078°53,00

Hi all,
ihr erinnert Euch sicherlich noch an meinen Schokoladen-Notstand Anfang Mai.
Die Rettung kam damals von Jim, der mir aus Panama-City 72 Tafeln Ritter-Sport mitgebracht hatte.

Ihr werdet es nicht glauben, aber von den 72 Rittern sind nur noch 8 Tafeln übrig!!!
Statistisch betrachtet habe ich doch tatsächlich in den letzten 44 Tagen knapp eineinhalb Tafeln Ritter-Sport-Schokolade täglich verzehrt. Man kann auch sagen 6,4 kg Schokolade in eineinhalb Monaten! Kein schlechter Schnitt, oder? ;-)

Ich werde so langsam nervös, denn der nächste Schokoladen-Engpass steht schon vor der Türe.

Meine Hoffnung liegt nun bei Wilma, die mich Anfang July nochmal auf der SAWADI besuchen kommt. Ich hoffe, sie kann mir aus Panama-City eine grosse Ladung Ritter-Sport mitbringen.

Oder falls mich mal jemand von Euch hier im Paradies besuchen kommen möchte: Die Eintrittsgebühr auf die SAWADI beträgt 100 Tafeln Ritter-Sport-Schokolade. :-)

Grüsslies aus dem schönen Chichime,

Steffo y Flecky ;-)

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Donnerstag, 18. Juni 2009

Hai-Video ist online!!!

Standort der SAWADI: vor Anker in Chichime / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°35,00 W 078°53,00

Hi all,
soeben habe ich von Kim und Scott von der SY Anthyllide erfahren, dass ihr Hai-Video online ist.

Ihr findet das Video unter folgendem Link bei YouTube:

http://www.youtube.com/watch?v=3StqCelMyR0

Kopiert den Link einfach in Euren Internetbrowser, dann sollte das Video erscheinen.

Falls der Link nicht funktionieren sollte, dann könnt ihr bei www.youtube.com auch nach dem Begriff "anthyllide" suchen, dann solltet ihr das Video auch finden.

Viel Spass beim Ankucken,

Euer Shark-Summoner (auf deutsch "Hai-Flüsterer") Steffo.

PS: Und hier noch ein Tierschutz-Hinweis, da es doch bestimmt irgendwo irgendwelche Leute gibt, die an dem Video was auszusetzen haben:
Den Haien wurde keinerlei Leid zugefügt, die einzigen toten Tiere waren die drei Snapper, die als Köder dienten. Die Snapper waren schon tot und filetiert, es wurden also nur die Fischabfälle (Kopf, Gräten und Schwanz) an eine Leine gebunden, keine Haken oder sonstiges. Im Umkreis von ca. 2 km waren keine anderen Boote, d.h. durch das Anlocken der Haie wurden keine anderen Segler oder Eingeborene gestört oder gefährdet, bla bla bla, Punkt-Punkt-Punkt, usw. ;-)

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Sonntag, 14. Juni 2009

Erste Hai-Fotos...Teil 2

Erste Hai-Fotos...Teil 1

Standort der SAWADI: vor Anker in Chichime / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°35,00 W 078°53,00

Hi all,
endlich habe ich meine Bilder von der Kamera auf den Laptop übertragen, die Bildgrösse von 2 MB auf ca. 20 kB geschrumpft - und hier sind sie, die ersten Bilder meiner Haierlebnisse!

Viel Spass beim Ankucken und freut Euch auf meinen nächsten schnellen Internetzugang, dann werde ich eine komplette Foto-Shooting-Serie von den NurseSharks und dem Reef-Shark hochladen!

Bis dahin,

Saludos del paraiso,

Steffo y Flecky, ;-)

Mittwoch, 10. Juni 2009

Erste Hai-Fotos...Teil 3

Hi all,
ich hoffe, Euch gefallen diese ersten Hai-Vorabfotos!

Kuckt sie Euch schön lange an, ich habe nämlich für den Upload dieser Fotos mit meinem Kurzwellenfunk-Radio-Account fast 40 Minuten pro Bild gebraucht! :-)

Grüsslies, Steffo y Flecky

Freitag, 5. Juni 2009

Zivilisations-Schock in der Grossstadt!

Standort der SAWADI: vor Anker in den East Lemon Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°34,00 W 078°51,00

Hi all,
ich bin wieder zurück von meinem Kurztrip in die "Hölle"!

