Standort der SAWADI: vor Anker HotTop, Holandes Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°35,00 W 078°42,00
Hi all,
und schon wieder ist ein Boot auf dem Riff gelandet.
Heute früh im Kurzwellenradio-Net habe ich gehört, dass in Chichime - eine Inselgruppe ca. 10 Meilen westlich von meinem Ankerplatz - gestern nachmittag ein Segelboot aufs Riff gefahren ist.
Anscheinend handelt es sich dabei um ein Backpacker-Segelboot (das sind Boote, die Rucksackreisende von Panama nach Kolumbien oder von Kolumbien nach Panama gegen Bezahlung mitnehmen). Dieses war mit 9 Backpackern vollgestopft, welche aber mittlerweile alle von dem havarierten Segelboot abgeborgen werden konnten und in Sicherheit sind.
Offensichtlich ist das havarierte Boot mittlerweile mit Wasser vollgelaufen und wird wahrscheinlich aufgegeben werden müssen.
Also "Schlachtfest" für die Kunas, die bestimmt bald damit anfangen werden, das Wrack auszuschlachten.
Und der SanBlas-Archipel hat schon wieder ein neues Wrack als "Sehenswürdigkeit". ;-)
In diesem Sinne,
Steffo y Flecky ;-)
PS: Ausserdem gehen hier seit vier Tagen sintflutartige Regenfälle nieder!!!
Nicht nur wurde heute der Panamakanal wg. der starken Regenfälle geschlossen - auch Dingi-Ausfahrten sind wg. Überflutung meines Dingis bis auf weiteres gestrichen. Jeden morgen ist mein Dingi randvoll mit Regenwasser - was für ein Luxus - ich könnte jeden morgen ein Süsswasser-Vollbad nehmen! - wenn es nur nicht so kalt wäre - zur Zeit nur 25 Grad! Brrrrrr!
Foto des Tages: Alle paar Stunden ist mein Dingi randvoll mit Regenwasser! Regen, Regen, Regen...
Donnerstag, 9. Dezember 2010
Und schon wieder ein Schiffbruch
Eingestellt von Steffo um 12/09/2010 09:53:00 AM 0 Kommentare
Dienstag, 7. Dezember 2010
Schiffbruch in SanBlas - neues Wrack am Riff
Standort der SAWADI: vor Anker Eduino's Island, Holandes Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°35,00 W 078°43,00
Hi all,
Robonson Crusoe hätte sich nicht mehr wundern können als ich!
Seit zehn Tagen liege ich als einziges Boot in den zentralen Holandes Cays vor Anker. Der Kontakt mit Menschen beschränkt sich auf die gelegentliche Sichtung einer in der Ferne vorbeisegelnden Yacht, Kleidung habe ich das letzte Mal vor vier Tagen getragen, als ein Kuna angepaddelt kam und Langusten verkaufen wollte.
Ich war ziemlich erstaunt, als ich gestern morgen noch schläfrig bei meinen ersten Rundumblick ein Frachtschiff nahe des Aussenriffs entdeckte.
Es war umso verwunderlicher, da das Schiff sich anscheinend nicht forwärtsbewegte. Mit dem Fernglas konnte ich erkennen, dass der Frachter vor Anker lag. Aber kein normaler Mensch würde in der ca. zwei bis drei Meter hohen Dünung und zwischen sich brechenden Wellen, und vor allem ausserhalb des schützenden Riffs, ankern!
Vermutlich ist dem ca. 40 Meter grossen Frachter der Motor ausgefallen und um nicht zu zerschellen, hat der Kapitän wohl in der trügerischen Hoffnung, seinen unheilvollen Drift in Richtung Riff zu stoppen, kurzerhand den Anker in die tosende See geworfen.
Durchs Fernglas sah ich, wie das Schiff wild zwischen den Wellen auf und ab tanzte und heftig an der Ankerkette zerrte.
Ich dachte noch, dass die Ankerkette das nicht lange aushalten würde, und prompt eine halbe Stunde später reisst die Ankerkette, der Frachter treibt quer zur See und nähert sich unaufhaltsam dem Riff, auf welchem er kurze Zeit später auch aufläuft.
