Dienstag, 8. Juni 2010

Neue, brandaktuelle Bilder online!!!

Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
ab sofort findet ihr auf der Sawadi-Website wieder viele neue Bilder! Ihr findet den Link zu den Bildern im Navigations-Baum unter "Bilder –> Bonaire-Panama -> Panama 4"

Viele Spaesse beim Fotos ankucken!

Steffo y Flecky, an Bord der SY SAWADI, Panama, 07.06.2010




Foto des Tages:

Donnerstag, 29. April 2010

...kurz davor, Wurzeln zu schlagen

Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
es sieht so aus, als ob die SAWADI schon Wurzeln geschlagen hätte.
Denn die Ankerkette läuft wie eine fette, überwucherte Wurzel hinab zum Meeresgrund und verschwindet im Sand.
Den Anker selbst sieht man schon lange nicht mehr. In den letzten sechs Wochen hatte er genügend Zeit, sich tief in den Ankergrund der West-Lemon-Cays einzugraben.

Aber das wird sich nächste Woche ändern!
Die Gwen aus Deutschland kommt für ein paar Wochen zu Besuch und dann wird wieder wild herumgesegelt. ;-)
Sie macht gerade ihre Segelscheinprüfung und will noch massenweise Segelmanöver üben (Wenden, Halsen, Reffen, Beidrehen, "Katze über Bord"-Manöver, etc.).
Ich hoffe mal nur, wir bekommen den Anker wieder aus dem Sand raus - und hoffentlich zerbröseln die Segel beim Setzen nicht zu Staub, immerhin hab ich heute morgen erstmal ein Wespennest aus dem zusammengelegten Besansegel entfernen müssen. :-o

Und was geschah bisher?
Also, nicht wirklich viel. Ich habe hier und da anderen Seglern bei ihren Computerproblemchen geholfen, zwischendurch immer mal wieder ein paar Fische erschossen und fast täglich Beachvolleyball gespielt und das Internet auf Alberto's Insel genutzt.

So, aber jetzt muss ich Schluss machen und die SAWADI ein bisschen aufräumen und herrichten, denn der Countdown für Gwens TakeOff in Deutschland steht schon auf "T - 3".

In diesem Sinne,

beste Gruesslies aus dem Indianerland,

Steffo y Flecky ;-)

Fotos des Tages: Steffo repariert drei Computer gleichzeitig und Stilleben mit Steffo, Hogfisch und Barracuda

Sonntag, 18. April 2010

Oh nein, nicht schon wieder...

Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
erinnert ihr Euch noch an den Blog "Wenn Katzen träumen, dass Fische vom Himmel fallen...", in welchem ich von dem Cero erzählt hatte, der eines Sonntag morgens in meinem Cockpit landete?

Nun, es ist mir schon wieder passiert!
Vor einigen Tagen war ich abends zum Sundowner und Abendessen auf der SY Samanta-Nova eingeladen.
Wir hatten einen sehr lustigen und fröhlichen Abend und ziemlich spät, so gegen 23 Uhr (Anm. der Red.: Sailors-Midnight ist normalerweise schon um 20 Uhr), kletterte ich leicht angesäuselt in mein Dingi - welches am Heck der Samanta-Nova angebunden war - und wollte nach Hause fahren.

Aber war das überhaupt mein Dingi?
Denn es hatte so einen seltsamen, schwarz-weiss gefleckten Teppich drinliegen. Bei näherer Betrachtung stellte sich der vermeintliche Teppich als ein Adler-Rochen heraus, der wohl beim spätabendlichen Weitsprung-Üben - wie kann es auch anders sein - in MEINEM Dingi gelandet ist.
Leider kam für den Rochen (Anm. der Red.: auf englisch heisst er "spotted eagle ray") jegliche Hilfe zu spät.
Wir konnten nicht genau feststellen, ob er sich nun beim Aufprall in meinem Dingi das Genick gebrochen hat oder ob er erstickt ist, auf jeden Fall war er mause- bzw. rochentot.
Ich habe ihn dann noch rüber auf die Kunainsel gefahren, in der Hoffnung, dass die Kunas den Rochen als Abendessen haben wollten, aber am nexten Tag fand ich den armen Rochen - unverspeist - am Strand liegen. :-(

