Sonntag, 8. Februar 2009

Meine neue Telefonnummer in Panama...

Standort der SAWADI: vor Anker auf Western Lemon Cays / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
wir sind ab sofort wieder über Handy erreichbar!!!
Unsere neue Telefonnummer in Panama lautet:

00507-67627712

Wir freuen uns auf zahlreiche Anrufe von Euch!!!

Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo, Wilma und Flecky Dr. Jeckyll ;-), an Bord SY SAWADI, 08.02.2009

Hi all,
We have a new cellphone-number here in Panama:
The number is:

00507-67627712

We are looking forward to your calls!!!
Besitos,
Steffo, Wilma y Flecky ;-), ob board SV SAWADI, 08.02.2009

Wind, Wind, Wind,...

Standort der SAWADI: Standort der SAWADI: vor Anker auf Western Lemon Cays / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00

Hi all,
ausser viel Wind gibt es hier nicht viel Neues zu berichten.
Seit vier Tagen bläst es mit nahezu konstanten 25-33 Knoten; das ist auf der Beaufort-Skala Windstärke 7!
Glücklicherweise kamen wir schon vor einer Woche in den westlichen Lemon Cays an, sodass wir noch einige Tage ohne starken Wind geniessen konnten.
Unser Ankerplatz ist von drei kleinen Inselchen umgeben und daher sehr gut gegen Wind und Welle geschützt. Zu Beginn waren hier nur 5 andere Segelboote, aber mittlerweile ist es mit 17 Booten richtig voll geworden. Die meisten Segler sind Amerikaner und daher gibt es fast täglich einen Domino-Nachmittag auf einer der Inselchen.
Auf der nördlichen Insel, Naguarchirdup, organisierten die Segler Beach-Volleyball für die noch rüstigen Cruiser und die restlichen schlürften in gemütlicher Runde ihre Bierchen.

Am Mittwoch haben wir endlich, eineinhalb Monate nach unserer Abfahrt von Cartagena, in Panama offiziell einklariert. Da zu dieser Zeit schon der Wind ziemlich heftig blies, organisierte ich eine Überfahrt mit einer kleinen Piroge zur nahegelegenen Insel Porvenir, dem einzigen Ort in den westlichen SanBlas, wo man einklarieren kann.
Der Immigration-Beamte stempelte noch ohne Probleme unsere Reisepässe, aber der Customs-Beamte, der die Cruising-Permits für die panamesischen Gewässer ausstellt, machte ein ziemlich zerknirschtes Gesicht, als ich ihm erklärte, dass wir erst vor zwei Tagen hier in Panama angekommen seien und uns die vorherigen 6 Wochen noch in kolumbianischen Gewässern aufgehalten hätten. Die neueste Regelung sieht nämlich vor, dass Segler, die in Panama ankommen, innerhalb von 36 Stunden einklarieren müssen (was natürlich fast niemand macht) und verspätete Einklarierungen mit einer Geldstrafe geahndet werden.
Jedoch konnte der Beamte nicht nachweisen, dass wir uns schon seit Weihnachten hier in Panama rumtreiben; genausowenig wie ich beweisen konnte, dass wir bis vor ein paar Tagen noch in kolumbianischen Gewässern waren. Es blieb ihm also nichts anderes übrig als uns das für drei Monate gültige Cruising-Permit auszustellen und die üblichen 69 USD Gebühren zu kassieren. Ferner muss man hier 24 Dollar Gebühren pro Monat an die Kuna-Indianer bezahlen, wenn man in ihrem Gebiet rumsegelt, und der Immigrationbeamte kassierte auch noch 30 Dollar fürs Abstempeln unserer Pässe.
Alles in allem bezahlten wir also 171 US-Dollar. Das war bisher für uns das teuerste Einklarieren in einem neuen Land!
Der Trip von Porvenir zurück zu den Lemon Cays gegen den Wind und die mittlerweile bis zu 3,5 Meter hohen Wellen war schlimmer als eine holprige Achterbahnfahrt und ausserdem sehr nass.
Aber egal, jetzt sind wir offiziell hier in Panama und sitzen seit drei Tagen auf der SAWADI rum, während draussen der Wind mit nahezu 30 Knoten heult.
Laut Wettervorhersage lässt der Wind ab Montag etwas nach und die Wellenhöhe soll von fünf Meter auf drei Meter sinken. Dann wollen wir mal wieder den Anker hochziehen und uns auf den Weg nach Nargana / Rio Diablo machen, um endlich mal wieder Internet-Zugang zu haben.