Da man ja neugierig ist und vielleicht auch den Schiffbrüchigen irgendwie helfen will, springe ich, bewaffnet mit Fotoapparat, Fernglas, Handfunkgerät und Telefon, ins Dingi und fahre näher an das havarierte Schiff ran.
Ich komme tatsächlich bis auf ca. 200 Meter an das Schiff heran, muss aber dann aufgeben, da die Brandung so wild ist, dass ich mit meinem kleinen Dingi unmöglich noch näher rankomme.
Ich entdecke fünf Personen auf dem Frachtschiff, welche gerade dabei sind, ein Rettungsboot auf der brandungsabgewandten Seite in Wasser zu lassen.
Ein paar schaulustige Kunas in ihren Einbäumen haben sich mittlerweile auch eingefunden.
In den nächsten zwei Stunden passiert nichts Aufregendes. Zwei Mitglieder der Mannschaft versuchen, den Aussenbord-Motor des Rettungsbootes in Gang zu bekommen, die anderen drei verbleiben erstmal auf dem Frachter und lassen sich heftig hin- und herschaukeln. Zwischendurch löst sich ein an Deck festgezurrtes Fass und rollt polternd über Deck, ohne jedoch grösseren Schaden anzurichten. Eine Delle mehr oder weniger auf dem rostigen Kahn macht übrigens auch keinen Unterschied mehr, da die Brandung und die heranrollenden Brecher unerbittlich gegen das längseits auf dem Riff liegende Schiff hämmern und meterhohe Gischtfontänen aufspritzen lassen.
Eine weitere Stunde später wirds mir langweilig und ich kehre zur SAWADI und zu meiner aufs Frühstück wartende Katze zurück.
Auf dem Rückweg kommen mir zwei Schnellboote der panamasischen Armee entgegen, die vermutlich nach dem Rechten sehen wollen und die Mannschaft von dem havarierten Frachter abbergen wollen.
Leider hatte ich vergessen meine Kamera mit ins Dingi zu packen, sodass ich Euch hier nur ein Weitwinkel-Foto - geschossen von der Mastspitze der SAWADI - präsentieren kann. Der Frachter heisst übrigens "TOMAS 1" und fuhr unter einer zentralamerikanischen Flagge.
In diesem Sinne,
Steffo y Flecky ;-)
Foto des Tages: Die neueste "Sehenswürdigkeit" in den SanBlas ist der havarierte Frachter "Tomas 1"
Eingestellt von Steffo um 12/07/2010 02:09:00 PM 0 Kommentare
Donnerstag, 11. November 2010
von leckenden Pumpen, Brezeln, Macheten u. Nutten
Standort der SAWADI: vor Anker GunBoat-Island / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°29,00 W 078°52,00
Hi all,
endlich mal wieder ein Newsletter von der SAWADI.
Die letzten vier Wochen war's einfach zu heiss und ich war zu faul, um unter Deck zu sitzen und einen Blog zu schreiben.
Passiert ist eh nicht viel.
Die SAWADI lag nichtsnutzig in den West Lemon Cays und der Anker war mittlerweile zu einem kleinen, bewachsenen Riff mutiert.
Ein paarmal war ich zwischendurch beim Speerfischen, aber es gab keine weiteren Zwischenfälle mit Barracudas oder sonstigen Räubern, die "Aquaman" seine Beute streitig machen wollten.
Vor kurzem hatte ich mal wieder ein Großstadt-Abenteuer in Panama-City.
Die Hydraulik-Pumpe meiner Hydrauliksteuerung war schon seit Monaten undicht und jedes Mal wenn ich rumsegeln wollte, musste ich zuerst neues Hydraulik-Öl einfüllen.
Das Leck reparierte sich diesmal nicht von selber, sondern wurde eher noch schlimmer.
Also machte ich mich zusammen mit Henry vom Katamaran Ashanty auf den Weg nach Panama-City.
Der erste Großstadt-Tag ging komplett drauf mit mehr oder weniger planlosem Rumdüsen in Taxis, um einen neuen Simmerring für die Hydraulikpumpe zu finden.
Nach ca. 5 Stunden gaben wir auf und fuhren völlig durchgeschwitzt und frustriert zurück ins Hotel.