Seit diesem zweiten, extrem seltenen Ereignis beginne ich mich zu fragen, was wohl als nächstes auf mein Boot springen mag - ein Delfin oder eine Meerjungfrau?
Vielleicht sollte ich zur Sicherheit beim Dingifahren jetzt immer einen Helm tragen - oder was meint ihr? ;-)

In diesem Sinne,
beste Gruesslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky

Foto des Tages: Dieser Adlerrochen sprang mir des nachts ins Dingi. So ein HeiniBeini!!



Montag, 5. April 2010

...wieder mal ein Neun-Pfünder!!!

Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
vorgestern ist mir beim Speerfischen am südlichen Drop-Off der Riffkante mal wieder ein fetter Fisch vor den Speer gekommen.
Ich hatte den Dog-Snapper (Anm. der Red.: auf deutsch heisst er Hunde-Schnapper, kommt in Tiefen zwischen 10-45m vor, wird bis zu 90 cm gross, und schmeckt sehr, sehr lecker) bereits beim Schnorchelgang tags zuvor entdeckt und wusste also schon, wo sein Haus wohnt. ;-)
Zusammen mit David, einem sehr netten, jungen Franzosen, gingen wir also zur Jagd.
Kaum hatten wir das Dingi an der Riffkante geankert, rief ich David zu, dass ich mal schnell nach "meinem" Dogsnapper tauche, um zu sehen, ob er zu Hause ist.
Und tatsächlich lümmelte er vor seiner Höhle in ca. 12 Metern Tiefe rum und schaute mich neugierig an.
Leider war das dann auch sein letzter Blick, denn kurz darauf entlud sich meine Harpune und - von drei gespannten Gummis beschleunigt - bohrte sich mein Speer direkt hinter seinem grossen Kopf ins Fleisch und zerfetzte seine Wirbelsaeule.
Das war auch gut so, denn erstens war er sofort tot (mei, er hatte immer noch diesen neugierigen Blick in seinen Augen) und zweitens ging mir schnell die Luft aus und ich weiss nicht, ob ich einen knapp viereinhalb Kilogramm schweren, wild um sich zappelnden Snapper ohne Schwierigkeiten an die Oberfläche hätte schleppen können.
So jedoch landete ich meine Beute sicher im Dingi und unser Jagdausflug war schon nach 10 Minuten beendet. Wer will schon einen zweiten Fisch, wenn man schon einen grossen im Dingi hat. ;-)

Zurueck auf der SAWADI war es dann wie beim Sex: Zuerst hatte ich 10 Minuten Harpunen-Spass und anschliessend fast zwei Stunden lang Arbeit mit dem Filetieren des grossen Snappers auf meinem dafür zu kleinen Filetier-Tischchen. ;-) (Anm. der Red: Also ich will jetzt damit nicht sagen, dass ich nach dem Sex meine Partnerinnen filetiere, sondern vielmehr, dass man beim folgenreichen Sex auch nur kurz Spass und dann 18 Jahre lang Arbeit hat, höhöhö) (Anm. der Red.: Ach egal, vergesst einfach die letzte Anm. der Red., der Vergleich hinkt schon ein bisschen, oder?) ;-)

Anyway, Ende gut - alles gut, seit zwei Tagen mampfen David, seine Freunding Lindey, Flecky und ich ultraleckere Dog-Snapper-Filets. Yummy-yummy!!!

In diesem Sinne,
beste Gruesslies aus den WestLemon Cays,

Steffo y Flecky

Fotos des Tages: Das Leben dieses neun Pfund schweren Dog-Snappers fand in ca. 12 Metern Wassertiefe ein jähes Ende. ;-)



Freitag, 19. März 2010

Viele neue Paradies-Bilder online!!!

Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
ab sofort gibt es neue Bilder auf der SAWADI-Website zu bestaunen! Ihr findet die Links im Navigations-Baum unter "Bilder –> Bonaire-Panama -> Panama 3"

Viele Spaesse beim Fotos ankucken!

