Mittwoch, 5. Dezember 2007

Piercing für Spanische Makrelen

Standort der SAWADI: Insel La Blanquilla.
GPS-Position: N 11°70,71 W 064°38,92

Heute morgen war es fast soweit: Ich hätte "fast" eine stattliche Spanische Makrele von ca. 1,50m Länge gefangen.
Aber eben nur fast. Ich bin um 06:30h nach einem schnellen Espresso mit dem Dingi und zwei Schleppleinen losgezogen. Frohen Mutes. Nach einer Stunde ereignislosem Hin- und Hertuckern vor der Küste sah ich weit draussen eine Ansammlung von Vögeln kreisen und immer wieder ins Wasser stürzen. Ich also nix wie hin, was auch recht schnell ging mit meinem "Yamaha quinze cavallos". Denn wo Vögel sind, sind auch Fische und jagende Fische. ;-)
Als ich draussen auf dem offenen Meer ankam (ca. 1,5 sm von der Küste weg), waren nicht nur noch die Vögel da, sondern auch ca. 20 Delfine, die hektisch nach fliegenden Fischen jagten. Und ich mitten drin mit meinem kleinen Dingi und meinen zwei Schleppangeln. Hmmm, war zwar toll zu sehen, wie die Delfine ca. drei Meter neben mir aus dem Wasser sprangen, aber gebissen hat bei mir trotzdem nix. Grmmmpppffff.
Also wieder zurück zur Küste. Da es mittlerweile schon halb neun war und ich langsam Hunger bekam, wollte ich grade aufgeben, da wird mein Dingi mit einem starken Ruck an der einen Leine fast gestoppt. Uaaaahhhh, ich dachte "Mist, jetzt hängt der Haken irgendwo am Grund fest", doch plötzlich liess der Druck wieder nach und war gleich wieder da. Mein Körper machte sich für einen Adrenalinausstoss bereit und Sekunden später sprang ein riesiger Fisch hinter dem Dingi aus dem Wasser und heisses Adrenalin
schoss durch meine Adern. Der Kampf hatte begonnen. Ich zog den Fisch bis auf wenige Meter ans Dingi ran, doch dann gab der Fisch wieder Gas und verschwand wieder in der Tiefe. Ich konnte die Leine kaum halten mit blossen Händen, aber nachdem ich sah, dass sich die Leine nur ein paar mm ins Fleisch meiner Hände geschnitten hatte (also nur eine Fleischwunde), biß ich die Zähne zusammen und zog den Fisch wieder aus den dunklen Tiefen empor. (Anm. der Red.: sorry für die leichte Übertreibung, aber das
Adrenalin kommt mit beim Erzählen wieder hoch). Kurz und gut, nach ca. 15 minütigem Hin- und Her hatte ich den Fisch neben dem Dingi, es war eine riesige Spanische Makrele incl. Pilotfisch, und gerade als ich mit dem Gaff den Fisch ins Dingi heben wollte, machte der Fisch einen heftigen Ruck und entschwand für immer in der Tiefe. Nur der Umstand, dass sich mein Fuss in der Angelleine verfangen hatte, konnte mich davon abhalten, dem f*cking Fisch hinterherzuhechten. Mennnnoooo!!!!!
Hinterher habe ich festgestellt, dass von meinem Drillingshaken ein Haken glatt abgebrochen ist. Nun gibt es dort draussen also irgendwo eine gepiercte Spanische Makrele! ;-)

Besitos de Blanquilla, Steffo

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