Dafür erlebten wir abends einen sehr entspannten und lustigen Abend mit den beiden Holländern Joanneke und Jan, die vor kurzem den Absprung von KunaYala geschafft haben und jetzt auf der Pazifikseite rumdümpeln. Ebenfalls beim Abendessen mit dabei waren Georg von der COOL-RUNNING und last but not least Osiris, die Ex-Rezeptionistin vom Hotel Discovery (Anm. der Red.: mehr sog I net). ;-)
Am nexten Tag machte ich mich allein auf die Suche nach Simmerringen und plötzlich lief es wie geschmiert.
Ich fand einen Automatikgetriebe-Ersatzteilladen (Anm. der Red.: die Segler, die's interessiert, Bayano ist der Name des Ladens, mehr Infos bei Bedarf via eMail), der kistenweise O-Ringe und Simmerringe auf Lager hatte und schliesslich fanden wir einen passenden. Leider war er ein bisschen zu gross, aber der Besitzer des Ladens gab mir einen heissen Tipp, wo ich eine Dreherei finden könnte, die mir dann innerhalb von 20 Minuten und für schlappe 10 US die Bohrung meines Pumpengehäuses vergrösserten und den neuen Simmerring mehr oder weniger fachgerecht einpassten. Jippiehh!
Abends gings dann zur Feier des Tages ins VENETO-Casino. Der Eintritt ist frei und die Drinks werden kostenlos serviert (Anm. der Red.: die Palette reichte von normalem Wasser über Coca-Cola, Bier, Wein bis zu Cola-Rum, alles for-free und serviert von bildhübschen Mädels. Da soll sich einer noch auf die Black-Jack Karten konzentrieren können, tsts).
Lustig wars gleich zu Beginn, als Henry und ich reinlatschten und uns an der Bar sieben oder acht wunderhübsche Mädels zulächelten. Ich lächelte naturalmente gleich zurück und zwinkerte ein bisschen mit den Augen und klimperte mit der Hüfte - bis mich dann Henry darauf hinwies, dass diese Mädels professionelle Mädels seien. Und ich dachte schon, sie lächeln mich an, weil ich "Aquaman" bin. Mist. Wir versprachen uns, dass, falls wir gewinnen sollten, wir die eine oder andere später zum Essen und so ausführen würden. ;-)
Aber wie kanns anders sein, wir verloren beide ratz-fatz unser Geld am Poker- und BlackJack-Tisch und damit fiel auch die Model-Begleitung flach. (Anm. der Red.: Anyway, damit kann ich auch noch anfangen, wenn mal alt und hässlich bin, oder?)
Aber trotzdem, die waren soooooo hübsch, echt 'ne Augenweide. ;-)
Spannend wurde es dann nochmal am nexten Vormittag, als wir fast von einem durchgedrehten Taxifahrer erschlagen wurden.
Wir nahmen ein Taxi vom Hotel zu einer nahegelegenen deutschen Bäckerei um uns 30 tiefgefrorene und vorgebackene Brezeln zu besorgen. Nach zehn Minuten Fahrt erreichten wir unser Ziel und begannen, unser Gepäck aus dem Taxi zu laden.
Henry entlohnte den Taxifahrer mit drei Dollar, was eh schon dem doppelten Tarif entsprach. Aber da wurde unser taxiste total pampig und wollte vier Dollar haben.
Der Streit wurde immer hitziger und dummerweise war meine heilige, reparierte Hydraulikpumpe noch im geschlossenen Kofferraum des Taxis.
Schliesslich gaben wir nach und warfen dem Taxifahrer noch einen Dollar zu. Er öffnete daraufhin endlich den Kofferraum und, glaubt man's, warf die, zum Glück gut verpackte Hydraulikpumpe auf den Gehsteig!
Da wurde ich dann auch sauer und fing mit dem Taxiste zu schimpfen an (Anm. der Red.: ich glaub, es war sogar auf schwäbisch).
Das war der Moment, als die Situation eskalierte und der verrückte, nicht schwäbisch sprechende Taxifahrer tatsächlich eine mächtige, rostige Machete aus dem Kofferraum zieht und, das riesige Messer beidhändig über seinem Kopf schwingend, auf uns losgehen will.