Steffo y Flecky, an Bord der SY SAWADI, Panama

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Montag, 8. März 2010

Wenn Katzen träumen, dass Fische vom Himmel fallen...

Standort der SAWADI: vor Anker auf Esnasdup / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°29,00 W 078°40,00

Hi all,
heute muss ich Euch eine unglaubliche Geschichte erzählen. (Anm. d. Red.: siehe auch Fussnote 01)
Ich glaube, sowas passiert einem in einem Seglerleben höchtstens nur einmal!
Ok, genug Vorgeplänkel, hier kommt die Story:

Sonntag früh, 06:15 Uhr.
Flecky und ich schlafen noch tief und fest den Schlaf der Gerechten, als uns ein plötzlicher, lauter Aufprall aus meinen Träumen schreckt!
Ist die SAWADI auf Grund getrieben? Ist Flecky aus dem Bett gefallen?
Während ich noch aus dem Bett springe, hört man weitere, diesmal jedoch weniger heftige Geräusche, aus dem Cockpit und das Knurren von Flecky.
Als ich noch schlaftrunken ins Cockpit wanke, glaube ich zuerst an eine Halluzination oder eine Augenfehlfunktion, denn vor mir auf dem Cockpitboden zappelt ein kanpp drei Kilogramm schwerer, fast ein Meter langer Fisch!
Aber es ist nicht irgendein Fisch, sondern ein Cero (Anm. der Red.: auch Spanische Makarele genannt) - und das ist zufälligerweise einer der schmackhaftesten Fische überhaupt!
Neben dem Riesenvieh liegt, ebenfalls noch zappelnd, ein kleiner Hornhecht. Der Cero muss also den Hornhecht gejagt haben und der Hornhecht wusste sich nicht weiter zu helfen als einen Riesensatz aus dem Wasser zu machen.
Dummerweise endete sein Sprung aus dem Wasser genau in meinem Cockpit.
Der einzige Trost für den kleinen Hornhecht war, dass sein Jäger, der Cero, ihm hinterhersprang und ebenfalls in meinem Cockpit landete (und heute Abend in meiner Bratpfanne landen wird).
Der zappelnde Cero war von mir kaum zu bändigen, wohingegen sich Flecky mit seinem kleinen Hornhecht deutlich leichter tat. ;-)
Während ich noch versuchte, den wild um sich zappelnden Cero aus meinem Cockpit zu schaffen, hatte Flecky schon ein Drittel des armen Hornhechtes verspeist.

Beim Festhalten des Fisches hab ich mir an den scharfen Kiemendeckeln den Finger aufgerissen, sodass sich nun auch noch Blutspritzer in das Schuppen-Salzwassergeschmier auf meinem Cockpitboden mengten.
Aber Ende gut, alles gut. Nach zwei Stunden war der Fisch filetiert, der Cockpitboden gereinigt und Flecky liegt, während ich diesen Blog schreibe, immer noch vollgefressen und zufrieden in der Ecke.


In diesem Sinne,

beste Gruesslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky, ein Ex-Cero und ein Ex-Hornhecht. ;-)


Fussnote 01: Hiermit bestätigt die Redaktion, dass der Autor zur Zeit des Geschehens NICHT unter dem Einfluss von legalen oder illegalen Genussmitteln stand!

Foto des Tages: Dieser Cero beging auf meinem Cockpitboden Selbstmord.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Motor-News und Flecky's zweiter Geburtstag...

Standort der SAWADI: vor Anker auf CocoBandero-Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°31,00 W 078°37,00

Hi all,
jippiehhhh, mein Motor ist repariert!
Vor ein paar Tagen hat sich ein Dieselmechaniker - Wayne von der südafrikanischen SY Sunshine - meinen Motor angeschaut, und nach mehrstündiger Inspektion haben wir endlich das Problem gefunden: An meiner Diesel-Förderpumpe war ein Bolzen rausgefallen, und deswegen förderte die Pumpe nur noch ganz wenig Diesel vom Tank zum Motor. Daher lief mein Motor auch immer wieder mal für eine Stunde und ist dann wieder abgekackt.
Seit der Bolzen wieder eingesetzt ist, schnurrt mein guter, alter Volvo Penta wieder wie ein Kätzchen!