Mein Angelerfolg ist nach wie vor sehr bescheiden, aber letzte Woche bekam ich unerwarteten Besuch beim Angeln.
Ich lag mit dem Dingi hinter dem Riff vor Anker und versuchte mein Glück mit Grundangeln, als ich plötzlich plätschernde Geräusche vernahm. Ich drehte mich um und sah ca. 10 Meter hinter mir drei Delfine gemütlich vorbeischwimmen. Ich liess dann schnell meine Angelleine fallen, zog meine Taucherbrille an und habe mich vorsichtig ins Wasser gleiten lassen. Und siehe da, die Delfine kamen prompt näher und umkreisten mich neugierig. Nach einer Umkreisung und einigen Fiep-Geräuschen unter Wasser sind sie dann wieder ihrer Wege gezogen. Coool!

Sodele, das war's dann mal wieder aus dem Paradies,

Grüsslies,

Steffo, Wilma und Flecky Dr. Jeckyll

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Samstag, 24. Januar 2009

GunBoat-Island und Soledad Miria

Standort der SAWADI: Standort der SAWADI: vor Anker auf GunBoat-Island und Soledad Miria / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°29,00 W 078°52,50

Hi all,
wir waren jetzt mal wieder für eine Woche auf einer einsamen Insel, auf GunBoat-Island.
Die Insel ist unbewoht, kreisrund, umgeben von weissem Sandstrand und mit Palmen drauf. Eine typische Postkarten-Insel.
Geankert haben wir neben der Insel direkt hinter dem Riff, welches die ganze Insel mehr oder weniger komplett umschliesst.
Wenn es windig wird, ist der Ankerplatz ein wenig rollig, aber noch erträglich.
Das Schnorcheln hier ist sehr klasse, rings um die Insel hängen zig-Millionen kleiner Fischlies in dichten Schwärmen rum. Es sind so viele Fischlies, dass man stellenweise beim Schnorcheln in zwei Meter Wassertiefe den Grund nicht mehr sieht, man ist völlig eingeschlossen von dem Fischschwarm.
Am äusseren Riff sieht man grössere Gruppen von Makrelen und kleinen Tunfischen, die Jagd auf die kleinen Fischlies machen und im Innenriff habe ich nachmittags beim Schnorcheln einen ca. zwei Meter grossen Hai direkt unter der SAWADI rumschwimmen sehen.
Manchmal kommen ein paar Kuna-Indianer mit ihren Kanus vorbeigesegelt und angeln dann mit kleinen gefangenen Fischlies nach den Tunfischen am Aussenriff.
Ich selbst war leider nicht sehr erfolgreich beim Angeln, was hauptsächlich daran lag, dass es mir nicht gelungen ist, mit meinem neuen Cast-Net (das ist ein rundes, ca. drei Meter im Durchmesser grosses Wurfnetz) kleine Köderfischlies zu fangen.
Die Wurftechnick ist ziemlich kompliziert und es ist verdammt schwierig, das Netz so zu werfen, dass es beim Auftreffen auf der Wasseroberfläche einen grossen, pfannkuchenförmigen Kreis bildet. Meistens fliegt mein Netz wie ein klumpen Pferdedung durch die Luft und landet ohne sich zu entfalten auf dem Wasser. ;-(
Aus Verzweiflung haben wir einem der Fischer eine mittelgrossen Tuna für einen Dollar abgekauft. Ein gekaufter Fisch schmeckt zwar nicht soo toll wie ein selbstgefangener Fisch, aber trotzdem war es ein üppipes und leckeres Abendessen.

Seit drei Tagen liegen wir jetzt hinter der nur drei Meilen entfernten Insel Soledad Miria, nahe dem Festland.
Hier auf Soledad Miria gibt es eine Unterwasser-Pipeline aus einem der Bergflüsse und wir konnten die Wassertanks der SAWADI endlich wieder auffüllen.
Nach drei regnerischen Tagen soll es heute wieder raus gehen auf eine der Inselchen, wahrscheinlich auf die Lemon Cays.

Bis dahin beste Grüsslies aus dem Paradies,

Steffo, Wilma u. Flecky Dr. Jeckyll

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Sonntag, 11. Januar 2009

Viel Wind, volle Batterien und ein Krokodil...