Uaahhhhh, zum Glück griff in diesem Moment die umstehende Menge ein und beruhigte den aufgebrachten Taxifahrer mit "tranquilo"-Rufen.
Puhh, als er sich wieder beruhigt hatte, bekamen wir unser restliches Gepäck und kurz darauf auch unsere wohlverdienten Brezeln.
Die Brezeln waren übrigens saulecker. Wir haben sie am nächsten Tag an Bord der Ashanty fertiggebacken und ein bayrisches Weisswurstfrühstück gemacht mit warmen Brezeln, einer Bratwurst, süssem Senf und zwei Dosen Balboa-Bier. ;-)
Mittlerweile liege ich mit der SAWADI vor meiner Trauminsel, GunBoat-Island, mit einer perfekten Küchenfenster-Aussicht und lass mir die Sonne aufs Bauchi scheinen.
In diesem Sinne,
all the best,
Steffo y Flecky ;-)
Fotos des Tages:
Bei so 'ner Aussicht macht der Abwasch fast schon wieder Spass, oder?
Steffo mit Tiger vor Leoparden-Bettwäsche ;-))
Eingestellt von Steffo um 11/11/2010 08:46:00 AM 0 Kommentare
Donnerstag, 23. September 2010
AquaMan's kleine Abenteuer - 01
Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00
Hi all,
gestern war's mal wieder spannend beim Spearfischen!
War mit Dave von der SY ANASU am Aussenriff, super klares Wasser, spiegelglatte See.
Nach ca. 20 Minuten, wir waren schon recht weit vom geankerten Dingi entfernt, schoss ich einen nice-size Cero.
Ich erinnerte mich an das Hai-Desaster von vor ein paar Monaten, als ein Barracuda und anschliessend ein Riffhai den von John erschossenen Fisch direkt vom Speer klauten.
Darum zog ich vorsichtshalber auf dem Weg zurück zum Dingi meinen Speer samt dranhängendem Fisch an der Leine hinter mir her.
Und tatsächlich kam prompt ein riesiger Barracuda von hinten angeschlichen und wollte mir meinen Cero klauen.
Mit vielen Drohgebärden und Demonstrationen, wie gross ich bin, konnte ich den Barracuda schliesslich davon überzeugen, dass er den Cero nicht kampflos bekommen würde und kurz vor dem Dingi gab er seine erhoffte leichte Beute auf und verschwand im tiefen Blau.
Puhh, und wieder hat unser Superheld "AquaMan" sein Abendessen erfolgreich gegen das Böse verteidigt, yeahhh!
Foto des Tages:
Eingestellt von Steffo um 9/23/2010 08:28:00 AM 0 Kommentare
Mittwoch, 1. September 2010
Schwertfisch-Orgie...
Standort der SAWADI: vor Anker zentrale Holandes Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°36,00 W 078°43,00
Hilfe, ich kann keinen Fisch mehr sehen!!!
...denn vorgestern wurde ich zum Schwertfisch-Essen (Anm. d. Red.: siehe Fussnote*!) auf den Katamaran Ashanty eingeladen.
Henry, der Skipper, kam gerade zurück von Cartagena/Kolumbien, mit fünf Backpackern an Bord, und fing kurz vor den Holandes Cays einen ca. 35kg schweren Sailfisch!!! Das Vieh war inclusive Schwert grösser als ich!
Na, auf jeden Fall waren die Schwertfisch-Steaks riesengross und super-lecker! Glaubt's mir oder nicht, sooo einen schmackhaften Fisch habe ich schon sehr lange nicht mehr gegessen!!!
Henry gab mir noch einige Kilos mit auf den Weg- und ich habe jetzt den Kühlschrank voll mit Fisch-Steaks!
Am nächsten Abend veranstaltete ich selbst eine Schwertfisch-Orgie an Bord der SAWADI.
Ich habe kurzerhand die beiden Holländer Johanna und Jan von der SY WitteRaaf, die Tratschliese Paul von der SY SunRunner und den Iren Dave von der SY Anasu zum Abendessen eingeladen!
Jan brachte 'ne Pulle brasilianischen Rum und eine Kühlbox voll mit EISWÜRFEL mit! Mega-klasse.