Apropos Kätzchen, Flecky hatte vor drei Tagen, am 22.02., seinen zweiten Geburtstag! Als Festmahl gab es eine von meinem Besuch Stefan mitgebrachte Sheba-Dose und den ganzen Tag lang gab es "all-you-can-eat" für Flecky. Und sein Lieblingsspiel - das Schnürchen-Aportier-Spiel-für-Katzen-die-sich-für-einen-Hund-halten - spielten wir auch bis zur Erschöpfung mit ihm. Alles in allem ein gelungener Katzengeburtstag, yeahh!!!

Mehr Abenteuer gibtz kaum zu berichten. Vielleicht noch ein kurze Schmunzel-Story - mein Besuch Stefan war doch tatsächlich noch eine Schnorchel-Jungfrau. D.h. er hat vorher noch nie in seinem Leben im Meer rumgeschnorchelt. Prompt ist ihm dann auch beim Schnorcheln Wasser in die Nase gelaufen und die Brille beschlagen. Aber Spass in der Unterwasserwelt hats ihm zwischen Husten und Würgen trotzdem gemacht! ;-)))

In diesem Sinne,
liebe Gruesslies aus dem Paradies,

Steffo, Stefan y Flecky :-)

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Freitag, 12. Februar 2010

Kurzes Lebenszeichen aus dem Paradies...

Standort der SAWADI: vor Anker auf Salardup / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°30,00 W 078°48,00

Hi all,
nachdem sich die besorgten eMails betreffs meinem Wohlergehen immer mehr häufen, kommt hier ein kleiner Lebenszeichen-Blog:

Was bisher geschah:
Die ersten beiden Januarwochen vergingen ohne erwähnenswerte Abenteuer.
Mitte Januar bekam ich Besuch von dem Wirbelwind Tatjana, meiner Onlinedating-Bekanntschaft von FriendScout24.de. ;-)
Wir verbrachten zwei schöne und abwechslungsreiche Wochen hier in den SanBlas und hatten zusammen viele Spässe mit Speerfischen, Kiteboardingversuchen, etc.
Seit einer Woche ist Tatjana wieder unterwegs, sie segelt momentan mit dem Schweden Birger auf seiner Yacht Nika Richtung Colon um gemeinsam mit ihm den Panamakanal zu durchfahren.
Anschliessend will sie sich noch Equador und Brasilien anschauen, falls sie nicht vorzeitig zurück nach Deutschland zu ihrem im Chaos versinkenden Pferde-Bauernhof muss.

Und in den letzten vier Tagen geschah noch folgendes:
Mein Motor fiel plötzlich aus, kurz nach dem Passieren einer engen Durchfahrt zwischen Salardup u. seiner Nachbarinsel. Das Grosssegel u. der Besan waren zum Glueck schon oben (Anm. der Red.: ja, ja, der Steffo zieht jetzt immer brav sein Besansegel hoch), ich musste also zum Glück nur noch die Genua entrollen und konnte dann segeln.
Später (nach einem Übergabe-Rendevouz in den East-Lemons mit Wolfgang von der Genesis - ich beigedreht, und er in seinem Dingi - während dessen 20 Tafeln Ritter-Sport-Schokolade den Besitzer wechselten) ankerte ich (unter Segeln!) in der Nähe von Green Island, um meinen Motor wieder in Gang zu bekommen.
Aber all meine Versuche blieben erfolglos und beim Ankerkette hochziehen stellte ich fest, dass die Ankerkette irgendwo am Grund hinter einem Felsblock verklemmt war.
F..ck!
Da ich ja keine funktionierende Maschine hatte, musste ich versuchen, den Anker durch Hin- und Hersegeln entlang der Ankerkette freizubekommen. Das hat dann letztendlich auch geklappt und ich bin frustriert und ohne funktionierenden Motor zurück nach Salardup gesegelt, wo ich wiederum unter Segeln ankerte. ;-)

Ich halte Euch auf dem Laufenden, ob ich den Motor wieder zum Laufen bringe. Mir ist nämlich ausserdem beim Aufschrauben einer Entlüftungsschraube diese ebenjenewelche (Anm. der Red.: komiches Wort, "ebenjenewelche", ist ja fast so schlimm wie "Steuerbordgondelplasmazuleitungssystem") abgebrochen!