Standort der SAWADI: Standort der SAWADI: vor Anker auf den Carti-Inseln / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°28,00 W 078°58,00

Hi all,
und wieder ist eine Woche rum, ohne dass ich einen Blog geschrieben habe.
Ich habe festgestellt, dass die Zeit hier in Panama definitiv schneller vergeht als in Deutschland!
Wir kamen vor vier Tagen hier auf den Carti-Inseln an und wollten eigentlich nur Armin und Sylvia zurück ans Festland bringen, da sie von Panama-Citi aus wieder ins zur Zeit saukalte Deutschland zurückfliegen müssen.
Am Mittwoch morgen um sieben Uhr wurden sie von einer Piroge abgeholt und ans nahe gelegene Festland gefahren, von wo aus sie mit einem Allrad-Jeep quer durch den Dschungel nach Panama-Citi gebracht wurden. Diese Strecke durch den Dschungel ist nur in der Trockenzeit befahrbar und ist sehr abenteuerlich.
Es geht auf einer ziemlich üblen Schlammstrasse querfeldein und es muss auch ein Fluss durchquert werden.
Eine einfache Fahrt von hier nach P-Citi kostet ca. 25-35 Dollar, je nach Verhandlungsgeschick.

Nachdem die SAWADI nun leider wieder still und leer war, wollten Wilma und ich gemeinsam mit der SY Wonderland am nächsten Tag rüber auf die Lemon-Cays segeln, aber dann gingen die seltsamsten Windgerüchte um.
Ein Segler meinte, in den nächsten zwei Tagen käme Starkwind aus Westen, Evi von der Wonderland hat hingegen im SSB-PanamaNetz gehört, dass es die nächsten Tage mit 25 Knoten aus Nordosten blasen soll.
Wir entschieden uns daher, noch zwei Tage länger in Carti zu bleiben und das nahegelegene Kuna-Indianer-Dorf näher zu erkunden.
Das grösste Dorf befindet sich auf der Insel Sugdup und ist schon ein wenig von der Zivilisation verdorben. Alle paar Tage ankert ein grosses Cruise-Ship vor den Inseln und dann stürmen 1000 amerikanische Touristen die Insel und verdoppeln damit die Bevölkerungsdichte auf einen Schlag.
Es gibt elektrischen Strom, Mobilfunk-Empfang und sogar ein "Hotel", obwohl das Hotel nur aus einem kleinen zweistöckigen Zementgebäude besteht, in dem einige Hängematten hängen. Einige wenige Kuna-Indianer haben wir nachmittags betrunken im Schatten ihrer Strohhütten sitzen sehen und an jeder zweiten Hütte findet man ein Holzschild, welches den Verkauf von kaltem Bier, Zigaretten und Handy-Prepaid-Karten anbietet.

Ganz anders sieht es auf der Nachbarinsel Yandup aus. Hier findet man nur mit Bananenblättern gedeckte Bambushütten, gesäumt von blühenden Blumen. Unzählige Kinder laufen einem hinterher und rufen ständig "Hola" und die Kuna-Frauen tragen alle noch ihre traditionellen, bunten Mola-Gewänder.
Wilma und Evi waren auch gleich wieder im Mola-Kaufrausch und stockten ihre Mola-Vorräte um weitere vier hübsche Molas auf. ;-)
Ich wurde dort auch fündig, zwar nicht mit Molas, dafür aber mit einer Palette Bier (24 Dosen für nur 12,5 Dollar, Anm. der Red.), Kaffee, Zucker, Salz und einem hübschen traditionellen Kopftuch für meine Glatze. Jou!

Gestern machten wir einen Ausflug in einen der Flüsse, die hier ins Meer münden. Wir wurden um 9 Uhr von einem grossen Einbaum-Kanu abgeholt und liessen uns dann vom Wind in die Flussmündung reintreiben. Aber nach der ersten Flussbiegung wurde der Wind vom Regenwald abgeschwächt und wir mussten alle zu den Paddeln greifen.
Nach ca. einer Stunde kamen wir zu der Furt, durch die die Allrad-Jeeps fahren müssen, um nach Panama-Citi zu gelangen. Sehr abenteuerlich kann ich nur sagen.
Nach einem eher kurzen Spaziergang in den Regenwald ging es dann wieder flussabwärts.
Plötzlich rief unser Führer etwas auf spanisch und zeigte hektisch ans andere Flussufer.
Und da sah ich endlich mein erstes echtes Krokodil träge am Ufer liegen und ein Sonnenbad nehmen. Es war ca. 3 Meter lang und aufgeschreckt durch unser vorbeigleitendes Kanu trottete es gemächlich ins Wasser und tauchte unter. Wow!

Heute bläst der Wind, wie auch schon die letzten zwei Tage, wieder mit bis zu 25 Knoten aus dem vorhergesagten nordöstlichen Quadranten und wir werden daher noch einen oder zwei Tage hier vor Anker bleiben.
Mein Windgenerator dreht sich wie verrückt und die Batterien sind daher randvoll. Genügend Strom also für stundenlanges Laptop-Laufenlassen, Wassermacher-Laufenlassen und Filmchen ankucken, yeahh!!!