Leider mussten die WitteRaafs und Paul recht früh wieder los, um noch vor Einbruch der Nacht zurück zu Ihren recht weit entfernt geankerten Booten zu tuckern, mitten durch die vielen Riffe der zentralen HolandesCays.
Daher blieben nur Dave, ich und der Rum übrig. ;-)
Aber oh weh, als ich am nächsten Tag meinen Kühlschrank öffnete, sah ich immer noch überall Schwertfisch-Steaks rumliegen.
Also sah mein Speiseplan der letzten drei Tage folgendermassen aus:
Kalter Schwertfischbraten zum Frühstück,
Gedämpfte Schwertfisch-Filets zum Mittagessen,
kalter Schwertfisch-Salat zum Kaffee ohne Kuchen,
gebratene Schwertfisch-Steaks zum Abendessen und
kleine Schwertfisch-Medallions als Betthupferl!
Puh, nachts träumte ich schon von Schwertfisch-Steaks!
Aber zusammen mit Flecky, dem unersättlichen Fischvertilger, gelang es mir schliesslich am Abend des dritten Tages, mein letztes Schwertfisch-Steak zu verdrücken! ;-)
Für die nächsten Tage habe ich mir ausserdem ein Speargun-Verbot auferlegt, denn noch mehr Fisch auf dem Tisch kann ich bis auf weiteres nicht mehr sehen!
All the best,
Steffo y Flecky ;-)
Fussnote*:
Für die Fisch-Kundler unter Euch: Ich schreibe zwar immer von Schwertfisch, aber es war eigentlich ein Sailfish. Sieht ähnlich aus wie ein Schwertfisch oder ein Marlin. Ist wohl der schnellste Fisch der Welt (>105 km/h); signifikantestes Merkmal ist seine extrem hohe, wie ein Segel aussehende Rückenflosse! Wer gerne mehr Infos möchte, der schaue bitte bei Wikipedia nach "Fächerfisch", "Schwertfisch" und "Marlin".
Foto des Tages:
Ein stolzer Henry mit seinem Sailfisch
Eingestellt von Steffo um 9/01/2010 07:45:00 AM 0 Kommentare
Mittwoch, 25. August 2010
Home sweet home
Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00
Mein "Urlaub vom Urlaub" ist vorbei und ich bin wieder zurück auf der SAWADI und bei Flecky, meinem kleinen Monster!
Natürlich gingen die drei Wochen in Deutschland viel zu schnell rum, aber immerhin habe ich mal wieder einige Zeit mit Ma und Pa verbracht und mich zumindest mit meinen wichtigsten Freunden getroffen. :-)
Ich könnte jetzt allerlei Geschichten erzählen, die mir in Deutschland so passiert sind (Anm. der Red.: da gab es zum Beispiel einen Autobahn-Unfall, in den ich verwickelt war; dann gab es da noch eine abgedrehte Katze namens Eric, welche mir gleich zweimal in den Fuß gebissen hat; ferner wäre da noch eine nicht minder abgedrehte Blinddate-Frau aus LB zu erwähnen, die gleich beim ersten Treffen eine Anstandsdame mitbringt und sofort zu Beginn sagt, daß sie nur 10 Minuten Zeit übrig hat; und last but not least gab es da noch die mega-sympathische Kinderärztin M. aus S., welche beim Flug von Stuttgart nach Amsterdam prompt einwilligte, mit mir während des Starts und der Landung Händchen zu halten!), aber wer interessiert sich schon für meine Zivilisations-Abenteuer. ;-)
Gestern habe ich übrigens meine neu aus Deutschland mitgebrachten FreeDiving-Flossen (Anm. der Red.: Gara 2000HF von Cressi) ausprobiert - und die sind der Hammer. Ich bin mit den Flossen sooooo schnell, dass ich fast die Haie überholen kann.
Besitos del paraiso,
Steffo y Flecky
Fotos des Tages:
Steffo bekommt von Flecky sogar einen Wiedersehens-Kuss!!
Zeitstrahl-Variante: Steffo als Papa?