Eine weitere schlechte Nachricht ist, dass mir vorgestern das Wasser ausging. Und ohne Motor ist es sehr schwierig, an einer der festlandsnahen Indianer-Inseln anzulegen und Flusswasser zu bunkern.
Die gute Nachricht ist, dass Evi, eine befreundete Seglerin, aus den USA zurückgekehrt ist und mir eine nachträgliche Weihnacht beschert hat. Als Mitbringsel bekam ich nämlich zwei 500GB-Festplatten, einen Fisch-Filetiertisch, eine elektrische Bilgenpumpe, ein megacooles Aussenborder-Schloss und neben weiteren tollen Sachen auch meine langersehnten Ersatzventile für meinen defekten Wassermacher.
Ich kann jetzt also wieder Wasser selbst machen und werde nun damit beginnen, meinen Tank mit Frischwasser aufzufüllen!

In diesem Sinne,

beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo, Flecky und mein defekter Volvo Penta :-/

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Donnerstag, 31. Dezember 2009

Mit einem Rettungsboot übers Meer

Standort der SAWADI: vor Anker auf Salardup / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°30,00 W 078°48,00

Hi all,
mit Überraschung habe ich heute festgestellt, dass seit meiner Ankunft in Panama fast ein Monat vergangen ist.
Auch mein letzter Blog liegt schon über drei Wochen zurück.
Mittlerweile ist auch Weihnachten vorbei und wenn ich nicht aufpasse, dann saust auch NeuJahr unbemerkt vorbei.
Im folgenden schreibe ich eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse des letzten Monats.

Was bisher geschah:
Cappucino-Delfine - in den beiden Wochen, da ich in den Coco Bandero Cays vor Anker lag, hatte ich eines morgens einen sehr seltenen Ausblick aus meinem Kombüsenfenster.
Gerade beim Cappucino-Zubereiten schaute ich halbverschlafen aus dem Fenster und da sehe ich direkt neben der SAWADI zwei Delfine auftauchen und gemütlich durch die Ankerbucht schwimmen.
Und am nachmittag, ich sitze wieder mit einem Cappucino im Cockpit, kommen die beiden Delfine schon wieder vorbei. Daher nenne ich dieses Erlebnis "Cappucino-Delfine".