Besitos aus den östlichen SanBlas-Inseln,

Steffo, Wilma und Flecky Dr. Jeckyll ;-)

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Donnerstag, 1. Januar 2009

Haie, Zwiebelkuchen und eine Leiche...

Standort der SAWADI: Standort der SAWADI: vor Anker auf den westlichen Holandes-Cays / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°35,00 W 078°40,00

Hi all,
unser Sylvester hier auf den Hollandes Cays war sehr ereignisreich!

Am Sylvester-Nachmittag bin ich mit Evi von der Wonderland zum Spear-Fischen an den Rand des Aussenriffs gefahren, Evi blieb im Dingi und ich machte mich mit meiner neuen gebrauchten Speargun Marke JBL auf die Jagd. Auf der Website für diese Harpune lautet der Slogan "Aim, Shoot and Eat" aber ganz so leicht ist das mit dem "Zielen, Schiessen und Essen" dann doch nicht.
Zuerst muss man mal die geeigneten Fische finden (die hübschen, kleinen und bunten Rifffische sind viel zu hübsch, klein und bunt zum Essen, Anm. der Red.), und dann ist da noch das Problem, dass die Fische nicht einfach stillhalten und darauf warten, bis man zielt und schiesst. Nach einer erfolglosen halben Stunde rumpaddeln am Riff entdeckte ich dann meinen ersten Hai. Es war ein Ammenhai(auf engl. Nurse-Shark, Anm. der Red.), der reglos am Meeresboden lag und vor sich hindöste. Ammenhaie schlafen normalerweise tagsüber und werden erst in der Dämmerung aktiv und gehen dann auf Nahrungssuche.
Ich habe Evi herangewunken, damit sie auch ins Wasser kommt und den Ammenhai bestaunen kann. Leider ist der Ammenhai wohl von meinem hektischen Rufen und dem Aussenbordmotor des Dingis aufgewacht und Evi konnte ihn nur noch in der Weiten des Riffs entschwinden sehen.
Wir sind dann noch ein bisschen am Riff entlanggeschnorchelt, um vielleicht doch noch einen Fisch zu erlegen, da sehen wir plötzlich einen ziemlich grossen Schatten vorübergleiten. Ich dachte zuerst, das wäre wieder unser Ammenhai von vorhin gewesen, aber er war um einiges grösser (ca. 2,5 m, Tendenz täglich steigend, Anm. der Red.) und Evi meinte dann auch prompt: "That's not a nurseshark, that's a real shark!" Schluck!
Als der Hai seine zweite gemütliche Runde um uns drehte, sind wir dann doch eher hurtig und mit klopfendem Herzen zurück ins Dingi gekrabbelt und zurück in die haifreie Ankerbucht gedüst. Uff!

Auf diesen Schreck gabs am Abend erstmal leckeren schwäbischen Zwiebelkuchen mit chilenischem Rotwein und danach ging es frisch gestärkt und munter vor sich hinpupsend rüber zu der kleinen Palmeninsel, auf der die Segler eine nette Neujahrsparty mit Live- und Dosenmusik organisiert hatten.

Ein trauriges Ereignis haben wir dann am nächsten Morgen erfahren.
Einer der älteren Segler, ein ca. 60jähriger Solosegler, der zudem noch ein wenig gehbehindert war, ist nachts um ein Uhr mit seinem Dingi zu seinem Katamaran zurückgefahren und irgendwie ist er wohl ins Wasser gefallen.
Jedenfalls entdeckten andere Segler am Neujahrsmorgen das Dingi führerlos und mit noch laufendem Motor am Strand einer nahegelegenen Insel und wenig später fanden sie die angespülte Leiche des Mannes am gleichen Strand. :-(

Soviel für heute aus Panama, ich mach jetzt noch ein wenig Siesta und erhole mich von meinem ersten Hai-Live-Erlebnis und den Nachwehen vom Sylvester-Kater und werde später noch ein wenig mit dem Dingi rumfahren und versuchen einen Fisch zum Abendessen zu angeln.

Beste Neujahrsgrüsse 2009,

Steffo, Wilma, Armin, Sylvia und naturalmente Flecky Dr. Jeckyll :-)

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Donnerstag, 18. Dezember 2008

Wo geht's denn hier nach Panama?