Heil überstanden: Auffahrunfall auf der Autobahn
Eingestellt von Steffo um 8/25/2010 02:52:00 PM 0 Kommentare
Sonntag, 15. August 2010
Fünf Jahre Weltumseglung - und kein Ende in Sicht
Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00
Standort vom Steffo: irgendwo unterwegs in DeutschlandAuf den Tag genau vor fünf Jahren (Anm. der Red.: Na ja, um pedantisch zu sein: heute ist schon der 19. August, also eigentlich vor fünf Jahren und 4 Tagen) sind wir - Ingo und ich - in Italien losgesegelt auf die grosse, spannende Reise um die Welt!
Damals gab es sogar noch einen Plan, welcher besagte, dass wir kurz mal in zwei Jahren um die Welt segeln. ;-)
Bis in die Ost-Karibik waren wir sogar noch fast im Zeitplan, obwohl uns damals der Hurrikan Epsilon auf den Kanarischen Inseln um einige Wochen im Zeitplan zurückgeworfen hatte.
Dann kam die Entdeckung der Langsamkeit - nach unserer Ankunft im karibischen St. Vincent/Grenada/Trinidad kristallisierte sich für mich immer mehr heraus, dass eine schnelle, zweijährige Weltumseglung mit den viel zu kurzen Zwischenstopps in den diversen Ländern nicht so ganz meiner Vorstellung vom gemütlichen Fahrtensegelns entsprach.
Der Weg wurde das Ziel und wo es schön ist, bleibt man eben einen oder zwei MONATE länger. Ab dafür!
Daher wurden aus den geplanten acht WOCHEN in der Ostkaribik schnell 16 MONATE und auch aus den geplanten vier WOCHEN in Venezuela wurden, mittlerweile zusammen mit Gwen, schnell eineinviertel JAHRE! Denn unsere anfängliche Angst vor Venezuela mit seinen Piraten und sonstigen Bösewichten stellte sich als ziemlich übertrieben heraus, besonders wenn man einfach die gefährlichen Küstenstreifen meidete und sich mehr auf die ultraschönen Offshore-Inseln Los Testigos, Blanquilla, Tortuga und den einmaligen Los Roques-Archipel konzentrierte.Tortuga ist übrigens die Geburtsinsel von Flecky, den ich dort vor ca. zweieinhalb Jahren als ca. 10-wöchiges Wollknäuel mit an Bord nahm! ;-)
Der nächste längere Stopp, mittlerweile wieder als Solosegler, waren dann die niederländischen Antillen mit Bonaire, Curacao und Aruba.
Auch dort plante ich nur einen vierwöchigen Tauch-Stopp ein (Anm. der Red.: Bonaire gehört zu den Top-10 Tauchgebieten der Welt!), aber wie eben das Leben so spielt, lernte ich am ersten Abend Wilma aus Holland kennen und ratz-fatz wurde aus einem Monat ein halbes Jahr. ;-) Danach ging die Reise, jetzt mit Wilma als erstem Offizier an Bord, entlang der kolumbianischen Grenze weiter nach Cartagena - übrigens UNESCO-Weltkulturerbe - und von dort relativ zügig (Anm. der Red.: diesmal nur zwei Monate Aufenthalt) weiter ins Paradies
- nach KunaYala in Panama (Anm. der Red.: nur Gringos nennen das Gebiet SanBlas, die Kuna-Indianer sprechen von KunaYala).
Und das Paradies, wer kanns mir verdenken, hat es mir angetan.