Rettungsboot mit Motorrad-Antrieb - zwei verrückte junge Australier kamen auf die abenteuerliche Idee, ihre Motorrad-Tour von Südamerika bis Alaska auch durch das karibische Meer nicht unterbrechen zu lassen.
Und da es keine Strasse gibt von Kolumbien nach Panama, haben die beiden Australier zusammen mit ihrer bolivianischen Freundin kurzerhand ein ausgedientes Rettungsboot gekauft, ihre Motorräder eingeladen, den Antrieb der Motorräder umgebaut, damit sie den Propeller antreiben und sind trotz einem anfänglichen Auslaufverbot seitens der kolumbianischen Sicherheitsbehörden in See gestochen.
Sie kamen auch tatsächlich bis kurz vor die panamesische Küste - aber dann fiel wegen diversen mechanischen und korrosionsbedingten Problemen ihr Antrieb aus und sie mussten sich mit Paddeln an die Küste retten. Sie strandeten sehr weit südlich in Isla Pinos, von wo aus es immer noch keine Strasse hoch nach Zentralpanama gibt.
Meine beiden schwedischen Einhandsegler-Freunde Bieriel und Daniel schleppten sie dann ein Stück die Küste entlang hoch. Zwischenzeitlich konnten die drei Abenteurer ihren Motorrad-Propeller-Antrieb wieder in Gang bringen und versuchten anschliessend aus eigener Kraft ihren Weg fortzusetzen. Aber schon nach wenigen Meilen bei hohem Seegang und Gegenwind fielen die mittlerweile stark angerosteten Motorräder wieder aus. Die völlig verrosteten Ketten sprangen ständig vom Zahnrad herunter und das Rettungsboot füllte sich zusehends mit überkommendem Wasser (Anm. der Red.: Die verrostete elektrische Bilgenpumpe fiel schon lange vorher aus und wurde durch Eimer-Schöpfen ersetzt).
Auf jeden Fall trieben sie wieder zurück zur riffübersähten Küste und warfen schliesslich kurz vor dem Zerschellen am Riff ihren Anker ins Meer. Aber dummerweise haben die drei Doofies vergessen, die Ankerkette auch am Boot festzubinden. So plumpste der Anker samt Kette ins Meer und verschwand auf Nimmerwiedersehn.
Zum Glück hatten sie kurz zuvor über Funk einen Rettungsruf abgesetzt und ein anderes Segelboot kam ihnen in letzter Sekunde zur Hilfe und schleppte sie in die nächste Ankerbucht.
Irgendwie haben die Australier es dann doch noch geschafft - teils aus eigenem Antrieb, teils liessen sie sich abschleppen - und erreichten schliesslich auch meine Ankerbucht im Westen der SanBlas.
Ein paar Tage danach schleppte Bieriel mit seiner Segelyacht Nika das "Motorrad-Boot" bis nach Carti, wo es endlich wieder eine Strasse gab. Sie liessen das Rettungsboot zurück, setzten ihre Motorräder wieder in Stand und kamen gut in Panama-City an.
Die Website ihrer Abenteuer findet ihr unter www.FourStrokeOfLuck.com. Ich bin nicht sicher, ob die Adresse korrekt ist, aber wenn ihr z.B. bei Google nach den Wörtern "FourStroke" und "Luck" sucht, müsstet ihr die Website der verrückten Australier eigentlich finden. ;-)

Weitere erwähnenswerte Ereignisse gab es in den letzten Wochen nicht. Ich gehe fast täglich mit meiner Harpune auf Abendessen-Jagd - mittlerweile fast immer erfolgreich - und geniesse täglich das warme Klima und das karibische Meer, während in Deutschland die Kälte und der Weihnachtswahnsinn herrscht. ;-)

In diesem Sinne wünsche ich allen ein abenteuerreiches, lustiges und gesundes Neues Jahr 2010 und mögen Euch allen nie die Haare ausgehen! :-)

Besitos,

Steffo y Flecky, an Bord SY SAWADI, 31.12.2009, Panama

Foto des Tages:
Mit diesem kleinen Rettungs-Motorrad-Böotchen haben die drei Abenteurer die 180 Meilen zwischen Cartagena und Panama zurückgelegt. Voll krass!

Montag, 7. Dezember 2009

Spontane Abreise und spannende Ankunft in Panama

Standort der SAWADI: vor Anker in Cartagena / Kolumbien
GPS-Position: N 09°31,00 W 078°37,00

Hi all,
ich bin zurück im Paradies!!
Vorgestern früh um 02:30 Uhr fiel bei Vollmond mein Anker ins klare Wasser der Coco Bandero Cays!

Das Timing für meine Ankunft hier in den riffübersähten SanBlas-Inseln war etwas ungeschickt, da meine Abfahrt von Cartagena ziemlich ungeplant und abrupt geschah.
Nachdem ich letzte Woche drei Tage lang meinen Dieseltank ausgepumpt, leergewischt, den alten Diesel zweimal gefiltert und wieder zurückgefüllt hatte, dabei eine mega Diesel-Sauerei auf der SAWADI angerichtet hatte, über und über mit Dieselschmiere bedeckt war und selbst Flecky schon sein Köfferchen gepackt hatte, um die nach Dieseldämpfen riechende SAWADI zu verlassen, setzte ich nach zweimaligem Verschieben meinen Abfahrtstermin schliesslich auf letzen Donnerstag fest
Geplant war, erstmal nur zwanzig Meilen nach Süden zu segeln, zu den hübschen Rosario-Inseln, um dort nochmal ein paar Tage zu relaxen und die SAWADI seeklar zu machen für die knapp 200-Meilen-Überfahrt nach Cartagena.