Standort der SAWADI: Standort der SAWADI: vor Anker auf Isla Pinos / SanBlas-Archipel /Panama
GPS-Position: N 09°00,00 W 077°46,00

Hi all,
jippieh, wir sind in Panama.
Losgesegelt sind wir vorgestern abend kurz vor Sonnenuntergang. Die vier Tage auf den Islas del Rosario vergingen wie im Flug.
Fast einen ganzen Tag hat das Reinigen des Rumpfes in Anspruch genommen und den Sonntag verbrachten wir im Ozeanarium auf einer der kleinen Inseln der Rosarios. Das Eintrittsgeld von 8 Dollars pro Person für dieses schöne Freiwasser-Aquarium war einen Besuch allemal wert.
In grossen, zum Meer offenen und durch Unterwasserzäune abgetrennten Pools gab es jede Menge von Fischen zu bestaunen. Die kleinen Stars waren ein ganzes Rudel von Tarpons, Rainbow-Runners und kleinen Tunas; in einem anderen Becken konnte man verschiedene Arten von Rochen bewundern und zwei Becken waren besetzt mit Riffhaien, einem Tigerhai und einer ganzen Gruppe von grossen Nurse-Sharks (Ammenhaie).
Der Höhepunkt des Ozeanariums waren aber auf jeden Fall die drei Delfine, die eine richtig gute Show lieferten mit Sprüngen und anderer Akrobatik!
Bei meinem nächsten Internet-Zugang werde ich jede Menge Bilder dazu auf meine Website laden. Und die Cartagena-Bilder muss ich natürlich auch noch hochladen, oooops!

Nun aber eine kurze Beschreibung unseres 178 Meilen langen Trips nach Panama (der dann aber nur 140 Meilen lang war):
Wie schon erwähnt, sind wir am Dienstag abend losgesegelt, mit dem Ziel Hollandes Cays im Nordwesten des SanBlas-Archipels.
Jedoch machte uns das Wetter einen gehörigen Strich durch unsere Pläne. Am Ankerplatz im Lee der Insel hatten wir noch angenehme 16-18 Knoten Wind, die Wettervorhersage belief sich ebenfalls auf 15-20 Knoten Wind, aber kurz nach Verlassen der geschützten Bucht blies der Wind schon mit deftigen 25-30 Knoten. Ich entschied mich daher, gleich das zweite Reff ins Grosssegel zu binden und die Genua nur zu einem Drittel zu entrollen. Und trotzdem schossen wir noch mit über 7,5 Knoten dahin.
Und kaum dass wir das offene Meer erreichten, setzten auch die ekligen, bis zu vier Meter hohen Wellen ein, die die SAWADI genau von der Steuerbordseite trafen und kräftig durchrüttelten.
Weniger als eine Stunde nach Verlassen unseres Ankerplatzes waren wir beide schon klatschnass und mir war speiübel.
Wir überlegten uns unsere Alternativen:
Zurückzusegeln zu den Rosario-Inseln schied aus, da es mittlerweile stockdunkel war und bei 30 Knoten Wind und 4 Meter hohen Wellen wäre das eine elendige Plackerei für Boot und Mannschaft gewesen.
Wir begannen hin- und herzurechnen und stellten fest, dass wir mit dieser hohen Geschwindigkeit noch mitten in der nächsten Nacht auf den riffreichen SanBlas-Inseln ankommen würden anstatt erst am übernächsten Morgen, wie wir es mit einer Durchschnittsgeschwindigkteit von fünf Knoten geplant hatten.
Die einzige echte Alternative war dann schliesslich, den Kurs mehr nach Süden zu ändern und die über 150 Meter hohe Isla Pinos im Südosten des Inselarchipels anzulaufen. Diese Insel kann man im Notfall auch bei Nacht gut anlaufen und selbst schon im Jahre 1571 benutzte der Pirat Sir Francis Drake diesen Ankerplatz, um seine Überfälle zu planen.
Zudem ist der Trip nach Isla Pinos um 38 Meilen kürzer als zu den weiter im Westen gelegenen Hollandes Cays und mit unserer hohen Geschwindigkeit würden wir sogar noch am frühen Abend ankommen (mit nur einer Nacht auf See).
Kaum hatten wir den Kurs auf diesen mehr südlichen Kurs geändert, kamen die Wellen auch mehr von hinten, unsere Selbststeueranlage hatte nicht mehr so hart zu kämpfen und das Segeln war deutlich trockener und entspannter.
Das Schaukeln war immer noch immens und mehrmals in der Nacht wurde die Steuerbordseite der SAWADI komplett überspült. (Anm. der Red.: Sehr zur Freude von Flecky, da prompt einige fliegende Fische und drei kleine Tintenfische aufs Deck gespült wurden, miaaauuu)
Wilma verlor den Kotzwettbewerb klar mit 0 : 3 gegen mich und frühmorgens kam dann auch noch eine besonders hohe Welle angerollt, die prompt bis in unser Cockpit einstieg und uns ein mehrminütiges knöcheltiefes Salzwasserfussbad bescherte. Bähhhhh!

