Donnerstag, 1. Januar 2009

Haie, Zwiebelkuchen und eine Leiche...

Standort der SAWADI: Standort der SAWADI: vor Anker auf den westlichen Holandes-Cays / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°35,00 W 078°40,00

Hi all,
unser Sylvester hier auf den Hollandes Cays war sehr ereignisreich!

Am Sylvester-Nachmittag bin ich mit Evi von der Wonderland zum Spear-Fischen an den Rand des Aussenriffs gefahren, Evi blieb im Dingi und ich machte mich mit meiner neuen gebrauchten Speargun Marke JBL auf die Jagd. Auf der Website für diese Harpune lautet der Slogan "Aim, Shoot and Eat" aber ganz so leicht ist das mit dem "Zielen, Schiessen und Essen" dann doch nicht.
Zuerst muss man mal die geeigneten Fische finden (die hübschen, kleinen und bunten Rifffische sind viel zu hübsch, klein und bunt zum Essen, Anm. der Red.), und dann ist da noch das Problem, dass die Fische nicht einfach stillhalten und darauf warten, bis man zielt und schiesst. Nach einer erfolglosen halben Stunde rumpaddeln am Riff entdeckte ich dann meinen ersten Hai. Es war ein Ammenhai(auf engl. Nurse-Shark, Anm. der Red.), der reglos am Meeresboden lag und vor sich hindöste. Ammenhaie schlafen normalerweise tagsüber und werden erst in der Dämmerung aktiv und gehen dann auf Nahrungssuche.
Ich habe Evi herangewunken, damit sie auch ins Wasser kommt und den Ammenhai bestaunen kann. Leider ist der Ammenhai wohl von meinem hektischen Rufen und dem Aussenbordmotor des Dingis aufgewacht und Evi konnte ihn nur noch in der Weiten des Riffs entschwinden sehen.
Wir sind dann noch ein bisschen am Riff entlanggeschnorchelt, um vielleicht doch noch einen Fisch zu erlegen, da sehen wir plötzlich einen ziemlich grossen Schatten vorübergleiten. Ich dachte zuerst, das wäre wieder unser Ammenhai von vorhin gewesen, aber er war um einiges grösser (ca. 2,5 m, Tendenz täglich steigend, Anm. der Red.) und Evi meinte dann auch prompt: "That's not a nurseshark, that's a real shark!" Schluck!
Als der Hai seine zweite gemütliche Runde um uns drehte, sind wir dann doch eher hurtig und mit klopfendem Herzen zurück ins Dingi gekrabbelt und zurück in die haifreie Ankerbucht gedüst. Uff!

Auf diesen Schreck gabs am Abend erstmal leckeren schwäbischen Zwiebelkuchen mit chilenischem Rotwein und danach ging es frisch gestärkt und munter vor sich hinpupsend rüber zu der kleinen Palmeninsel, auf der die Segler eine nette Neujahrsparty mit Live- und Dosenmusik organisiert hatten.

Ein trauriges Ereignis haben wir dann am nächsten Morgen erfahren.
Einer der älteren Segler, ein ca. 60jähriger Solosegler, der zudem noch ein wenig gehbehindert war, ist nachts um ein Uhr mit seinem Dingi zu seinem Katamaran zurückgefahren und irgendwie ist er wohl ins Wasser gefallen.
Jedenfalls entdeckten andere Segler am Neujahrsmorgen das Dingi führerlos und mit noch laufendem Motor am Strand einer nahegelegenen Insel und wenig später fanden sie die angespülte Leiche des Mannes am gleichen Strand. :-(

Soviel für heute aus Panama, ich mach jetzt noch ein wenig Siesta und erhole mich von meinem ersten Hai-Live-Erlebnis und den Nachwehen vom Sylvester-Kater und werde später noch ein wenig mit dem Dingi rumfahren und versuchen einen Fisch zum Abendessen zu angeln.

Beste Neujahrsgrüsse 2009,

Steffo, Wilma, Armin, Sylvia und naturalmente Flecky Dr. Jeckyll :-)

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