Ursprünglich hätte ich am Montag mittag von einem Kajuku abgeholt werden sollen, aber der "motorisierte Baumstamm" kam nicht. Ich hatte alles vorbereitet, die SAWADI war klar-schiff und Flecky war auf der Wonderland bei seinem verhassten Cat-Napper Jim deponiert. ;-)
Ich konnte aber glücklicherweise ein anderes Kajuku für den nächsten Morgen organisieren.
Den ganzen Montag nachmittag lang hörte ich die verzweifelten Miau-Schreie von Flecky, der wieder mal dachte, Jim hätte ihn entführt.
Und spät abends war es dann soweit: Flecky wusste anscheinend ganau, dass ich noch auf der SAWADI war und sprang kurzerhand ins Wasser und schwamm mitten in der Nacht ca. 100 Meter weit von der Wonderland zurück zur SAWADI.
Ich lag schon im Bett und war in Gedanken schon halb in Panama-City, als plötzlich ein halbertrunkener, nasser Flecky meine Badeleiter heraufkletterte.
Nach einer ausgiebigen Frischwasserdusche für Flecky und langem Hin-undHerüberlegen entschied ich mich, dass Flecky eben auf der SAWADI meine Rückkehr abwarten darf.
Jim versprach, sich um ihn auf der SAWADI zu kümmern, und am Dienstag früh um sechs gings dann endlich los in die Grossstadt!

Die zweistündige Fahrt durch den Dschungel war klasse, die Schotterpiste ging kreuz und quer, steil bergauf und bergab durch den Dschungel, und schliesslich kamen die Skyline der grössten Stadt Panamas in Sicht.

Mein erstes Ziel in Panama-City war das Immigration-Büro, wo ich promt und ohne viel Aufhebens einen weiteren Monat in Panama zugesprochen bekam.
(Anm. der Red.: Diesmal ganz ohne Schmiergeld, auch nicht schlecht)
Die nächsten 24 Stunden waren dann jedoch Stress pur.
Ich hetzte von einem Laden zum nächsten, teils mit dem Autobus, teils mit dem Taxi und teils zu Fuss.
Vom Supermarkt zum Handwerker-Baumarkt, vom Stoffladen zum Marine-Ausrüster, vom Taucherladen weiter zum nächsten Schiffsausrüster-Geschäft, usw.

Leute, ich sags Euch, die Grossstadt macht mich fertig. Sooooo viele Menschen, soooo viele Autos, soo viel Lärm und Gestank, alle paar Minuten geht irgendwo eine Auto-Alarmanlage los oder es findet ein ohrenbetäubendes Hupkonzert an der nächsten Ampel statt. Die Autobusse sind immer randvoll besetzt mit schwitzenden und schimpfenden Leuten, hier plärrt ein Radio, dort ein Baby und direkt daneben versucht ein Ghettoblaster das Radio und das Baby zu übertönen.
Und der Auspuff-Gestank überall in der Luft, kein freier Blick zum Horizont, und mein Zimmer für die Nacht hatte nicht mal ein Fenster (Anm. der Red.: dafür lag die Pension sehr zentral und kostete nur 15 US).

Ich muss gestehen, mir standen die Freudentränen in den Augen, als ich am nächsten Mittag wieder auf dem Weg zurück in die Natur war und ich schliesslich das Meer vom letzten Hügel in den Bergen erblickte. Dort irgendwo liegt die SAWADI, dort wartet Flecky auf mich, dort hat man reinste Seeluft zum Atmen und einen 360-Grad Blick bis zum Horizont!

Zurück am Ankerplatz stellte ich fest, dass die SAWADI auf einmal 50 Meter hinter der Wonderland lag! Beim meiner Abfahrt war sie noch ca. 100 Meter vor der Wonderland. Der Grund dafür war eine mässig starke Brise am Vortag und die Schale einer riesigen Conch (Anm. der Red.: Eine Conch ist eine grosse Wasserschnecke, die eine bis zu 40 cm grosse, gewundene, wundertütenförmige Schale hat). Beim Ankern muss wohl die Spitze meines Ankers direkt auf die Schale gefallen sein und deshalb konnte sich der Anker nicht richtig im Sand eingraben und fing an, über den Sandboden zu rutschen!
(Anm. der Red.: Das Foto der verantwortlichen Conch-Schale wird beim nächsten Internetzugang nachgeliefert!)

So langsam erhole ich mich wieder von meinem Trip in die "stinkende, überfüllte Hölle", gestern war ich ausgiebig schnorcheln und spearfischen und am Abend gabs dann anstatt "Pommes vom McDonalds" zwei leckere, frische Snapper-Filets mit selbstgemachten Kartoffel-Röstis! Yummy!

Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky! ;-)

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