Aber alles ging gut und wir kamen gestern abend zwar müde, salzig und leergekotzt, aber dennoch glücklich in Panama an! Jipppiehhhhh!!!

Heute morgen haben uns schon fünf 7-10jährige Kinder aus dem nahegelegenen Indianerdorf in einem Einbaum besucht und mit grossen Augen die SAWADI bestaunt und unsere Schokoladenkekse weggegessen!

Soviel für heute von der Insel Pinos, die in der Kunasprache übrigens Tupbak heisst.

Besitos aus Panama,
Steffo, Wilma und Flecky Dr. Jeckyll

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Montag, 15. Dezember 2008

Unterwegs nach Panama...

Standort der SAWADI: Standort der SAWADI: vor Anker in Santa Krus Baai / Nord-Curacao
GPS-Position: N 10°10,00 W 075°45,00

Hi all,
nach fast vier Wochen in der Zivilisation ist die SAWADI wieder unterwegs nach Westen!
Cartagena ist eine super interessante Stadt - nicht umsonst ist sie UNESCO-Weltkulturerbe!
Wir haben die Altstadt von Cartagena fast täglich durchstreift und uns hier und da ein Museum oder eine Kirche reingezogen, aber mir persönlich haben die lebhaften Gässchen mit all ihren Strassenhändlern und Streetfood-Verkäufern am besten gefallen.
An fast jeder Strassenecke kann man Arepas kaufen (am besten sind die mit Käse gefüllten) oder frittierte Yuccapalmen-Pastetchen, mit Käse, Hühnchen oder sonstigem Fleisch gefüllte Pastetchen und wenn man Lust auf einen Kaffee hat, holt man sich einfach einen Becher Tinto (schwarzer, gesüsster Kaffee) bei einem der unzähligen Kaffee-aus-der-Thermoskanne-Verkäufern für schlappe 200 Pesos (ca. 7 Eurocent).
Also kurz und knapp, ich kann jedem nur empfehlen, mal einen Abstecher nach Cartagena zu machen!!!
Wir waren so beschäftigt mit dem Entdecken der Altstadt, dass wir abends immer zu erschöpft waren, um noch einen Website-Blog zu schreiben. (höhöhö).

Und vorgestern war es endlich so weit, wir haben den Anker aus dem Schlamm gezogen und sind immerhin zwanzig Meilen nach Süden auf die Islas del Rosario gesegelt. Rund um die Rosarios sind unzählige Korallenriffe und man muss richtig gut aufpassen, dass man nicht auf Grund läuft.
So ergangen ist es nämlich letzten Sonntag der Evi von der Wonderland! Sie wollte auf den Rosarios ein paar erholsame Tage verbringen und sich hier mit der SAWADI wieder treffen, um dann zusammen nach Panama zu segeln. Aber irgendwie hat es mit der GPS-Navigation nicht ganz hingehauen und sie ist prompt auf ein Riff aufgelaufen und über eine Stunde festgesessen. Sie wurde dann von einem anderen Schiff freigeschleppt und zurück nach Cartagena geschleppt.
Jetzt steht die Wonderland in Cartagena an Land mit einem angebrochenen Ruder und zwei Neffen an Bord, die eigentlich ihren Urlaub auf einer panamesischen Palmeninsel verbringen wollten anstatt in einer staubigen und schmutzigen Schiffswerft in Cartagena.
Tja, die Pläne ändern sich ständig!

Ich habe mir übrigens eine fette Schnittwunde am Daumen zugefügt, als ich heute begonnen hatte, mit einem Plastikschaber all die Barnicles(Seepocken) und Muscheln von meinem Schiffsrumpf zu kratzen. Es ist unglaublich, wie schnell das Unterwasserschiff im schmutzigen Hafenbecken von Cartagena von diesen Plagegeistern überwuchert wird.
Als ich beim Schnorcheln meinen stark bewachsenen Rumpf gesehen habe, war mir auch klar, warum die SAWADI so langsam segelte.

Soviel für heute,

Besitos aus den Islas del Rosario,

Steffo, Wilma und Flecky Dr. Jeckyll ;-)

Dienstag, 18. November 2008

Neue Telefonnummer für Kolumbien!!!

Standort der SAWADI: vor Anker in Cartagena / Kolumbien
GPS-Position: N 10°24,00 W 075°32,00

Hi all

hier ist meine neue Telefonnummer während ich mich in kolumbianischen Gewässern rumtreibe (gültig ab sofort bis voraussichtlich Mitte Dezember 2008):

0057-301-6292596

Mit einer entsprechenden Call-by-call-Vorwahl (z.B. 010029 oder 01021) kostet der Anruf weniger als 6 Cent die Minute. Kuckt dazu einfach auch mal unter www.billiger-telefonieren.de.