Doch, oh weh, kaum war ich ausserhalb der Cartagena-Bucht, fing meine Motor-Drehzahl schon wieder zu schwanken an und ich musste befürchten, dass mir der Motor schon wiederum ausfällt - diesmal vielleicht mitten bei der Riffdurchfahrt in die Rosario-Inseln.
Daher beschloss ich kurzerhand, meinen Kurs auf West-Süd-West zu ändern und direkt zu den Coco-Bandero-Cays zu segeln. Ich dachte mir, wenn ich jetzt schon wieder den Motor reparieren muss, dann soll es wenigstens in einer schönen Umgebung geschehen (Anm. der Red.: Fahrtensegeln bedeutet eh, dass man an den schönsten Plätzen der Welt ständig sein Boot repariert).
Die Entscheidung war getroffen, ich stoppte meinen Motor, solange er noch lief und daher hoffentlich auch wieder ansprang, setzte alle Segel und schipperte zunächst langsam mit wenig Wind in Richtung Panama.
Der Wind wurde schnell zu einer stetigen Brise, die SAWADI sauste dank ihres neuen, sauberen Unterwasserschiffes munter über die leider ebenfalls höher werdenen Wellen dahin.
Die Überfahrt selbst war bis auf zwei Ereignisse problemlos.
Am frühen Abend wurde ich von einem grösseren Schiff direkt voraus angefunkt, ich solle dringend meinen Kurs ändern, da das Schiff seismische Messungen durchführe und ein vier Meilen langes Messkabel hinterherschleppe.
Das andere Ereignis war ein grosser Frachter, der direkt von hinten auf mich zukam und keinerlei Anstalten zu einem Ausweichkurs unternahm. Es war mittlerweile stockfinster, der Mond war noch nicht aufgegangen, das Anrufen des Frachters via UKW-Radio blieb unbeantwortet und auch das Anleuchten meiner Segel mit meiner starken MagLite-Taschenlampe zeigte keinerlei Reaktion von Seiten des Frachters. Erst wenige hundert Meter hinter mir - ich war schon fast einer Panik nahe und wollte gerade die SAWADI hart nach Steuerbord herumreissen - änderte der Frachter endlich seinen Kurs und brauste in ca. 150 Meter Entfernung an mir vorbei. So ein Arsch!!! ;-)

Durch meine spontane Entscheidung, direkt nach Panama zu segeln, kam ich voraussichtlich mitten in der Nacht an. Und da ich nicht wusste, ob meine Maschine beim Ankermanöver ansprang, meldete ich mich morgens in der Panama-Kurzwellen-Funkrunde (Anm. der Red.: Panama-Connection-Net, 8107 Mhz USB, täglich um 13:30 UTC) und avisierte, dass ich wahrscheinlich mitten in der Nacht ohne verlässlichen Motor mitten in das Riffgebiet der Coco-Bandero-Cays reinsegeln werde.
Ich glaube, bis zum Abend wusste die ganze Seglergemeinschaft in den SanBlas Bescheid, dass die SAWADI im Anflug bzw. Sturzflug war.
Die in den Coco-Bandero-Cays geankerten Segelboote wurden informiert und mehrere Segelboote (darunter die Mariposa und NautiBär) hielten mit mir Funkkontakt und blieben auf UKW-Empfang, falls ich beim Einlaufen in die Ankerbucht Probleme bekommen sollte.
Aber alles ging gut, der Wind und auch die Wellen nahmen in der Nacht deutlich ab, und bei strahlendem Vollmond manövrierte ich die SAWADI mit glücklicherweise funktionierendem Motor in die Ankerbucht rein und liess erschöpft meinen Anker ins Wasser platschen.

Die letzten beiden Tage verbrachte ich mit Ausruhen, (endlich wieder) Schwimmen und dem mühseligen Verstauen der Unmengen von Lebensmitteln, die ich in Cartagena noch kurz vor der Abfahrt eingekauft hatte.

Mal schaun, vielleicht gehe ich nachher noch mit der Harpune auf die Jagd, um endlich wieder frisch erschossenen Fisch zu essen. Flecky würde das sicherlich auch begrüssen!!! ;-)

In diesem Sinne.

beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo y Flecky

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