Seit fast zwei Jahren geniesse ich nun schon das glasklare Westkaribik-Wasser, die freundlichen Kuna-Indianer und die unzähligen Palmeninseln, wie man sie von den klassischen Südsee-Postkarten kennt.Aber wer weiss, irgendwann in den nächsten ein oder zwei Jahren wird's mir in meiner Hängematte vielleicht zu langweilig - und dann gehts weiter Richtung WESTEN. Immerhin warten noch ca. 3/4 der Welt auf meine Entdeckung. ;-)
Besitos, Steffo
Wer's braucht, hier noch ein paar Zahlen und Fakten:
-gesegelte Seemeilen: ca. 9000 sm (= 16650 Kilometer)
-besuchte Länder: 15
-Ausgaben seit Okt. 2007 für LeMi und Basics: ca. 3.400 EUR
-Ausgaben seit Okt. 2007 für Boot-Instandhaltung und Marina-Aufenthalte: 14.700 EUR
-Ausgaben seit Okt. 2007 für Luxus-Sachen (Zigaretten, Restaurants, Landausflüge,...): 1.700 EUR
-Ausgaben seit Okt. 2007 für Sonstiges (Taxi, Internetgebühren, Auslandskrankenvers., Handy-Gebühren,...): 5.300 EUR
-selbstproduziertes Trinkwasser (mit Wassermacher): ca. 4.500 Liter
-Grippe und sonstige Erkältungen: 0
-via Kurzwellenradio versendete eMails: ca. 2500 (also ca. 2,5 eMails pro Tag)
-Überlebte Hurricanes: 1
-Nicht überlebte Hurricanes: 0
-Hai-Begegnungen: 73
-Haiangriffe: 0
Foto des Tages:
Abschiedsfoto am Vorabend des Rückfluges - Ma, Pa, und Steffo
Eingestellt von Steffo um 8/15/2010 12:00:00 AM 0 Kommentare
Montag, 9. August 2010
Urlaub vom Urlaub...
Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00
Standort vom Steffo: irgendwo zwischen Stuttgart und München auf der Autobahn
Hi all,
wer's noch nicht weiss: der Steffo ist zurueck vom Paradies!
Seit vier Tagen bin ich auf Heimatbesuch bei Ma, Pa und Freunden.
Fast drei Jahre ist es nun her, dass ich auf deutschem, kaltem Boden gewandelt bin und die Wiedersehensfreude bei meinen Lieben war naturalmente gross.
Mein Flecky-Monster macht in der Zwischenzeit ebenfalls Urlaub - auf einer befreundeten Segelyacht lässt er sich verwöhnen mit frischem Fisch und sonstigen Leckerlies und vermisst mich hoffentlch genauso sehr wie ich ihn.
Jetzt sitze ich gerade in einem fremden Auto und fahre via www.mitfahrgelegenheit.de nach München um dort ein paar Freunde zu treffen. Meine Gitarre liegt im Kofferraum und wartet darauf, zusammen mit Marions bayrischer Gitarre ein paar Lieder zu klimpern.
Die nächsten Tage werden wohl geprägt sein von weiteren Besuchen querbeet in Deutschland, von Ersatzteil-Einkäufen und von Spätzles-Orgien (Anm. der Red.: Mama's selberg'machte Spätzle sind eben immer noch die besten der Welt!).
Wer mich gerne mal wieder sehen möchte, soll mich einfach mal anmailen, und dann gibtz die neuesten SAWADI-Abenteuer live und in Farbe direkt von mir erzählt.
In diesem Sinne,
all the best aus dem kalten, staugeplagten Deutschland,
Euer Steffo ohne Flecky :-(
Foto des Tages:
Steffo friert erbärmlich
Eingestellt von Steffo um 8/09/2010 01:53:00 AM 0 Kommentare
Sonntag, 1. August 2010
brrrr...
Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00
Standort vom Steffo: im Wartesaal des internationalen Flughafens (Tocumen) von Panama
Hi all,
wen's denn interessiert: Ich komme nach Deutschland!!!
Nach über zweieinhalb Jahren ist es mal wieder soweit.
Jetzt sitze ich gerade am Flughafen Panama, friere mir alle Extremitäten ab (Anm. der Red.: Scheiss Klimaanlagen) und warte auf meinen KLM-Flieger.
Das einzig Gute hier ist, dass es massenhaft offene WiFi-Netze gibt - ich kann also zumindest ein paar eMails schreiben und meinen Blog updaten! ;-)
Ok, soviel für heute, "zu Hause" in Heilbronn schreibe ich dann mal wieder einen längeren Blog.
Hasta luego,
Steffo (ohne Flecky) ;-)
Foto des Tages:
Noch zwei Stunden bis zum Abflug...Steffo friert und surft
Eingestellt von Steffo um 8/01/2010 06:07:00 PM 0 Kommentare
Samstag, 10. Juli 2010
Neue Hai-Abenteuer
Standort der SAWADI: vor Anker West Lemon Cays / SanBlas / Panama
GPS-Position: N 09°33,00 W 078°54,00
Hi all,
die schöpferische Frühlingspause (Anm. der Red.: u.a. bedingt durch Gwen's Besuch auf der SAWADI und durch eine allgemeine Schreibunlustigkeit) ist vorüber - ab sofort gibt es (hoffentlich) wieder regelmaessig neue Blogs von der SAWADI.