Wilma, Flecky Dr. Jeckyll und ich freuen uns auf Eure Anrufe!!!

Liebe Grüsslies aus der Altstadt von Cartagena, Kolumbien,


PS: Cartagena's Altstadt ist übrigens UNESCO Weltkulturerbe, yeahhh! ;-)

Samstag, 8. November 2008

Trotz schiffsweitem Systemausfall sind wir in Kolombien!

Standort der SAWADI: vor Anker in Bucht Five Bays / Kolumbien
GPS-Position: N 11°20,00 W 074°07,00

Hi all,
nach einem ziemlich abenteuerlichen Trip liegen wir nun in einer der Buchten von "Five Bays" an der kolumbianischen Küste vor Anker.

Das Kolumbien-Abenteuer begann am letzten Freitag (31.10.2008) um drei Uhr früh mit der Überfahrt nach Aruba.
Wir hatten eine gute Brise aus Osten und die ausgebaumte Genua und das einfach gereffte Gross, bescherten uns eine schnelle Fahrt durchs Wasser. Die mitlaufende Strömung mit bis zu zwei Knoten half uns ebenfalls, und um 14 Uhr erreichten wir den kommerziellen Hafen von Oranjestad auf Aruba.
Das Einklarieren auf Aruba dauerte dann noch eine ganze Weile, da der Hafen nur für grosse CruiseShips eingerichtet ist und nicht für kleine Yachten wie die SAWADI und die Wonderland. Um 17 Uhr waren alle Formalitäten erledigt und wir motorten weiter zu einem nahegelegenen Ankerplatz nördlich der Hauptstadt. Da es mittlerweile dunkel wurde, ankerten wir ziemlich weit draussen und fielen müde in unsere Kojen.
Am nächsten Morgen ankerten wir dann näher am Ufer und verbrachten zwei Tage vor der Hotelskyline von Aruba. Nahe des Ufers war es zwar nicht mehr so rollig und wir konnten uns sogar mit einem der zahlreichen WLAN verbinden und eMails versenden und durchs Internet surfen, aber der Preis für die Ufernähe waren zahllose hungrige Mosquitos! Morgens war die SAWADI gesprenkelt mit dutzenden blutiger Flecken von den erschlagenen Plageviechern.

Am Sonntag verbrachten wir weitere vier Stunden, um nach Oranjestad zu motoren, auszuklarieren und wieder die zwei Meilen zurückzumotoren zu unserem Ankerplatz, wo wir die letzte Nacht auf den niederländischen Antillen verbringen wollten, um dann am Montag früh den 135 Meilen Trip nach Kolumbien zu beginnen.
Spät abends kam dann die CoastGuard in einem schwarzen Schnellboot vorbei und checkte unsere Papiere. Sie waren sehr freundlich, aber meinten, dass wir direkt nach dem Ausklarieren die Gewässer von Aruba hätten verlassen müssen.
Ich erklärte daraufhin, dass ich Motorprobleme habe und zuerst noch meinen Keilriemen wechseln müsse, und daraufhin erlaubten sie uns, die Nacht noch vor Anker zu verbringen. Aber am nächsten Morgen sollten wir auf jeden Fall Aruba verlassen oder wir müssten erneut einklarieren.

Tja, den Keilriemen hab ich natürlich nicht gewechselt (obwohl sich das später noch als ein Fehler erweisen sollte) und am Montag morgen gings dann los Richtung Kolumbien.
Meine drei Verbraucherbatterien wiesen bei unserer Abfahrt schon -80 Ampere auf.

Mit vollem Grosssegel und ausgebaumtem Vorsegel in Schmetterlingsstellung machten wir bei leichten Winden gute Fahrt voraus.
Da der Wind zu schwach für meine Windfahnensteuerung war, benutzen wir die ganze Zeit über unseren elektrischen Autopiloten und auch der Kühlschrank lief munter vor sich hin, um die drei gefangenen Mahi-Mahis kühl zu halten.

