Dienstag, 12. Mai 2009

Hai-Geschichten

Standort der SAWADI: vor Anker in den zentralen Holandes-Cays / SanBlas-Archipel / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00

Hi all,
Jim ist aus Panama-City zurück und mit ihm kamen 72 Tafeln RitterSport-Schokolade, eine grosse Kugel Edamer-Käse und viele weitere Leckerlies an Bord!
Juhuuuu, der Schokoladen-Notstand ist offiziell beendet!

Vor zwei Tagen haben wir die Insel gewechselt und liegen jetzt knapp unterhalb des Aussenriffes in den zentralen Holandes-Cays.
Die ganze Gegend hier auf den Holandes-Cays ist ein einziges grosses Riff-System. In den östlichen Holandes-Cays gibt es zwei schöne Ankerplätze, aber da ist es immer ziemlich voll (meistens hängt dort die ganze amerikanische, pensionierte Seglergemeinde rum und macht Barbeque's und HappyHour-Treffs auf der östlichsten Insel; tatsächlich heisst die Insel mittlerweile Barbeque-Island!).
In den zentralen Holandes-Cays gibt es nur einen Ankerplatz, aber wenn man sich traut (so wie Anthyllide, Wonderland und die SAWADI), kann man ca. 2 km weit in das Riffgebiet reinfahren (naturalmente vorsichtig, denn überall ist es nur ca. 2-6 Meter tief und es gibt viele flache Stellen mit Korallenköpfen, die bis an die Oberfläche ragen) und dann kann man direkt hinter dem Aussenriff in glasklarem Wasser ankern. Und weit und breit keine andere Menschenseele. Einfach wunderbar.

Das einzig doofe an diesem Platz ist, dass es den Haien hier auch gut gefällt.
Bisher habe ich bei jedem Tauch- oder Schnorchelgang Haie gesichtet.
Meistens sind es "nur" die harmlosen Ammenhaie, obwohl die auch eine respekteinflössende Grösse von mayximal vier Metern erreichen können!
Gestern sind wir mit dem Dingi einen der "Kanäle" hier hochgefahren bis direkt ans Aussenriff und wollten dort ein bisschen mir der Harpune jagen. Aber immer wenn ich einen leckeren Snapper entdeckt hatte und zum Schuss ansetzen wollte, waren auch zwei Ammenhaie in meiner Nähe und haben mich interessiert beobachtet. Ich habe dann lieber doch kein Fischblutbad angerichtet und abends gabs dann eben kein Fisch, sondern nur Pasta mit schmackhafter Zucchini-Knoblauch-Zwiebel-Tomaten-Sauce!

Gestern abend hat Scott und Kim versucht, mit Fischabfällen Haie anzulocken. Hat auch prompt geklappt. Sie hatten eine alte Socke mit Fischresten gefüllt, an ein Seil gebunden und es kurz vor Sonnenuntergang ins Wasser geworfen. Prompt ist ein grosser Hai aufgetaucht (sie meinten, es war definitiv KEIN Ammenhai, wahrscheinlich ein Bullen-Hai) und hat sich den Socken geschnappt und wild daran gezerrt. War sehr amüsant anzusehen, wir Scott an Bord steht und am einen Ende des Seils zieht und der Hai am anderen Ende des Seils zerrte. Aber es zeigt einem auch, dass man spätnachmittags lieber nicht mehr ganz so sorglos im Wasser rumschwimmen sollte. :-O

Gerade eben kam ich von meinem Mittagsschnorchelgang zurück, und ich habe tolle Sachen gesehen.
Kaum bin ich vom Dingi ins Wasser geglitten, sehe ich zwei (so richtig) grosse Tarpons vorbeischwimmen. Der eine hatte locker eine Länge von zwei Metern! Tarpons sind aber harmlos, sie sehen nur ziemlich fies aus mit ihrem grossen, oberständigem Maul!
Kaum dreissig Meter weiter (ich hatte das Dingi an der Hand und liess mich von der Strömung durchs Wasser treiben) sehe ich zwei dösende Ammenhaie unter einem einzelnen Felsbrocken liegen und direkt daneben einen ca. 1,5 m grossen Zackenbarsch (vielleicht war es sogar ein Judenfisch, die bis zu 2,4 Meter erreichen können).
Und wenige Minuten weiter strömungs-abwärts sehe ich das Highlight meines Schnorchelgangs: wie aus dem Nichts taucht aus dem diffusen Blau direkt unter der Oberfläche ein bläulich-grauer Schatten auf und umkreist langsam das treibende Dingi und mich. Bei seiner zweiten Umkreisung ist der Hai schon deutlich näher und ich identifiziere ihn als einen ausgewachsenen Schwarzspitzen-Hai. Obwohl der lt. meinem Fisch-Buch als gefährlich angesehene Hai bestimmt nur neugierig auf mich ist, ziehe ich es jetzt doch lieber vor, zurück ins Dingi zu krabbeln und meine Hai-Watching-Tour für heute zu beenden. ;-O

Soviel für heute, ich hoffe, ich habe beim nächsten Blog noch alle Gliedmassen dran.

In diesem Sinne,

Besitos aus den Holandes-Cays,

Steffo y Flecky ;-)

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