Was bisher geschah:
- Speargun auf 20 Meter:
John von der SY NICU lässt beim Auftauchen aus 20 Metern Tiefe seine Speargun los und sie entschwindet in der blauen Tiefe.
Die Rettungsaktion gestaltet sich schwierig, da es auf 20 Metern Tiefe doch schon relativ dunkel ist und man auch nicht sooo viel Luft übrig hat, um noch lange nach der Speargun Ausschau zu halten.
Erster Lösungsansatz: Wir basteln mit ca. 8 kg Blei ein Abtauchgewicht, welches uns ohne Energieverbrauch in die Tiefe zieht! Ultra geil!!!
Das müsst ihr auf jeden Fall mal ausprobieren; man fühlt sich wie im Filmklassiker "Im Rausch der Tiefe", wenn man lautlos und ohne Anstrengung in das tiefblaue Nichts hinabschwebt.
Nach unzähligen Versuchen, die Speargun wiederzufinden, muessen wir jedoch aufgeben und schicken tags darauf Yogi mit seiner Pressluftflasche los. Und tatsächlich finden Yogi und seine Tauchbegleiterin Debbie nach kurzer Zeit die Speargun wieder. Jipppieh. - Hai-Attacke auf John's Harpune:
Nachdem John seine Harpune zurück hat, geht's gleich am nächsten Tag wieder los zum Speerfischen.
John erwischt nach einiger Zeit auf 12 Metern Tiefe einen grossen Barjack und schwimmt gerade mit seinem Fang zurück zum Dingi, als aus dem blauen Nichts ein riesiger Barracuda auftaucht!
Zum Glück hing Johns Speer mitsamt Fisch ca. 4 Meter unter uns an der Leine, denn der Barracuda reisst den schönen BarJack mit einem grossen Biss auseinander und verschlingt, mir nichts, dir nichts, den halben Fisch.
Die vordere Hälfte des Fisches hängt immer noch zuckend und blutend am Speer - ich rufe John gerade zu, er soll den Speer hochziehen und zumindest den halben Fisch retten (Anm. der Red.: Definitiv eine meiner schlechteren Ideen!!!) - als, wiederum aus dem Nichts, ein Riffhai auftaucht, sich den restlichen Fisch schnappt und mitsamt Fisch, Speer und Harpune verschwinden will.
John lässt vor Schreck seine Harpune los und der Hai mitsamt Fisch und Johns Harpune schwimmen davon!
Glücklicherweise entdecke ich bei der darauffolgenden Verfolgung des Hais die Harpune mit durchgebissener Leine an der Oberfläche treibend und der Speer liegt in 10 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Vom Riffhai und dem restlichem Fisch ist nichts mehr zu sehen! - Begegnung mit zwei Lemon-Sharks:
Und schon wieder eine Hai-Geschichte: Diesmal mit Dave von der SY ANASU, welcher bis vor einer Woche noch nicht tiefer tauchen konnte als 3 Meter.
Wie haben die letzten Tage zusammen ein bisschen geübt und mittlerweile kommt der Ire locker bis auf 14 Meter Tiefe.
Auf jeden Fall sind wir gerade gemütlich am Apnoe-Tauchen, als zwei unerwartete Besucher auftauchen: Zwei ca. 2 Meter lange Zitronenhaie umkreisen uns einmal langsam und lässig und verabschieden sich dann wieder langsam in die Tiefe. (Anm. der Red.: Ich bin mir sicher, mein SuperSteffo-TShirt hat die Haie stark beeindruckt!).

In diesem Sinne,
Besitos aus dem Paradies,
Steffo y Flecky
Fotos des Tages:
Endlich wieder Schoki-Nachschub aus Panama-City, yeahhh!

K. von der A.-M. ist aufs Riff aufgelaufen. Wurde von uns gerettet!

Und was findet man am Ende des Regenbogens? Die SAWADI !!!

Eingestellt von Steffo um 7/10/2010 04:12:00 PM 0 Kommentare