Auf halbem Weg funkten wir die venezuelanische CoastGuard der nahegelegenen Los Monjes-Inseln an, da wir noch nicht sicher waren, ob wir dort nicht einen Zwischenstop einlegen wollten. Aber da es mittlerweile schon spät am Abend war, segelten wir weiter Richtung Cabo de la Vela an der kolumbischen Küste.
Meine Stromanzeige zeigte mittlerweile -127 Ah an und die Batterie-Spannung viel plötzlich rapide ab auf 11,2 Volt.
Der Kühlschrank schaltete sich bei 11,5 Volt schon automatisch ab und alle anderen Verbraucher mussten wir aus Energiegründen auch abschalten.
Also keine Windanzeige mehr, kein Kühlschrank, kein Licht mehr im Salon, keine Geschwingigkeitsanzeige mehr und vor allem kein elektrischer Autopilot mehr.
Die einzigen Stromverbraucher waren nun nur noch die 3-Farben-LED-Laterne auf dem Mast und die Kompassbeleuchtung.
Von nun an konnten wir nicht mehr gemütlich im Cockpit sitzen und die Überfahrt geniessen, sondern mussten abwechselnd im 3-Stunden-Rhythmus von Hand steuern. Alle drei Stunden schalteten wir das UKW-Gerät an und sprachen kurz mit Evi von der Wonderland, welche in ca. 1-2 Meilen Abstand neben uns her segelte, um unsere Position und unseren Kurs anzugleichen.
Die Batteriespannung viel weiter ab auf 10,1 Volt.

Tja, hätte ich nur in Aruba noch den ausgefransten Keilriemen gewechselt, dann hätte ich mit meiner Lichtmaschine und dem Motor Strom erzeugen können.
Todmüde erreichten wir am Dienstag nachmittag die Bucht Cabo de la Vela. Nach über 24 Stunden Nonstop-Handsteuerung waren wir beide sogar zu müde um noch etwas zu Kochen und fielen am frühen Abend in einen 14-stündigen tiefen Schlaf. ;-)

Am Mittwoch (05.11.2008) montierte ich einen neuen Keilriemen und dank viel Sonne auf unseren Solarpanels und drei Stunden Motor an waren die Batterien wieder voll.

Am Donnerstag vormittag gegannen wir unseren zweiten Über-Nacht-Trip zu der Bucht Five-Bays.
Aber schon nach wenigen Stunden bei leichten Winden gab der elektrische Autopilot seinen Geist auf und wir mussten wiederum die restlichen 26 Stunden von Hand steuern.
Aber alles ging gut, Wilma gewöhnte sich allmählich an das ständige Rollen und Schaukeln auf offener See - ja, sie war kochte sogar ein leckeres Pastagericht - und mit insgesamt sechs gefangenen Thunfischen erreichten Wonderland und SAWADI gestern abend schliesslich den Nationalpark "Parque Nacional Tayrona", in dem die Bucht Five Bays liegt.

Die kolumbianische Küste hier in den Five Bays ist umgeben von richtig hohen Bergen und die Ufer fallen steil ab ins Wasser. Alles ist sehr grün und sieht fast aus wie eine Light-Version des Regenwaldes.
Ausser einigen Fischerhütten gibt es keine grössere Ansiedlung hier und die Stimmung ist urig-wild-romantisch.

Jetzt muss ich Schluss machen, da wir gleich zum Thunfisch-Sushi-Essen bei Evi auf der Wonderland eingeladen sind.

Besitos aus Kolumbien,

Steffo, Wilma und Flecky ;-)

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Unterwegs nach Kolumbien...

Standort der SAWADI: vor Anker in Santa Krus Baai / Nord-Curacao
GPS-Position: N 12°20,00 W 069°10,00

Hi all,
wir sind endlich unterwegs!
Am Dienstag vormittag gings los, es hiess "Anker auf" in Spanisch Water.
Unser erster Stop auf dem weg nach Cartagena war die Bucht Santa Krus im Nordwesten von Curacao.
Der zwanzig Meilen-Trip entlang der Westküste von Curacao war recht angenehm, wenig Wellen und achterlicher Wind.
Nachmittags um vier kamen wir dann in der Santa-Krus-Baai an und unser Anker plumpste endlich mal wieder in kristallklares Wasser.
Der Nachteil dieser Bucht: es ist ziemlich rollig hier und es gibt viele Fliegen.
Flecky findet die Fliegen toll, er liegt den ganzen Tag auf der Lauer und erwischt sogar ab und an mal eine Fliege, aber Wilma und ich sind natürlich nicht ganz so euphorisch über die kleinen, fliegenden Zwischenmahlzeiten. ;-)
Unsere zweite Nacht hier in der Bucht war sehr unangenehm, da von Norden her ein unangenehmer Schwell in die Bucht kam und die Sawadi wie verrückt schaukeln liess.
Entsprechend müde und unausgeschlafen sind wir jetzt. Und kaum ging die Sonne auf, waren auch wieder unsere Fliegen anwesend.
In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag wollen wir wieder aufbrechen in Richtung Aruba.

So long,

Steffo, Wilma und Flecky ;-)